Cover des Buches Intime Geschichten 15 - Ein prickelndes Geheimnis - Erotik (ISBN: 9783863778187)
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Rezension zu Intime Geschichten 15 - Ein prickelndes Geheimnis - Erotik von Susan Perry

Hausfrauen-Romantik

von EvyHeart vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Hausfrauen-Romantik

Rezension

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EvyHeartvor 8 Jahren
Vor ein paar Jahren las ich einen Arzt-Roman, der mir, trotz des schlechten Rufes der "Groschenromane" gut gefiel. Die Rollen waren klar verteilt, aber der Schreibstil gut und alles trotz der Heile-Welt-Stimmung gut gemacht. Dieses "Buch" wäre mir keinen Groschen wert.

Es ist nicht die Rechtschreibung - man merkt, dass die Texte lektoriert wurden und es sind nur wenige Tippfehler drin. Was dem Buch fehlt, ist Leidenschaft. Aber Oberflächlichkeit ist reichlich vorhanden.

"Dunkles Geheimnis" ist die erste Geschichte und die schwächste. In wenigen Sätzen wird erzählt, wie die zweifach geschiedene Hauptfigur beim Chatten einen Mann kennenlernt und durch den One-NIght-Stand mit ihm wieder ihre Sexualität entdeckt. Und SM kommt vor. Das Geschehen ist so oberflächlich heruntergetippt, dass es wehtut. Fehlgriffe beim Chatten? Nicht existent! Probleme? Überbewertet! Und weil die Geschichte so genial ist, erscheint sie als vierte Geschichte nochmals im Buch ....

"Lust und Schmerz" beschäftigt sich etwas ausführlicher mit der SM-Problematik. Mir gefällt der Aspekt, dass beide Figuren nach dem Akt Geborgenheit suchen und dass die Hauptfigur sehr genau weiß, was sie will. Probleme habe ich aber damit, dass die Hauptfigur "Paarbeziehung" mit "SM-Beziehung" gleichsetzt. Ich denke, eine Überleitung wäre gut gewesen. Außerdem verstößt die männliche Hauptfigur die Frau (vorläufig),weil sie Strafen provoziert - aber ich denke, dass das möglich ist. Auch wenn die Geschichte einige nette Aspekte hatte, wirkte es so, als hätte die Autorin ein Thema beschrieben, aber nicht durchdacht.

"Frauen im Liebestaumel" schickt uns in die Welt der Lesben. An Klischees wurde nicht gespart: Beide Freudinnen kennen sich schon lange, haben Probleme mit Männern und als sie zusammenziehen, hält man sie für ein lesbischen Pärchen. Der Akt selbst ist nett geschildert, aber wenn ich jemandem meine Liebe gestehe, würde ich das nicht mit "offensiven" Worten tun. Außerdem wird erwähnt, dass Männer nie so zärtlich zur Hauptfigur waren - eine Frau kann das scheinbar. Weil die Geschichte unbedingt einen Grund benötigt, warum die Hauptfigur mit einer Frau schläft, musste die unfähige Männerwelt herhalten.

"Ein ganz besonderse Picknick" erzählt die Geschichte einer Frau, die ihren Mann, der selten zuhause ist, mit dem Nachbarn betrügt. Im Park. Der erotische Teil wird überwiegend ausgespart, es bleibt Scham und wiederentdeckte Luste.

Ich bin sehr enttäuscht, dass heutzutage solche Bücher geschrieben werden. Obwohl das Thema zunehmend mit mehr Tiefe behandelt wird, versumpfen die Geschichten in Klischees und kratzen an der Oberfläche. Das ist langweilig, nicht einzigartig und kein bisschen inspirierend. Es gibt Geschichten mit schlechter Rechtschreibung, die immerhin eine Passion enthalten.
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