Rezension zu "Die Steampunk-Saga: Episode 1: Tinker-Kate und die geheime Bruderschaft" von Steve Hogan
Man schreibt das Jahr 1851. Flugmaschinen durchkreuzen den Himmel über London, rußiger Qualm hängt in der Luft, die Technik triumphiert, und bald wird Queen Victoria die Weltausstellung eröffnen. Hier ist Kate Fenton, die rotgelockte Pilotin eines Dampfkutters, zu Hause. Mutig und freiheitsliebend fliegt Tinker-Kate über die Dächer. Sie glaubt an Eisen, Stahl und Feuer. Und bestimmt nicht an den Vampir, von dem es heißt, er hätte neun Morde auf dem Gewissen! Bis sie eine bleiche Leiche entdeckt – und einen attraktiven Gentleman an Bord nimmt, der Blutflecken an der Kleidung hat …
Steampunk lese ich ja eigentlich seltener, aber manchmal reizt mich dieses Genre doch und so bin ich auf dieses Buch gestoßen. Wobei es eher einem kurzen Heftroman glich, was die Länge der Geschichte anging. Und es war ein Glück für mich, dass sie so kurz war – denn wäre das Buch länger gewesen, hätte ich es definitiv abgebrochen.
Der Schreibstil war für mich alles andere als flüssig. Ich stockte beim Lesen immer wieder, was meisten an kleinen Nebensätzen lag, die völlig überflüssig waren und inhaltlich so abstrus, dass ich nur mit dem Kopf schütteln konnte.
Die Protagonistin dieser Geschichte ist Kate, eine rotgelockte Pilotin eines Dampfkutters. Rotgelockt ist hierbei scheinbar wichtig, denn in fast jedem Absatz wurde diese Farbe und generell ihr Aussehen hervorgehoben. Genau wie die Tatsache, wie Taff sie ist, denn sie kann sich in dieser Männerdomäne behaupten – was ähnlich oft erwähnt wird, wie ihre Haarfarbe.
Darüber hätte ich, auch, wenn es mich gestört hat, aber hinwegsehen können, wenn die Geschichte mich dafür gefesselt hätte. Was sie nicht getan hat. Es kam keine Spannung auf, stattdessen wurde sich wieder in Beschreibungen der Personen verloren und dann kamen die ersten Widersprüche. Wir erleben die Handlung aus Kates Sicht und bekommen daher ihre Gedanken mit. Welche auf der einen Seite in diese Richtung gehen und zwei Seiten später etwas völlig anderes sagen. Das passiert häufiger und da das Buch so kurz ist, wirken diese Widersprüche noch einmal heftiger, weil sie so dicht beieinander liegen.
Vielleicht ist Kate aber auch einfach generell sehr sprunghaft in ihren Gedanken, Meinungen und Handlungen, denn der einzig richtige Kampf der Geschichte endet in einem Gespräch, bei dem sie erst nichts glaubt und nur zwei Seiten später, ohne dass überzeugende Argumente gefallen wären, sie dann plötzlich felsenfest hinter ihrem Gegner steht.
Für mich hatte dieses Buch also leider wirklich gar nichts, das mich irgendwie begeistern, fesseln oder auch nur interessieren konnte. Außerdem finde ich das Frauenbild, das hier in Gestalt von Kate dargestellt wird, schlichtweg grenzwertig. Werde die Reihe definitiv nicht weiterlesen und kann sie leider auch nicht empfehlen. Eher das Gegenteil.