Rezension
Der türkisch stämmige Münchner Kommissar Zeki Demirbilek und Leiter des Sonderdezernats Migra, wird von seinem istambuler Kollegen Selim Kaymaz um Amtshilfe bei der Aufklärung am Mord einer jungen Zahnarzthelferin die zuvor in München gelebt hat gebeten.
Zusätzlich bekommt Kommissar Pascha wie ihn „liebevoll“ sein Kollege Pius nennt vom Staatsanwalt den Auftrag den verdächtigen Mailverkehr für einen Produzenten von Werbefilmen aus der Türkei einzuschätzen, den offensichtlich sei ein Anschlag auf einen türkischen Politiker geplant.
Als wäre das nicht schon genug, muss sich Zeki auf private Veränderungen einstellen, die ihn nicht unbedingt gefallen.
All dies sind die Zutaten für einen Krimi mit sehr viel Lokalkolorit und werden vom Autor zwar im stimmigen Erzzählton und prägnantem Schreibstil erzählt und die Protagonisten sind auch liebevoll gezeichnet, dennoch nehmen die privaten Geschehnisse zu viel Raum ein, und stören so Spannungsbogen der eigentlichen Geschichte um die Mordermittlung erheblich.
Beispiel: der detailliert beschriebene Einkauf des Kommissars von Babynahrung für seinen Enkel der nur Hirse mit Reis isst, hat in einem Krimi wie ich finde nichts zu suchen. Allenfalls als kurze Randbemerkung, das reicht völlig aus. Da ist weniger mehr und der Spannungsbogen kann sich dann auch viel besser aufbauen. Potenzial hat die Story nämlich.
Deshalb nur 3 von 5 Sternen.