Das Cover hatte mich neugierig gemacht. Reisende aus einem entfernten, fremden Land stehen vor einem Bus. Eine Lange Reise von Indien nach Deutschland steht bevor. Der Titel lässt erwarten, dass man einiges über die Erfahrungen eines Migranten lernt und daraus positive Schlüsse ziehen kann, wenn man auf fremde Menschen trifft.
Die Handlung fand ich spannend. Ich habe das Buch in einem Tag durchgelesen, weil ich wissen wollte, wie die Reise verläuft und ob alles gut ausgeht. Ich war beeindruckt, wie mutig und zuversichtlich der Vater der Autorin diese Reise angetreten und durchgezogen hat. Ich habe mich selbst immer wieder gefragt, ob ich diesen Schritt gewagt hätte und ans Ziel gelangt wäre. Auch die Frage, wie man sich als Migrant in einem fremden Land und in einer fremden Kultur fühlen muss, hat mich beschäftigt. Dadurch bekam ich nun mehr Verständnis für Menschen, die ihre Heimat verlassen, um woanders eine bessere Zukunft zu finden. Kann man selbst einen Beitrag leisten, um diesen Übergang zu erleichtern? Die Freundlichkeit der Menschen, auf die der Protagonist trifft, ist wunderbar zu erfahren.
Ich hätte mir gewünscht, noch mehr vom Protagonisten zu erfahren, wie es dann in Deutschland weitergegangen ist und wie er sich gefühlt hat. Hilfreich wäre hier, auch einmal darzustellen, welche Erwartungen oder Wünsche gegenüber den Einheimischen bestanden haben und ob diese erfüllt wurden. Wie hat Bagicha Singh die Deutschen und deren Kultur erlebt?
Die geschichtlichen Ausführungen zu den einzelnen Ländern, die auf der Reise passiert wurden, fand ich hier weniger interessant, teilweise war die Darstellung etwas sprunghaft. Ich hätte gerne noch mehr vom Seelenleben und der Kultur von Bagicha Singh erfahren.
Aber alles in allem ein sehr unterhaltsames und interessantes Buch.