Susann Bosshard-Kälin

 4,5 Sterne bei 4 Bewertungen

Lebenslauf

Susann Bosshard-Kälin (1954) ist freie Journalistin (BR) und Sachbuchautorin. Als Initiantin, Herausgeberin und Autorin hat sie an verschiedensten Publikationen im In- und Ausland mitgewirkt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Susann Bosshard-Kälin

Cover des Buches Beruf Bäuerin (ISBN: 9783039193066)

Beruf Bäuerin

 (2)
Erschienen am 31.03.2014
Cover des Buches Unter der Haube (ISBN: 9783719315672)

Unter der Haube

 (1)
Erschienen am 15.03.2011
Cover des Buches Allegra (ISBN: 9783952568811)

Allegra

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Erschienen am 11.09.2024

Neue Rezensionen zu Susann Bosshard-Kälin

Die Autorin hat 17 Benediktinerinnen des Klosters Fahr porträtiert. Sie erzählen aus ihrem Leben, von ihrer Entscheidung fürs Kloster, von ihren Träumen, lassen dabei auch durchaus kritische Stimmen zur katholischen Kirche ertönen. Der Fotograf Christoph Hammer hat die Nonnen während eines ganzen Jahres begleitet und vervollständigt mit seinen monochromen Werken die Porträts.

Erster Eindruck: Auf dem Cover ein Schnappschuss zwischen Tür und Angel – gefällt mir sehr gut.

Ich habe bisher zwei Bücher der Autorin gelesen, und zwar „Beruf Bäuerin – Frauen aus der Bäuerinnenschule Kloster Fahr erzählen“ sowie „Unter der Haube – Diakonissen erzählen aus ihrem Leben“. Glaubensthemen interessieren mich sehr, insbesondere erfahre ich gerne mehr über die Menschen, die sich für den Weg ins Kloster entschieden haben: Menschen, die ihre Berufung im Glauben an Gott gefunden haben.

Die Frauen erzählen u.a. von ihrer Geburt, der Kindheit, dem Umfeld, in dem sie aufgewachsen sind (häufig ein bäuerliches und kinderreiches Umfeld). Es hat mehrere Schwestern, die in der eigenen Familie weitere Klosterfrauen, Pfarrer oder Missionarinnen haben. Der Entscheid, ins Kloster einzutreten, ist ein bewegender Moment, ebenso, wenn sie als Ordensfrauen neue Namen erhalten (für mich ist das zwar fremd, aber ich verstehe, dass der neue Name auch den Beginn des neuen Lebens symbolisieren soll).
Das Thema „Gehorsam“ ist sehr zentral. Es wird bestimmt, wer wo eingesetzt wird. Wenn nun entschieden wird, dass jemand in der Paramentenwerkstatt zu arbeiten habe, ist das einfach so anzunehmen. Auch wenn vielleicht lieber in der Küche gearbeitet würde. Eine Schwester meinte dazu: „Eigentlich wäre ich von Anfang an gern in die Klosterküche gekommen. Aber es dauerte 55 Jahre, bis der Wunsch in Erfüllung ging. Nie aufgeben, ist meine Devise, auch wenn etwas dauert, jahrzehntelang!“
Der Tagesablauf „Ora et labora“ ist sehr strikt vorgegeben – dies würde ich auf den ersten Moment als einengend bezeichnen, aber offenbar gibt dieser Rhythmus den Schwestern auch Halt und schont deren Kräfte. „Von allem etwas, aber von nichts zu viel.“ Es ist nicht immer einfach, in einer nicht selbst gewählten Gemeinschaft zu leben. Überraschend war für mich, dass sich die Schwestern jahrzehntelang siezen mussten.

„Die katholische Kirche hat nur Zukunft, wenn sie von Frauen und Männern gemeinsam getragen und geleitet wird. Davon bin ich überzeugt.“ (Priorin Irene)

Es hat mir ausserordentlich gut gefallen, sehr persönliche Einblicke in das Leben der verschiedenen Schwestern zu erhalten, von ihren Hoffnungen und Gedanken zum Leben und Sterben zu erfahren. Von mir gibt es 5 Sterne.

Cover des Buches Unter der Haube (ISBN: 9783719315672)
peedees avatar

Rezension zu "Unter der Haube" von Daniela Schwegler

Beeindruckend!
peedeevor 6 Monaten

Die Autorinnen haben 20 Diakonissen porträtiert. Frauen, die sich gegen die Tradition von Ehe und Mutterschaft und für den Lebensweg im Dienste des Nächsten entschieden haben. Als Diakonisse gibt man die Versprechen von Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam ab. Die Frauen arbeiten u.a. in der Krankenpflege, als OP-Schwester, Pflegeschulleiterin, Hebamme, Köchin oder auch als Doktorin der Palliativpflege und Psychotherapeutin. 100 Jahre nach der Gründung der Diakonie – und aufgrund fehlender Neueintritte – muss sich die Arbeit der Diakonie grundlegend verändern, um in Zukunft weiter bestehen zu können.

Erster Eindruck: Ein einfaches Cover mit einem Schnappschuss von drei Diakonissen – gefällt mir. Im Innern werden alle Diakonissen mit einem Foto und ihren Tätigkeitsfeldern vorgestellt. Des Weiteren gibt es – für Nicht-Schweizerinnen – ein Glossar mit Mundartausdrücken.

Ich habe schon mehrere Bücher der beiden Autorinnen gelesen, wo Hüttenwartinnen, Bergführerinnen, Bergbäuerinnen und Älplerinnen (Schwegler) bzw. Bäuerinnen (Bosshard-Kälin) porträtiert wurden. Es gab 4x 5 Sterne, 1x 4 Sterne, d.h. die Erwartungen an das vorliegende Buch waren also hoch! Warum greife ich zu einem Buch über Diakonissen? Erstens mag ich Geschichten von und mit anderen Menschen und zweitens interessieren mich Glaubensthemen sehr. Eine Diakonisse zu werden, ist ein grosser Schritt – und figuriert wohl definitiv nicht unter den Top Ten der attraktivsten Berufe für Schulabgängerinnen, denn dieser „Job“ ist nicht „en vogue“ und er ist auch kein Beruf, in dem Unsummen an Geld gescheffelt werden können. Es ist eben kein Beruf – es ist eine Berufung!

Wieso sagt man eigentlich „unter der Haube“? Diese Frage wird gleich einleitend von der ehemaligen Oberin beantwortet – sehr interessant! Und wie kommt es dazu, dass einige Frauen Tracht tragen und andere nicht mehr? Auch dazu gibt es Antworten (mir war übrigens nicht bewusst, dass das Trachttragen keine Pflicht mehr ist – sehr fortschrittlich!). Einst gab es fast 300 Diakonissen, zum Zeitpunkt der Bucherstellung waren es noch 25 Schwestern. 20 Davon erzählen aus ihrem Leben, von ihrer Entscheidung für die Diakonie, von Konflikten oder auch Krankheiten. Und von Dankbarkeit.

- „Und ich danke für die guten Leute, das gute Essen. Man hat so viel guten Grund zum Danken. Ich bin einfach dankbar, dass ich noch viele Dinge tun kann.“
- „Der Gehorsam, das ist ein Annehmen, die Ehelosigkeit ein Zulassen und die Armut ein Loslassen.“


Mir hat das Buch ausserordentlich gut gefallen – die Frauen haben mich allesamt beeindruckt. Für mich wäre dies definitiv kein Weg gewesen, aber es ist sehr schön, dass diese Frauen sich dafür entschieden haben. 5 Sterne.

Cover des Buches Beruf Bäuerin (ISBN: 9783039193066)
peedees avatar

Rezension zu "Beruf Bäuerin" von Susann Bosshard-Kälin

In der Bäuerinnenschule fürs Leben gelernt
peedeevor 9 Jahren

Die Autorin porträtiert in diesem Buch sehr unterschiedliche Frauen, die jedoch eines gemeinsam haben, nämlich den Besuch der Bäuerinnenschule im Kloster Fahr, geleitet von Benediktinerinnen. Die Bäuerinnenschule wurde 1944 gegründet und schloss 2013 ihre Türen – aus personellen und finanziellen Gründen. Die porträtierten Frauen erzählen von ihrem Werdegang und was ihnen der Besuch der Bäuerinnenschule gebracht hat.

Erster Eindruck: Ein gebundenes Buch mit einer Bäuerin im Hühnerstall auf dem Cover; der Titel sagt klar, worum es in diesem Buch geht.

Ich finde es sehr spannend, die unterschiedlichen Lebensgeschichten zu lesen. Die Frauen berichten mehrheitlich sehr positiv von der Bäuerinnenschule und wie sie noch heute von dem Gelernten profitieren oder auch von den geknüpften Freundschaften. Die Frauen sind z.B. Älplerin, Rebbäuerin, Bäuerin/Wirtin, Bäuerin/Teigwarenproduzentin, Bäuerin/Bananenproduzentin, Bäuerin/Krippenleiterin, Wasserbüffelbäuerin. Hier drei Beispiele:

Berta, Jg. 1928, landete mit ihrem Mann in Franex, wie sie sagt „am Ende der Welt“. Sie hat 11 Kinder geboren, wovon 9 noch leben. Seit 2 Jahren lebt sie nun mit ihrem Mann in einer Seniorenresidenz, und „nicht im Altersheim“, wie sie betont. Franziska, Jg. 1961, hat einen Auslandsschweizer geheiratet und ist ihm nach Australien gefolgt. Zusammen betreiben Sie die Swiss Farm und produzieren… Bananen! Luzia, Jg. 1984, kümmert sich mit ihrem Mann um Wasserbüffel.

Obwohl ich Schweizerin bin, fand ich die gehäuften Mundartausdrücke, die für Nicht-Schweizer wahrscheinlich schwer oder gar nicht zu verstehen sind, störend. Manchmal gibt es ja ein Glossar mit Übersetzungen, dann finde ich das in Ordnung, aber so nicht. Von den meisten porträtierten Frauen gibt es Fotos, aber die sind im Buchumschlag eingearbeitet und nicht auf den jeweiligen Porträtseiten – das fand ich schade, musste man doch jedes Mal danach suchen, ob es ein Foto gibt. Sehr interessant fand ich den Teil über die Entwicklung der Bäuerinnenschule.
Nach der Lektüre dieses Buches denke ich, dass mir so ein 20-wöchiger Kurs sicherlich auch nicht geschadet hätte, obwohl ich nie Bäuerin hätte werden wollen. Vielen Dank an die Frauen, die mir einen Einblick in ihr Leben gewährt haben.

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