Rezension zu "In the Blood (Jefferson Tayte Genealogical Mystery Book 1)" von Steve Robinson
Keksisbabyvor 7 JahrenEnde des 18. Jahrhunderts flohen viele Königstreue aus den Vereinigten Staaten zurück nach England. So auch die Familie von James Fairborn, doch nur er kam lebend an. Seine Frau und die drei Kinder wurden nach der Ankunft nie wieder erwähnt. Es ist Jefferson Tayts Aufgabe herauszufinden, wie der Familienzweig sich entwickelt hat. Er ist Stammbaumforscher und eigentlich ist das sein tägliches Brot. Eigentlich. Es beginnt schon damit, dass der aviophobe Genealoge nach England fliegen muss. Dort sorgt sein Auftauchen für viel Wirbel und plötzlich pflastern Leichen seinen Weg. Alles scheint in Zusammenhang mit einem mysteriösen Kästchen zu stehen und einer dramatischen Liebesgeschichte um 1803. Jeder der dem Kästchen Aufmerksamkeit schenkt, wird getötet und in der Gegenwart sind viele Dokumente, die Licht in das Dunkel um die Familie Fairborn bringen würden, verschwunden. Was kann nur das große Geheimnis sein, dass selbst 200 Jahre später noch immer Menschenleben kostet?
„In the blood“ ist ein toller Kriminalroman der sich über 200 Jahre erstreckt. Er lässt sich leicht lesen und als ich einmal in der Story drin war, konnte ich sie nicht mehr aus der Hand legen. Zunächst fiel mir das schwer, weil die Erzählperspektive sehr oft gewechselt wird und es schwer ist zu erkennen ob man sich in der Gegenwart befindet und 200 Jahre in der Vergangenheit. Jefferson Tayte ist eine sehr sympathische Hauptfigur. Ein Ahnenforscher mit Leib und Seele, vielleicht geschuldet seiner eigenen Geschichte. Er ist ein Waisenkind, hat es bis jetzt nicht geschafft seine leiblichen Eltern ausfindig zu machen. Dass er ein Forscher alter Schule ist, merkt man an seinem Konflikt mit seinem jüngeren Konkurrenten, mit dem er auch noch gezwungen wird zusammenzuarbeiten. Während dieser sich hauptsächlich des Internets bedient, ist Tayte der Mann der die Sachen vor Ort recherchiert. Steve Robinson beschreibt eindrücklich die Landschaft um Cornwell und schafft es damit dem Roman Atmosphäre zu verleihen. Die grünen Weiten, Menschen die sich schon ihr Leben lang kennen und das beschauliche Landidyll, das durch Morde erschüttert wird, die ihre Wurzeln zu Beginn des 19. Jahrhunderts haben. Ich hätte mehr politische Gründe erwartet für das Verschwinden der Familie Faiborn, weil James Fairborn ja Royalist war, die Auflösung war mir persönlich dann ein wenig zu konstruiert. Was mir unlogisch erschien, war die Blutrünstigkeit mit der der Mörder seine Abstammungsansprüche gelten macht und das noch heute eine Politikerkarriere an der Ahnentafel scheitern soll. Aber es brauchte schließlich einen Plot für die Abenteuer von JT.
Ich habe meine Zeit mit einem spannenden Abenteuer mit kleinen Schwächen verbracht und werde mich wohl bald wieder mit JT auf die Suche nach langverschollenen Familiengeschichten begeben, ich hoffe nur diesmal wird nicht so oft auf die Hauptperson eingestochen.