Sun Diego

 4,8 Sterne bei 4 Bewertungen
Autor*in von Yellow Bar Mitzvah.

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Cover des Buches Yellow Bar Mitzvah (ISBN: 9783742305718)

Yellow Bar Mitzvah

(4)
Erschienen am 28.02.2018

Neue Rezensionen zu Sun Diego

Cover des Buches Yellow Bar Mitzvah (ISBN: 9783742305718)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Yellow Bar Mitzvah" von Sun Diego

Eine stimmige Lebensgeschichte ...
Bellis-Perennisvor 7 Jahren


Vorausschicken möchte ich, dass die Musikrichtung des Rap nicht die meine ist. Dennoch war ich gespannt, über diesen jungen Mann zu lesen, der eine große Nummer in dieser Szene ist. Vor allem, der einschlägige Titel, der seine jüdische Herkunft hervorhebt, hat mich zu diesem Buch greifen lassen.

 

Gelesen habe ich nun eine Biografie eines Mannes, der 1989 in der heutigen Ukraine geboren wurde, dessen jüdische Mutter und Großmutter nach Deutschland geflüchtet sind. Dort haben sie, wie viele Flüchtlinge enttäuscht zur Kenntnis nehmen müssen, dass hier doch nicht Milch und Honig fließen. Zu Beginn ihres Aufenthaltes werden sie von einer jüdischen Institution an die nächste weitergereicht, bis sie in Osnabrück so etwas wie eine neue, wenn auch bescheidene Heimat in einem heruntergekommenen Stadtteil finden.

 

Dimitri Chpakov, so sein bürgerlicher Name, erzählt in sieben Kapiteln (zuzüglich Prolog und Epilog), die alle hebräischen Ursprungs sind. Sei es, dass die Buchstaben des hebräischen Alfabets oder Begriffe aus der jüdischen Mythologie sind. Das ist sehr passend.

 

In seinem Leben lässt Dimitri wenig aus: Abbruch der Schule, Einbrüche, Betrügereien, Verhaftung und Verurteilung als Sechzehnjähriger zu 400 Stunden Sozialarbeit.

 

Dann enteckt er die Musik, das Rappen für sich. Mit wenig Geld für eine Studioausrüstung arbeitet er sich nach oben. Nicht immer mit legalen Mitteln. Er umgibt sich mit vermeintlichen Freunden, die ihn, kaum dass sich ein wenig Erfolg einstellt, um seine Einkünfte erleichtern (wollen).

Erst als er Vater wird, beginnt er sich zu besinnen und sich von seiner parasitären Umgebung zu trennen.

Neid und Missgunst begleiten ihn jedoch weiter, bis die Steuerfahndung vor der Türe steht.

 

Meine Meinung:

 

Auf Grund des jüdischen Titels, der das Fest des Erwachsenwerdens eines jungen Judens bedeutet und der hebräischen Kapitelüberschriften, habe ich mir mehr Informationen über die Religion und ihre Bräuche erwartet. Doch Dimitris Herkunft spielt nur eine untergeordnete Rolle. Das finde ich sehr schade. Allerdings ist er der erste jüdische Rapper, der sich zu seiner Religion bekennt und deshalb angefeindet wird.

 

Das Buch selbst ist in sich stimmig, auch wenn ich persönlich die Sprache ziemlich furchtbar finde. Diese vielen Schimpfwörter, die abgehackten Sätze, verballhornte Wörter und das Misch-Masch aus deutsch-englisch waren für mich häufig eine Herausforderung. Doch scheint es die Sprache dieser Gruppierung zu sein. Hochdeutsch sprechend kann ich mir Dimitri und seine „Brüder“, wie er beinahe jeden nennt, nicht vorstellen. Einiges an Verhalten, wie eben diese Verbrüderung mit beinahe jedem, scheint aus der afro-amerikanischen Szene zu kommen, in der sich Farbige aller Herren Länder als „Brüder“ bezeichnen.

Kaum eine Person wird mit ihrem Klarnamen genannt. Fast alle haben Nicknames, oft sogar mehrere.

 

Der Einblick in die für mich völlig neue und andere Welt, hat meinen Horizont ein bisschen erweitert. Interessant sind die technischen Details wie so ein Musikstück bzw. Videoclip entsteht. Darüber habe ich mir bislang keine Gedanken gemacht.

 

Dennoch habe ich meine (persönlichen) Probleme mit dieser Art Musik bzw. Lebensstil. Manches klingt wie ein Hilferuf von Randgruppen. Häufig werden Tabus gebrochen und das oft hart an oder über der Grenze des guten Geschmacks.

Die Drogenprobleme und die Kriminalität in diesem Milieu haben mich nicht überrascht.

 

Die Geschichte wird durch eine Menge Fotos ergänzt, die auch die Polizeiakten über Dimitri zeigen. Hier habe ich ein bisschen den Eindruck, dass er trotz allem ein bisschen stolz auf diese „Karriere“ ist.

 

Fazit:

 

Die bisherige Lebensgeschichte eines Musikers, der polarisiert, wie kaum einer zuvor. Das Buch ist in seiner Gesamtheit stimmig, daher gebe ich 4 Sterne.

 

 

 

Cover des Buches Yellow Bar Mitzvah (ISBN: 9783742305718)
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Rezension zu "Yellow Bar Mitzvah" von Sun Diego

Kaum ein Künstler hat sich so entwickelt!
MyEleDayvor 7 Jahren


Als ich gehört habe, dass Sun Diego/Dima ein Buch über sein Leben und Werdegang veröffentlichen wird, habe ich es natürlich vorbestellt. Er gehört zu den besten Rappers und dies kann man nicht bestreiten. Darum war ich umso mehr gespannt, wie seine Karriere, in den letzten Jahren ab lief und wie er zu dem wurde, der er Heute ist.


Am Anfang, also der Prolog, fand ich das Buch langatmig und dachte mir nur: "Bitte, werde Interessant!" Bei "En Soph", kam langsam die Interesse, da ich gerne Geschichten lese, die in der historischen Zeit abspielten und vorallem wenn sie wahr sind.


Nach "Aleph", hat mich dieses Buch in seinem Bahn gezogen und von nun an, liebte ich es dort hinein zu lesen. Mehr und mehr erfuhr ich, wer Sun Diego wirklich ost und das schätzte ich am Buch sehr. Er zeigte mir, seine Fehler und das er sie nicht gutheisst. Er zeigte mir seine Welt, wie er sich als Künstler sah und auf was er wirklich Wert lag. Auch zeigte er mir, wie falsche Freunde, einen fast kaputt machen können.
Zudem fand ich es Interessant, wie er seine Frau kennengelernt hat und wie seine Krankheit überhaupt entstanden ist. 


Im grossen und ganzen, finde ich es ein gutes Buch. Ich würde es jeden BBM-Fan empfehlen es zu lesen oder Menschen die sich für seine Musik interessieren. 


Ein guter 5 Sterne Buch!

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