Cover des Buches Die Verlorenen von New York (ISBN: 9783551582195)
erdbeerliebe.s avatar
Rezension zu Die Verlorenen von New York von Susan Beth Pfeffer

Verloren in New York.

von erdbeerliebe. vor 11 Jahren

Rezension

erdbeerliebe.s avatar
erdbeerliebe.vor 11 Jahren
Der zweite Teil der Trilogie des verrückten Mondes - diesmal geht es nicht um Miranda, die auf ihrem Fleckchen Erde ums Überleben kämpft, sondern um den Streber Alex. Dieser lebt mit seiner Familie in New York, das ziemlich stark von den Katastrophen betroffen ist. "NY ist eine Stadt der Armen geworden", so Alex. "Wer es sich leisten kann, ist bereits von hier weg" Leider hat er seine beiden jüngeren Schwestern am Hals: Briana und Julie, die beide genauso sehr wie er hoffen, endlich mal wieder etwas von ihren Eltern zu hören..

Das Leben der drei Geschwister könnte unterschiedlicher (zu dem von Miranda) kaum sein: Streit liegt fast immer in der Luft und die Nahrungsmittel sind ständig knapp: Sie sind sehr abhängig von der wöchentlichen Nahrungsvergabe der Stadt. Dazu wird die Luft ständig schlechter und kälter, die Leichen in den Straßen fauliger und das Überleben schwieriger. Einzige Hoffnung in ihrem Alltag ist das tägliche zur Schule gehen, denn die drei sind sich in einem doch sicher: In ihrem Glauben zu Gott.

Im Gegensatz zum ersten Teil ist der zweite Teil um Alex in der dritten Person geschrieben und man befindet sich fast ohne Umschweife mitten im Geschehen. Leider hatte ich ziemliche Probleme damit mit dem Protagonisten dieser Geschichte zu sympathisieren: Seine Familie kommt aus Puerto Rico und ist stark gläubig. Das alleine wäre ja interessant genug, doch leider kommandiert er seine Geschwister fast nur herum, denkt gar nicht daran selbst einmal den Haushalt zu schmeißen und lästert ständig über seine jüngste Schwester Julie - schnell wird er meiner Meinung nach zu einer echten Nervensäge.

Das Buch verliert damit jedoch keineswegs an Authenzität - denn was Alex alles tut, um seinen Schwestern zu helfen, macht sein Verhalten (fast) wett - auch wenn ich nicht all seine Gedankengänge und Handlungen gut heiße. Die Situation in New York bringt ihn und seine Familie an die äußersten Grenzen und ist äußerst realistisch, dramatisch und alltagsorientiert geschildert.

Furchterregender als ein Horrorfilm und dramatischer als ein Schneesturm - "Die Verlorenen von New York" steht seinem Vorgänger kaum nach, auch wenn der Protagonist Alex in mir sehr ambivalente Gefühle auslöst. Eine Empfehlung nichtsdestotrotz.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks