Cover des Buches Das Lied der Hexe (ISBN: 9781980338956)
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Rezension zu Das Lied der Hexe von Susan de Winter

Mysteriöse Rückführungen in die Zeit der Hexenverfolgung

von tsukitia16 vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Passabler Schreibstil und Charaktere, schlechte geschichtliche Umsetzung, dafür spannend und nette Ideen; aber nichts was mich umhaute

Rezension

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tsukitia16vor 6 Jahren
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Titel: Das Lied der Hexe (Bd. 3 der Sabrina+Scott Reihe; alle Teile können aber unabhängig voneinander gelesen werden)
Autorin: Susan de Winter
Genre: Liebesroman, Roman, ganz leicht historisch
Verlag: Self-Publisher
Erschienen: 2018
Seitenanzahl: 242 + 13 Seiten Nachwort, Informationen, Werbung
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Mitsommernacht 2017: Kunststudentin Sabrina fällt an den sagenumwobenen Externsteinen in Trance und begegnet einer jungen Frau aus einer anderen Zeit. Kurze Zeit später passiert ihr im nahegelegenen Lemgo das Gleiche. Die Stadt, die vor über 300 Jahren eine Hochburg der Hexenverfolgung war, übt eine merkwürdige Faszination auf sie aus. Gemeinsam mit ihrem Freund Scott beginnt sie zu recherchieren und taucht in das Leben des Liebespaares Anna und Johann ein. Sie erfährt, dass Anna 1666 als Hexe angeklagt wurde. Aber was hat das alles mit ihr zu tun?


Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch hier auf LovelyBooks gewonnen. Es handelte sich um eine Buchverlosung und keine Leserunde. Ich werde diese Rezension auch auf Amazon veröffentlichen, obwohl ich eigentlich NIE Rezensionen auf Amazon verfasse. Auf Wunsch der Autorin mache ich das gerne.

Das Cover hat mich sofort angesprochen. Wir sehen Sabrina (Hauptcharakter) auf der rechten Seite in der Mitte. Im Hintergrund sehen wir die Externsteine aus dem Kreis Lippe. Und diese werden noch ein bedeutende Rolle in diesem Buch spielen.
Zur Buchgestaltung möchte ich noch was hinzufügen. Das Buch ist irgendwie zu eng eingebunden. Es war echt schwierig das Buch richtig aufzuhalten, weil es sich kaum knicken ließ. Das wollte ich noch zusätzlich mit anmerken, weil ich das echt anstrengend fand.
~Schulnote, Cover: 1~

Auch der Titel hat es mir sofort angetan. Irgendwie mysteriös und hat etwas Emotionales. Im Buch hätte man aber mehr auf den Titel eingehen können. Das man auch eine Verbindung zwischen Titel und Buchinhalt feststellen kann.
~Schulnote, Titel: 2~

Der Schreibstil ist nicht besonders ungewöhnlich. Er ist noch deutlich ausbaubar. Mehr fehlten interessante Umschreibungen. Die Gefühlswelt der Charaktere kam bei mir leider kaum an und die Beschreibungen der Orte hätten deutlich detaillierter sein dürfen. Schließlich gibt es diese Orte tatsächlich. Man muss nicht mal etwas erfinden. Und was ich auch schade fand, dass die Rückführungen in das Jahr 1666 vom Schreibstil her genauso geschrieben wurden wie im Jahr 2017. Man hätte hier gerne "altmodischer" schreiben können, um zu verdeutlichen, dass wir in einem anderen Jahrhundert sind und das hätte das Buch auch anspruchsvoller und interessanter gemacht. Außerdem dachten und sprachen die Menschen damals völlig anders. Eine mittelständische Person aus 1666 hätte sicher nicht sowas gedacht wie, "Johann sah aus als würde er sie hier und jetzt nehmen". So ähnlich stand es im Buch. Und es gibt einige solcher Formulierungen, die einfach für diese Zeit total unpassend fand. Ansonsten war der Schreibstil aber in Ordnung. Leicht verständlich und flüssig zu lesen.
~Schulnote, Schreibstil: 3~

Die Idee fand ich genial. Und auch der Ort ist interessant und man erfährt auch so das eine oder andere über die Gegend. Zum Schluss des Buches gibt es auch noch ein paar ausführlichere Informationen, was mir auch sehr gut gefallen hat. Bei den Ideen war alles also super und hat mir sehr gut gefallen. Aber mit der Umsetzung bin ich leider gar nicht zufrieden. Die Autorin sollte vielleicht etwas genauer recherchieren, wenn um geschichtliche Dinge geht. Teilweise waren es Kleinigkeiten, die nicht stimmten. Butter gab es zu der damaligen Zeit nicht und Standuhren gab es - waren aber extrem teuer und noch eher unbekannt - unwahrscheinlich, dass Anna und ihre eher mittelständische Familie eine hatten (im Buch heißt es in etwas: "Es war so still im Raum, dass das Ticken der Uhr laut war oder besonders auffiel" - so in der Art). Aber leider gab es auch größere Fehler. Anna und Johann sind ein Liebespaar ohne verheiratet zu sein und Johann ist auch noch zusätzlich an eine andere versprochen. Das wäre damals ganz sicher nicht einfach so hingenommen wurden. Die beiden hätte das heimlich machen müssen. Die Eltern hätten das sicher nicht zugelassen und die Bewohner hätten das junge Paar verachtet und man hätte sie niemals zuvorkommend behandelt, sondern man hätte ihnen eher verächtliche Blicke zugeworfen. Und Anna wäre wahrscheinlich schon längst verheiratet gewesen. Die Eltern hätte sicher nicht so lange gewartet. Damals wurden die Mädchen mit 13-14 verheiratet. Das Alter von Anna wird zwar nicht angegeben, aber ich denke sie soll so um die 16 sein. Achja, lesen und schreiben konnte damals nur sehr wenige - selbst bei den Adeligen nur sehr wenige Frauen. Wie hätte also Johanns Eltern den Brief lesen können? Sophie lass ich mir noch eingehen, weil sie ja scheinbar zu den eher Reichen gehörte. Achja und wie konnte Caspar (der Kumpel von Johann) die Briefe lesen? Auch kein Adliger. Nicht mal annähernd. Also die geschichtlichen Details gingen gründlich daneben. Sehr schade.
~Schulnote, Idee: 2~
~Schulnote, Umsetzung: 5~

Das Buch war spannend, aber es handelt sich eher um einen leicht verdaulichen Roman - trotz des ernsten Themas. (Lag vielleicht aber auch den fehlenden historischen Flair - man bekommt ein schon fast viel zu romantisches Bild von der damaligen Zeit.) Für mal zwischendurch ist das Buch definitiv geeignet. Auch wenn ich bisher eher schlecht bewertet habe, war ich trotzdem darauf erpicht wie es mit Anna weitergeht und ob sie doch überlebt und vor allem wie. Die Seiten flogen nur so dahin. In zwei Tagen hatte ich das Buch durch. Es wäre aber wahrscheinlich nur einer gewesen, wenn ich am ersten Tag nicht so müde gewesen wäre. Über fehlende Spannung kann ich mich nicht beklagen. Das spannendste Buch aller Zeiten ist es allerdings nicht
~Schulnote, Spannung: 2-3~

Scott und Sabrina nahmen keine besonders große Rolle ein. Mehr im Vordergrund standen Anna und Johann und vielleicht noch Georg Wixforth (der Nachname ist übrigens unmöglich :D). Ansonsten kommen noch andere Personen zu Wort, die aber eher kleine Rollen spielen. Sophia wird zum Schluss nochmal interessanter.
Besonders viel Tiefgang haben die Charaktere nicht. Sie sind in Ordnung, aber auch nichts besonderes. Ich bin mir nicht sicher, ob Sabrina und Scott in den ersten Teilen sehr viel mehr Aufmerksamkeit zwecks Eigenschaften usw. bekommen haben und deshalb in diesem Teil auf ein genaueres Charakterbild verzichtet wurde. Daher kommt diese Erkenntnis nicht in meine Bewertung mit hinein. Dennoch hätte ich mir die übrigen Personen detaillierter gewünscht.
~Schulnote, Charaktere: 3~

Das Ende war zwar toll, aber ich fand die Lösung viel zu einfach und zu schnell. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Ganze so einfach vonstatten gegangen wäre. Daher bin ich mit dem Ende nur teilweise zufrieden. Es war halt doch noch ein ganz nettes Ende mit einer wunderbaren und-die-Moral-von-der-Geschichte-ist-Message.
~Schulnote, Ende: 3~

Nun ich habe das Buch doch recht streng bewertet, auch wenn ich das Buch gewonnen und kostenlos erhalten habe. Aber ich bin der Meinung, dass man sich nur durch ehrliche Kritik verbessern kann. Und genau das will sicher die Autorin. Noch besser werden und somit vielleicht auch noch mehr Bücher verkaufen.
Neugierig bin ich aber trotzdem auf die Autorin. Ich denke, ich werde die anderen Teile auch nochmal angucken. Vor allem weil die vorherigen Teile keine geschichtlichen Ereignisse beeinhalten und vielleicht gefallen mir diese Bücher auch deswegen viel besser. Mal gucken. Ich denke Frau De Winter wird noch von mir hören :)

Hier auf LovelyBooks gibt es leider keine Reihenfolge der Sabrina und Scott Reihe, deshalb liste ich diese hier mal auf. Ich habe nach dem Erscheinungsdatum sortiert:
  • Bd 1: Drei Wünsche im Wind
  • Bd 2: Das Geheimnis der Traumzeit


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