Rezension zu "Meine Sex Pistols Geschichte" von Steve Jones
Klappentext / Inhalt:
PUNK! Worte wie Faustschläge - voll in die Fresse! Die Sex Pistols veröffentlichten während ihrer kurzen Karriere nur ein Album - doch das glich einer wahren Explosion! Als die Punk-Hymne »God Save The Queen« 1977 aus den Lautsprechern plärrte, veränderte sich nicht nur die Musikwelt. Auch das soziale Gefüge wurde radikal umgepflügt. In einer Zeit, in der Weichei-Schnullis selbstverliebt zu Disco-Sounds tänzelten, erhob sich die Stimme aus der Gosse, griff das Establishment an und rammte ihm einen schmerzhaften Stachel ins lethargische Sitzfleisch. Gitarrist Steve Jones lässt in seiner Autobiografie diese radikale Ära des Wandels wiederauferstehen, in der Klebstoffschnüffeln, der obligatorische Irokese und Sicherheitsnadeln als Ohrschmuck en vogue waren. In einem ungehobelten, schockierend ehrlichen und manchmal auch lustigen Ton berichtet er von sexuellem Missbrauch, Maloche in einem Schlachthof, brutaler Kriminalität und dem Aufbegehren gegen ein »faschistisches Regime«, das die unteren Schichten knechtet. STEVE JONES - Meine Sex-Pistols-Geschichte ist die eindringliche und fesselnde Rückschau des Musikers, der den europäischen Punk initiierte.
Cover:
Das Cover zeigt den Gitarristen und Künstler Steve Jones. Das schwarz-weiß Bild setzt ihn gut in Szene und bringt die damalige Zeit und Atmosphäre rüber.
Meinung:
Dies ist die Biografie eines Gitarristen und Künstlers, der sehr heftig und skurril für seine Zeit war. Er schreibt sehr ungeblümt und direkt über seine Zeit, Karriere und Geschichte. Steve Jones und der Punk, eine Geschichte für sich. Er und sein Freund Paul Cooklegten den Grundstein für die Sex Pistols und keine andere Band steht für Punk, wie genau diese. Aber neben dem Erfolg stehen auch Tiefen und Abrunden, wie Drogen, Sexeskapaden und Abhängigkeiten.
Wer sich für die Geschichte der Sex Pistols, des Punks oder Steve Jones interessiert ist hier genau richtig und bekommt so einige Einblicke. Manchmal hätte ich jedoch gern noch mehr Hintergründe der Sex Pistols mit erlebt und da noch etwas mehr Tiefe erwartet, jedoch steht hier vor allem Steve Jones im Vordergrund.
Inhaltlich machte ich hier jedoch jetzt nicht zu viel vorweg nehmen und halte mich daher mit weiteren Details und Informationen dazu zurück.
Der Schreibstil ist gut und flüssig lesbar. Die Ich-Perspektive ermöglicht direkte Einblicke und Emotionen. Man findet dadurch gut in die Gedankengänge und Handlungen hinein und wird dadurch von der Geschichte mitgenommen. Man erlebt es so aus seiner Sicht. Vieles ist dabei sehr direkt und manchmal auch etwas heftig und unglaublich. Er beschreibt seine Entwicklungen und Erlebnisse manchmal auch sehr eindringlich und ungeschminkt.
Die Gliederung ist gut gewählt und richtig toll haben mir hier auch die vielen Fotos und Bilder gefallen, die an mehreren Stellen mit eingefügt wurden und so auch das Private sehr gut abrunden und dahingehend auch viele Einblicke ermöglichen.
Eine unverblümte, ehrliche und fast schon ein wenig erschreckende Biografie eines Künstlers, der von seinen Höhen und Tiefe, auf sehr trockene und fast schon selbstverständliche Art und Weise erzählt.
Zwar kannte ich die Sex Pistols, jedoch waren diese vor meiner Zeit und auch wenn ich schon von ihnen gehört hatte, so habe ich hier nochmal ganz andere Einblicke erhalten und werde die Band vermutlich jetzt mit etwas anderen Augen betrachten. Auch die wilde Zeit damals, hatte ihre ganz eigenen Charaktere, so wie es Steve Jones in seiner Biografie beschreibt. Einblicke, die wirklich unglaublich sind.
Fazit:
Die Zeit des Punk... die Zeit von Steve Jones, dessen Einblicke und Erlebnisse man hier lesen kann.