Mit Danr habe ich jetzt mein erstes Fantasybuch mit einem Troll bzw. einem Halbtroll in der Hauptrolle gelesen. Ich muss sagen das ich anfangs nicht wusst ob mir das gefällt, man hat ja so seine eigenen Fantasyvorlieben. Aber Danr hat sich irgendwie sofort in mein Herz geschlichen und ich bin ihm gerne in sein Abenteuer gefolgt.
Als Halb Mensch und halb Troll hat Danr keinen leichten Stand. Die Menschen sind ihm gegenüber mißtrauisch und er glaubt das er bei seinem "wahrem" Volk besser aufgehoben wäre. Dazu kommt aber das er seinem Trollvater zunächst alles andere als wohlgesonnen gegenübersteht. Warum verrate ich aber jetzt nicht, das gehört zu sehr in die Geschichte.
Danr hat in der heilkundigen Sklavin Aisa eine tolle Verbündete. Was ich dabei sehr shcön fand war, das sie zwar unter ihrem Herren zu leiden hat, aber trotzdem kein gebrochenes Mädchen ist. Im Gegenteil, ich empfand sie als sehr stark. Als die beiden zusammen aufbrachen, hat Aisa einige mutige Aktionen gebracht. Also schwach ist sie nicht. Jedoch hat auch sie ihr Päckchen zu tragen und das steht zwischen ihr und Danr.
Mit Talfi kam dann noch ein weiterer Charakter ins Spiel den ich auf anhieb mochte. Er war Danr ein toller, wenn auch einziger, Freund und hat mich mit seiner herzlichen und aufgeweckten Art gleich für sich eingenommen. Das er so gut es ging zu Danr gehalten hat fand ich klasse.
Auch die Handlung bot einiges, erfrischend anders ist es das die Elfen nun mal die bösen sind. Aber auch der Rest kann sich echt sehen lassen. Ich mag die Reise die Danr und seine Freunde antreten mussten um Weltenspalter zu finden.
Was ich jedoch nicht gut fand und deshalb leider ein Herzchen abziehen muss ist diese meiner Meinung nach zu ausschweifende Darstellung Danrs Meinungüber die homosexualität eines der Figuren im Buch. Das hätte man nicht so in die Länge ziehen müssen, ist ja schließlich kein Coming Out-Roman wo man das nicht gerade einfache Thema in ein paar Sätzen vom Tisch hat. Das passt einfach nicht rein. Sorry. Ansonsten fand ich das Buch aber echt toll.
Ich kann das Buch Fantasyfans die mal einen erfrischend anderen Charakter in der Hauprolle haben möchten wirklich empfehlen. Danr ist zwar ein Halber Troll aber er hat meiner Meinung nach mehr menschliches an sich. Die Handlung ist interessant und auch die Charaktere finde ich gut gelungen. Bis auf meinen kleinen Kritikpunkt fand ich das Buch super und freue mich schon auf den zweiten Teil.
Steven Harper
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Steven Harper
Battlestar Galactica - Das Virus. Bd.3
Weltenspalter
Iron Axe: The Books of Blood and Iron
The Havoc Machine: A Novel of the Clockwork Empire
Blood Storm (Books of Blood and Iron)
The Dragon Men: A Novel of the Clockwork Empire
The Impossible Cube: A Novel of the Clockwork Empire
The Doomsday Vault
Neue Rezensionen zu Steven Harper
Der Weltenspalter hat mich überrascht. Leider im negativen Sinne, denn so richtig überzeugen könnte dieser Fantasy-Roman nicht so recht. Dabei verspricht der Klappentext eine spannende Handlung mit altbekannten Charakteren der Fantasywelt, wie zum Beispiel Trollen, Zwergen oder Elfen.
Schlichtheit
Die Geschichte wird sicherlich niemanden überfordern und Harper bedient sich durchaus gängiger Klischees, um seine Welt zu beschreiben. Was mich aber mehr erstaunt hat, war der schlichte Sprachstil, da Harper bisher schon etliche Bücher veröffentlicht hat. Zuweilen wirkt die Ausdrucksweise arg unausgereift und sprunghaft. Sind manche Passagen lesenswert, versinken andere in Einfältigkeit. Das gilt insbesondere für die Dialoge und die Charakterdarstellungen.
Gleiches gilt übrigens auch für Situationen, in denen fremde Völker aufeinandertreffen. Klar, wer weiß schon, wie auf Lindwürmer reitende Orks auf einem Troll-Mensch-Mischling reagieren, konnte das noch nie jemand in freier Wildbahn beobachten. Doch so wankelmütig und in ihrer Stimmung schwankend eher nicht. Das liest sich überhaupt nicht glaubwürdig oder authentisch.
Das sprunghafte Wesen trifft nicht nur den Sprachstil in diesem Buch, sondern zugleich auch die Charaktere, so vielfältig sie in ihrer Darstellung auch sein mögen. Eine derartig naives und vorhersehbares Verhalten muss man sich als Autor erst einmal ausdenken.
Bekanntes
Der Autor ist sich nicht zu Schade, um sich bei den griechischen Mythologien zu bedienen. Wer die Sage von Perseus und seiner Suche nach der Medusa kennt, wird die drei Schwestern mit dem einen Auge und einem Zahn sehr schnell wiedererkennen. Oder aber auch bei klassischen Märchen wie Frau Holle, was wie die „Faust auf’s Auge“ zum Setting passte. Ich konnte nicht umhin mich zu fragen, ob Harper das jetzt wirklich ernst meint, diese Elemente in die Geschichte mit einzuweben.
All das bisher gesagt scheint dafür zu sprechen, dass mit dieser Buchreihe ein eher jüngeres Publikum angesprochen werden soll, das mit einer komplexen Handlung und vielschichtigen Charakterdarstellungen überfordert werden könnte.
Fazit
Im englischen Original sind schon drei Bücher dieser Reihe erschienen, aber es hat mich ein wenig tröstlich gestimmt, dass dieses Buch eine in sich abgeschlossene Handlung beschrieben hat. Das Ende kam dann allerdings im gleichen Stil wie der Rest des Buchs aufgebaut war: schnell und vorhersehbar.
Dieses Buch kann man lesen, muss man aber nicht. Selbst Genrefans werden sich mit der ein oder anderen Passage schwertun. Mir selbst hat es wenig Appetit auf noch weitere Bücher dieser Serie oder gar des Autors gemacht, weshalb ich für dieses Buch leider keine Empfehlung aussprechen kann.
Diese und andere Rezensionen finden sich auf meinem Bücherblog.
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