Susan Kreller

 4 Sterne bei 222 Bewertungen
Autorin von Elefanten sieht man nicht, Schneeriese und weiteren Büchern.
Autorenbild von Susan Kreller (© Ellen Runa Kara)

Lebenslauf

Susan Kreller, 1977 in Plauen geboren, studierte Germanistik und Anglistik und promovierte über deutsche Übersetzungen englischsprachiger Kinderlyrik. Sie lebt mit ihrer Familie in Bielefeld und arbeitet als freie Journalistin und Autorin. "Elefanten sieht man nicht" ist ihr erster Roman.

Neue Bücher

Cover des Buches Gecko Kinderzeitschrift Band 100 (ISBN: 9783940675996)

Gecko Kinderzeitschrift Band 100

Neu erschienen am 01.03.2024 als Buch bei Rathje & Elbel GbR.

Alle Bücher von Susan Kreller

Cover des Buches Elefanten sieht man nicht (ISBN: 9783551314581)

Elefanten sieht man nicht

 (89)
Erschienen am 18.12.2015
Cover des Buches Schneeriese (ISBN: 9783551315649)

Schneeriese

 (47)
Erschienen am 25.11.2016
Cover des Buches Elektrische Fische (ISBN: 9783551584045)

Elektrische Fische

 (41)
Erschienen am 31.10.2019
Cover des Buches Pirasol (ISBN: 9783492314114)

Pirasol

 (23)
Erschienen am 04.12.2018
Cover des Buches Hannas Regen (ISBN: 9783551584755)

Hannas Regen

 (9)
Erschienen am 29.09.2022
Cover des Buches Salzruh (ISBN: 9783895610295)

Salzruh

 (5)
Erschienen am 27.07.2023
Cover des Buches Schlinkepütz, das Monster mit Verspätung (ISBN: 9783551556790)

Schlinkepütz, das Monster mit Verspätung

 (4)
Erschienen am 29.09.2016

Neue Rezensionen zu Susan Kreller

Cover des Buches Schneeriese (ISBN: 9783551315649)
mila_lovells avatar

Rezension zu "Schneeriese" von Susan Kreller

Über Unsicherheit, Herzschmerz und Freundschaft
mila_lovellvor 6 Monaten

Susan Kreller hat ihre Leidenschaft fürs Schreiben schon sehr früh entdeckt – und zwar mir sechszehn Jahren. Angefangen hat sie mit Kurzgeschichten, in denen sie ihre Protagonist*innen mit äußerst dramatischen Situationen konfrontiert hat. So erzählt sie in einem Interview mit dem Borromäusverein beispielsweise: „Als ich angefangen habe zu schreiben, hat keiner meiner Protagonisten die Geschichte überlebt.“

Inzwischen hat sich das Gott sei Dank geändert, sodass ihre Hauptfiguren, auch wenn sie im Laufe der Geschichte meistens durch die Hölle gehen, am Ende dann doch überleben.

„Schneeriese“ ist die Geschichte des vierzehn-jährigen Adrian, der von seiner besten Freundin Stella liebevoll „Einsneunzig“ genannt wird. Eigentlich war dieser Spitzname ein gemeiner Scherz seiner Klassenkameraden, aber dann hatte Stella den Einfall, Adrian einfach immer so zu nennen, damit ihm der Name nicht mehr wehtun konnte. Das ist übrigens nicht ihr einziger Versuch, Adrian mit seiner Größe zu versöhnen. Wenn sie ihn nicht gerade „Einsneuzig“ ruft, schreibt sie für ihn ein Heft über sämtliche Dinge in der Welt, die groß und lang sind – so wie er. Kein Wunder also, dass sich Adrian in sie verliebt.

Leider muss Adrian feststellen, dass Stella nicht das gleiche für ihn empfindet. Als im Haus gegenüber eine georgische Familie einzieht, erobert der älteste Sohn Dato Stellas Herz im Sturm. Adrian dagegen fällt von diesem Zeitpunkt an in ein tiefes Loch, aus dem er sich nur langsam und schleppend wieder herausziehen kann. Am Ende kann Adrian sein emotionales Trauma jedoch überwinden und findet nicht nur zu sich selbst, sondern auch zu Stella zurück.

Ich persönlich habe das Lesen dieses Romans sehr genossen und kann ihn nur weiterempfehlen! Er eignet sich jedoch besonders für ein jüngeres Publikum.


(Achtung: Spoiler-Alarm!)

Das Werk „Schneeriese“ thematisiert nicht nur die unerwiderte Liebe eines pubertären Jungen, sondern auch die hochaktuelle Flüchtlingsdebatte, die in Adrians Entdeckung von Datos illegal eingewandertem Großvater ihren Höhepunkt findet. Gott sei Dank hat Kreller ihren Hang für schlechte Enden mittlerweile abgelegt, denn Adrian verrät den todkranken Mann nicht, sondern zeigt sich stattdessen verständnisvoll und tolerant. Dieser Aspekt des Buches hat mich besonders beeindruckt, da hier schwierige gesellschaftliche Probleme für die Jugend nachvollziehbar dargestellt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Literatur:

Intervier und Portrait:

https://www.borromaeusverein.de/auslese/portraets/portraet-susan-kreller

Cover des Buches Salzruh (ISBN: 9783895610295)
Claudia92s avatar

Rezension zu "Salzruh" von Susan Kreller

Pension Bertoldi
Claudia92vor 7 Monaten

Herzlich Willkommen in der Pension Bertoldi. 8 Gäste sind hier untergebracht und der Junge von Frau Graf, der überhaupt nicht eingeplant war.

Oda Prager, die junge, dürre Wirtin führt mit dem Zimmermädchen, welches schon ihre Großmutter sein könnte, ein strenges Regiment in der Pension. Jeder  muss auf seinem zugewiesenem Platz sitzen um Punkt 10Uhr morgens werden die Frühstücksteller abgeräumt, ob fertig oder nicht und so geht es Monate weiter. Denn die Gäste können bzw. dürfen die Pension nicht verlassen. Draußen wurden Schutzmittel versprüht, die lebensgefährlich sind. So lernen wir die Gäste genauer kennen. Jördis Graf, die mit ihrem Sohn teils überfordert ist und einen harten Job als Krankenschwester hat, die Trommers, die vor Jahrzehnten schonmal hier waren, aber in das FDGB Erholungsheim geschickt wurden. Und noch einige andere. Jeder mit seiner eigenen Geschichte und nun müssen sie in dieser Pension bleiben, in der es in jeder Ecke nach DDR schreit. Werden sie sich arrangieren oder sich gegenseitig auf die Nerven gehen? Wer wird aus lauter Frust wohl als erstes aus der Pension stürmen?

Ein super gemachtes Kammerspiel, welches die Psyche der Gäste super widerspiegelt. Bei dem Schreibstil von Frau Kreller bleibt man dran, weil man wissen möchte, wie es weiter geht, warum sie dort sein müssen und was es mit dem FDGB Erholungsheim zu tun hat.

Das Buch hatte ein paar längen und ich persönlich hatte mich auf ein bisschen DDR Geschichte gefreut, wo ich meine Eltern hätte fragen können, wie es bei ihnen den so war, aber alles in allem war es eine gelungene Story, die ich empfehlen kann.

Cover des Buches Salzruh (ISBN: 9783895610295)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Salzruh" von Susan Kreller

Die Unerträglichkeit des Nichtstuns
aus-erlesenvor 9 Monaten

Das FDGB-Ferienheim Rudolf Breitscheid in der Altmark hat auch schon besser Tage erlebt. Und genauso wie der von den Nazis im KZ Buchenwald umgekommene pazifistische Sozialdemokrat Breitscheid ist auch die Pension Bertholdi, wie das Ferienheim heute heißt, in Vergessenheit geraten. Jedoch nicht ganz in Vergessenheit geraten, in verschieden Städten gibt es noch die Rudolf-Breitscheid-Straße oder den nach ihm benannten Platz. Und so ist es auch hier in der Trostlose: Alles hat noch den mittlerweile schmierigen DDR-Charme.

Und die He(e)rbergsmutter ist eine echte Matrone. Oda Prager sieht man exakt vor sich: Streng nach hinten gekämmtes Haar, Kittelschürze, Nylon Strümpe, die kurz unter der Schürze das fleischige Knie freigeben. Sie trägt ganz sicher eine Warze im Gesicht, das auf einer Kinoleinwand, in der Nahaufnahme jedes sprießende Drahthaar in den Fokus rücken. Alle bleiben drinnen. Wegen Schutzmaßnahmen. Das ist mal ’ne Ansage. Und Oda Prager lässt keinen Zweifel daran, dass jedes dieser präzise gewählten Worte ernst gemeint ist. Zuwiderhandlungen werden erst gar nicht erwähnt. Und somit liegen mögliche Bestrafungen allein in der Phantasie der Herbergsinsassen.

Nun ist es so, dass die Pension mitten im Wald liegt. Salzruh wird das Ganze hier genannt. Die dicht an dicht stehenden Bäume schlucken wahrscheinlich jedes Geräusch. Geräusche der Freude, des Entdeckens, aber auch der Angst und des Schreckens. So viel steht schon mal fest.

Die Alterstruktur des Gäste sowie deren scheinbare Charaktere spielen der diktatorischen Oda Prager unzweifelhaft in die Hände. Mittleres bis gehobenes Alter, oft Rentenbezieher, sesselpupsende Tabellenausfüller, auf sich selbst was einbildende Quasi-Intellektuelle – kurzum: Die versammelte schweigende Mehrheit, die lieber permanent die Lippen zusammenbeißt als einmal die Luft zwischen ihren Zähne entweichen lässt. Ein Glücksfall für Oda Prager? Wohl eher nicht! Sie ist die geboren Schlüsselverwalterin. Wortkarg, menschenscheu und misanthropisch. Ihr sind die Meinungen anderer so was von egal, dass niemand ihr zutraut überhaupt eine Meinung bilden zu können. Mitläufer, die Verschwiegenheit in Person. Und diese Person hat nun die Macht über die neun Tische im Haus.

Wagt es jemand sich ihr zu widersetzen? Wenn ja, wer und mit welcher Konsequenz. Man belauert sich und lauert auf das Startsignal zur Flucht. Flucht wohin? Und was ist, wenn die Schutzregeln doch erst gemeint sind? Ohne jedwede Information sind die „Gäste“ gefangen in der Ungewissheit, hin und her schaukelnd zwischen „Ich will doch einfach nur Urlaub machen“, „Der wird’ ich’s zeigen“ und Schwanzeinziehen.

Susan Kreller erfindet das Genre Grusel neu. Hier fliegen keine Phantasiegestalten durch die staubigen Gänge. Auch Zauberkräfte sucht man – Gott sei Dank – vergebens. Es ist das perfide Spiel mit der Angst und der Ungewissheit als willfährigen Handlanger. „Salzruh“ lässt den Leser auch nach dem Zuklappen noch lange nicht in Ruh!

Gespräche aus der Community

Bei mir bahnt sich gerade eine kleine Leseflaute an, nachdem ich in den letzten Wochen eigentlich recht viel gelesen habe. Deshalb würde ich gern mal etwas ausprobieren - es wäre ganz toll, wenn der erste, der das hier liest (wirklich nur der erste) ein Buch von meinen noch ungelesenen Büchern nennt, das er ganz toll fand. Das möchte ich dann direkt als nächstes lesen. Ich möchte erstmal wirklich nur eine Empfehlung, denn wenn es ganz viele werden, kommt wieder das Problem, dass ich mich nicht entscheiden kann ;-) Vielleicht kennt das der ein oder andere von euch. Sollte es ein Buch sein, das ich z.B. gerade verliehen habe, sage ich noch mal Bescheid.

So, jetzt bin ich echt gespannt, wer zuerst einen Buchtipp hat und wie mir das Buch dann gefällt. Ich berichte dann hier. Sollte es gut klappen, frage ich danach hier vielleicht wieder nach einem Tipp.

Meine ungelesenen Bücher findet ihr übrigens hier:
http://www.lovelybooks.de/bibliothek/Daniliesing/ungelesen/

Bisher gelesen:

1. Der Schatten des Windes (empfohlen von SueMei) - 3 Sterne
2. Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (empfohlen von Mone80) - 3 Sterne
3. Deine Seele in mir (empfohlen von LeseJulia) - 4 Sterne
4. Saeculum (empfohlen von Annilane) - 5 Sterne
5. The Homelanders - Stunde Null (empfohlen von Buchrättin) - 3 Sterne
6. Zirkel von Sara B. Elfgren (empfohlen von Annilane) - 4 Sterne
7. Davon, frei zu sein von Meg Rosoff (empfohlen von fireez) - 4 Sterne
8. Liebe unter Fischen von René Freund (empfohlen von britta70) - 4 Sterne
9. Elefanten sieht man nicht von Susan Kreller (empfohlen von Madam Swann) - 5 Sterne

Ich lese gerade:

Zum Thema
232 Beiträge
Daniliesings avatar
Letzter Beitrag von  Daniliesingvor 5 Jahren
Irgendwie wollen das Buch und ich aktuell nicht zusammen passen. Ich nehme es immer wieder zur Hand und komme nicht voran. Irgendwie glaube ich, dass das eher ein Winterbuch für mich werden könnte.
Wie eröffnet man eine Leserunde? Schlägt man mit einem Löffel vornehm gegen ein Weinglas, räuspert man sich, entkorkt man virtuos eine Flasche Sekt? Ich weiß es nicht - und eröffne die Leserunde zu meinem Jugendbuch "Elefanten sieht man nicht" ganz schlicht, nämlich einfach so. Hiermit. In meinem Buch geht es um die 13jährige Mascha, die die Sommerferien bei ihren Großeltern verbringt - in einer penibel gepflegten Siedlung mit einwandfreien Vorgärten und harmonischem Rasenmäher-Singsang. Völlig ausgeschlossen, dass an so einem Ort Schlimmes geschehen könnte. Aber dann lernt Mascha die Kinder Julia und Max kennen und erfährt, dass es eben doch sein kann. Denn Julia und Max werden vom Vater misshandelt. Mascha versucht mit einigen Erwachsenen darüber zu reden, bittet sie um Hilfe. Doch vergebens, keiner hört ihr richtig zu. Schließlich ergreift Mascha eine verzweifelte und nicht ganz handelsübliche Rettungsmaßnahme. Der Carlsen-Verlag stellt 25 Exemplare des Buches zur Verfügung, um die Ihr Euch ab sofort (nun ja: ab dem 20.2.) bewerben könnt - vielleicht mit ein paar Worten darüber, welche Assoziationen der Titel "Elefanten sieht man nicht" bei Euch weckt. Ich freue mich auf die Leserunde!
261 Beiträge
kolokeles avatar
Letzter Beitrag von  kolokelevor 12 Jahren
Nun endlich auch meine Rezension: http://www.lovelybooks.de/autor/Susan-Kreller/Elefanten-sieht-man-nicht-864009706-w/rezension-930211098/ Mascha verbringt ihre Sommer immer bei ihren Großeltern, seitdem ihre Mutter gestorben ist. Ihr Vater braucht dann Zeit für sich und so bestehen ihre Sommer aus der Zeit in einer ruhigen Wohnsiedlung, wo jeder jeden kennt und alles seinen Gang geht, inklusive Klatsch&Tratsch. So wirklich Anschluss findet sie nicht, bis sie eines Tages auf Max und Julia trifft. Auf dem Spielplatz kommt sie mit Julia, der großen Schwester von Max ins Gespräch, dabei ist Julia selbst erst 9 (Mascha übrigens 13). Max ist etwas seltsam und bei Julia entdeckt Mascha blaue Flecken am Bauch, die sie stutzig werden lassen. Als sie auch noch zufälluig entdeckt, dass Max eines Tages von seinem Vater heftig geschubst wird und ihr Julias Anblick dabei zusätzlich ein ungutes Gefühl macht, ist klar, dass da etwas nicht stimmt. Doch, was tun? Alle Erwachsenen, einschließlich der Polizei, schauen weg, hören nicht zu oder wollen sowieso nichts davon wissen. Kann ja auch nicht sein, in so einer Siedlung, wo alles seinen Gang geht. Man kennt sich schließlich. Also beschließt Mascha zu handeln, sie nimmt die beiden Kinder und sperrt sie weg, erzählt ihnen, das ist so mit den Eltern abgesprochen. Eine gute Idee? Wie das ganze ausgeht, soll hier nicht verraten werden. Das Buch liest sich leicht, dabei ist die Sprache aber trotzdem nicht zu einfach. Es soll vor allem Jugendliche ansprechen, ob es das tut, kann ich nicht beurteilen, aber ich denke, es könnte schon den richtigen Nerv treffen. Die Botschaft, wie ich sie verstanden habe, ist: lieber etwas tun, was vielleicht nicht ganz so zielführend ist, vielleicht auch verrückt oder gar unklug, als die Hände in den Schoss zu legen und wegzuschauen, denn das tun schon genug. Einziges Manko ist, dass die Altersstruktur der Personen manchmal etwas durcheinander gerät, da wirkt Julia älter als Mascha, das ist nicht ganz stimmig. Ansonsten ist das Buch wirklich gelungen und vor allem die Umschlag-, sowie Buchgestaltung verdient ein Extralob.

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