Rezension zu "Suche Köchin, biete: Liebe" von Susan Mallery
Das Lesevergnügen nahm von Seite zu Seite ab, bis es irgendwann zu einem Ärgernis wurde und ich nur noch weitergelesen habe, um auszuschließen, dass ich doch noch die Wendung zum Besseren verpasse. Aber sie blieb leider aus.
Zunächst neugierig auf die Story - Kann es diesmal gutgehen mit den Beiden? bzw. Finden Sie diesmal die Liebe? - flachte mein Interesse schnell ab: da kommt keine Spannung auf; Gefühle und Erotik sind zu offensichtlich, werden in Dialogen und Gedanken ständig sortiert, nichts bleibt verborgen. Doch trotz dieser Offenheit und Lockerheit im Umgang miteinander bleiben seltsamerweise die wichtigsten Dinge unausgesprochen - wodurch überhaupt erst die Probleme zustande kommen, die dann durch Reden und Liebesschwüre gelöst werden müssen - und natürlich, nach vierhundert Seiten, auch gelöst werden.
Einerseits gibt es geradezu tragische Bürden, die fast alle Protagonisten mit sich herumschleppen, dann aber wird am Ende eine eigentlich unwesentliche vorenthaltene Information noch zu einer Belastungsprobe, nachdem größere Probleme längst gelöst wurden. Zwei Seiten und ein Liebesschwur reichen dann doch noch zum Happy End. Na ja.
Das ganze Hin und Her wirkt konstruiert, die Dialoge gestellt, die Figuren holzschnittartig. Zu allem Überfluss muss auf gefühlt jeder zweiten Seite die Frage geklärt werden, ob jemand „Sex hat“, wer wann mit wem geschlafen hat - und wie oft, oder wie lange schon nicht mehr. Auch das hinterlässt schließlich nur noch ein fremdschämendes Augenrollen.