Cover des Buches Pirasol (ISBN: 9783827013415)
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Rezension zu Pirasol von Susan Kreller

Erschütternd und Erschreckend erzählt

von Arietta vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ein eigensinniger Roman, mit einem speziellen Und fast poesievollem Sprachstil

Rezension

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Ariettavor 7 Jahren

Inhaltsangabe: Quelle Lovely Boox




Zwei alte Damen leben in der Papierfabrikantenvilla »Pirasol«: Die scheue Gwendolin ist 84 Jahre alt, Witwe und Alleinerbin des Hauses, Thea ist fünfzehn Jahre jünger und verfolgt einen eigenen Plan. Als man den vom Vater verstoßenen und seit drei Jahrzehnten verschollenen Sohn Gwendolins in der Stadt gesehen haben will, versucht Thea, ihren Einfluss zu sichern und vollends das Regiment im Haus zu übernehmen. Für Gwendolin der Auslöser, sich zu erinnern: an eine Berliner Kindheit während der Zeit des Nationalsozialismus, an den Verlust der Eltern und das eigene Überleben, an einen neuen Anfang mit dem despotischen Papierkönig Willem, einen Brandanschlag und schließlich an die Verbannung des gemeinsamen Kindes. Am Ende lernt Gwendolin, allen Widrigkeiten etwas entgegenzusetzen – sich selbst.


Meine Meinung :

Zur Autorin

Es ist mein erstes Buch von Susan Kreller, den ich von ihr gelesen habe. Ein beeindruckender Roman, der sich durch ihren speziellen und eigenen Sprachstil hervorhebt, er ist stellenweise schon Poetisch. Die Worte perlen ihr flüssig aus der Feder, ihr Erzählstil fordert einem beim Lesen heraus und ist gewöhnungsbedürftig. Aber von Seite zu Seite wurde der Spannungsbogen besser. Die Personen und deren Charaktere sind gut heraus gearbeitet. Es geht um Schuldgefühle, Unterdrückung, Sadismus und Vergebung. Eine Geschichte mit sehr viel Tiefgang.


Zum Inhalt:

Sehr gut sind die beiden Alten Damen Thea die jünger als die 84 Jährige Witwe Gwendolin ist, die langsam zu erwacht und sich zur Wehr setzt. Willem ihr verstorbener Mann unter dem sie Jahrelang litt, der sie seelisch Misshandelte, genauso wie ihren gemeinsamen Jungen. Er hielt sie klein, allein durch seine frostigen Blicke, die man förmlich spüren konnte. Es fröstelte einem beim Lesen. Thea die sie sich nach dem Tode in ihre Villa Pirasol holte, ist aus dem gleichen Holz geschnitzt wie ihr verstorbener Ehemann. Ich glaube hätte Gwendolin geahnt, was sie sich mit Thea ins Haus holte, hätte sie es gelassen. Thea ist wie ein Parasit, eine Zecke die sich festgebissen hat, Gwendolin fängt sich an zu wehren, lehnt sich gegen sie auf, möchte sie aus der Villa haben,um sich von ihrem Regiment und Einfluss zu befreien. Wenn man gemeinsam mit Gwendolin in ihre Kinder-und Jugendzeit abtaucht, lernt man zu verstehen. Da ist die Zeit des Naziregimes, der zweite Weltkrieg, der Vater von den Nazis verhaftet und ins Lager verschleppt, die Mutter seit der Bombennacht vermisst, die Zeit nach dem Krieg, Hunger und Elend. Als sie den Papierfabrikanten Willem Suhr kennenlernt, ihn heiratet, da beginnt so richtig die ganze Tragödie. Ihr Mann ein Despot, der sie erniedrigt und seinen Jungen verachtet. Das alles lastet ihr auf der Seele.....





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