Cover des Buches Café der Nacht (ISBN: 9783944737249)
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Rezension zu Café der Nacht von Susann Julieva

Ich bin froh an der Leserunde teilnehmen gedurft zu haben,

von MariMik vor 10 Jahren

Rezension

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MariMikvor 10 Jahren

sonst hätte ich diese kunstvolle Geschichte möglicherweise verpasst und das wäre sehr sehr schade gewesen, nicht zuletzt wegen des tollen Happy Ends und dem einen oder anderen nachdruckverliehenem Charakter, wie Monroe, Vida oder Ariel.
Für diese einmalige Gelegenheit will ich mich daher nochmal bedanken. Danke Susann!

Nun zu dem Buch und meinen Eindrücken.
Als Erstes fiel mir die sehr literarisch ausgedehnte Sprache auf, die mich mehr an eine Dichterin erinnerte, als an eine klassische Autorin.
Es kamen viele umfangreiche und für mich schwer-tragende Worte vor und weitreichende Detailbe- und -umschreibunen, die ihr eigenen Charme in das Buch brachten.
Für mich als einfache Leserin war das allerdings erst einmal gewöhnungsbedürftig, wie der gesamte Aufbau.
Ich gestehe auch, dass ich bis zum Schluss meine Probleme damit hatte und auch ganz andere Erwartungen, die nicht allumfassend erfüllt werden konnten, da es eben ein anderer Stil war, als ich ihn gewöhnt bin.
Ich habe mich oft nach dem Sinn und den roten Faden gefragt, der mir leider nicht kam und für mich bis zum Ende ein Rätsel blieb. Das zeigt allerdings nur wie eindimensional mein Horizont und mein sonst so bevorzugter Lesestil letztlich ist, denn mithilfe anderer Leser habe ich den eigentlichen Blickwinkel erst später gefunden. In der Hoffnung, dass er es auch war.

Es kommt also scheinbar darauf an wie man an neue Geschichten herangehen sollte. Am besten ohne Erwartungen! Damit wäre ich dann vielleicht auch irgendwie richtig im Buch angekommen ohne das Gefühl zu haben, es nur oberflächlich lesen gar begreifen zu können und hätte den Sinn der Handlungen oder der Geschichte möglicherweise verstanden. Meine Vermutung, basierend auf den letzten Überlegungen, ging es vielmehr rund um die Cafe-Familie als um Einzelnes, nicht mal direkt um das Cafe selbst, welches ein Angelpunkt in der Kunstszene der jungen Aufstrebenen war/ist.
Es ging auch nicht voranging um die Liebe, die ich eigentlich erwartet hatte mit einer Mischung aus Vergangenem. So jedenfalls fällt mein Resultat einer Erwartung aus...
Die Liebe war nur eines der vielen Mithandlungsstränge, die hier vorkamen und ich fühlte mich nicht selten hilflos von zu viel Informationen überspült, die mich zum großen Teil nicht wirklich bannen konnten, wenn es auch ansprechende Einzelheiten gab...

Auch die Schattenseiten in dieser Geschichte haben mich anders berührt, als ich es für möglich gehalten hatte... So haben mich viele Schicksale überhaupt nicht berührt und mir fehlten auch hin und wieder Gefühle, die nicht vermittelt werden konnten, so wie ich sie erwartet hatte in der einen oder anderen Situation. Ob das jedoch an mir lag, kann ich nicht einmal sagen. Andersherum trafen mich dann andere Wandlungen extrem, obwohl sie in meinen Augen keinen besonderen Raum bekommen hatten um einen so mitzuziehen. So war zum Beispiel Ariel ein Fall, der mich schmerzlich an eine Zeit in meinem Leben erinnerte, die mich für einen gesamten Tag in ein tiefes Loch stieß und ich nur noch Unverständnis übrig hatte für die anderen Charaktere in dem Buch und mir so die Motivation des Weiterlesens sogar ganz abhanden kam, so wie sie mehr als einmal für mich auf der Kippe stand, da meine Erwartungen einfach bei Monroe und Maxim lagen. Ich habe das Buch, aufgrund meiner inneren Pflicht beendet und war froh darum, da mir sonst ein wirklich tolles Ende entgangen wäre, welches mich auch glücklich macht.

Alles andere war nett, interessierte mich zugegebenermaßen aber nur peripher. Selbst, wenn ich dennoch nichts gegen weitere Bonuskapitel hätte in denen wieder einige vorkämen um zu erfahren wie sie - die ALTEN - auf das "NEUE" reagieren.

Im Ganzen ist dieses Buch auf seine Weise ein Unikat und ein besonderes Werk für Liebhaber der Künstlergemeinschaft oder des umfassenden Wortes und vieler Geschichten einer bunt zusammengewürfelten und einzigartigen Familienbande. Wahrscheinlich liegt da der einzige Grund wieso es mich letztlich nicht zu fesseln vermochte. Ich habe keinerlei Berührungspunkte zur Kunst gar Künstlerszene und konnte mich einfach nicht in die ganzen Charaktere hineinversetzten. Es war mir schlicht zu viel und ich hätte mir mehr Fokus auf die für mich zwei Hauptcharaktere gewünscht.

Ich bedaure zutiefst, dass es mir nicht gelungen ist hinter das wahre Geheimnis dieses Meisterwerks gekommen zu sein, doch ich habe eine sehr hohe Meinung von der Autorin, die in der Lage ist jedes Buch ihren eigenen Stil zu geben, je nach Handlung. Sie hat nicht nur einen Schreibstil, sondern passt ihren an ihre Geschichten an und nicht - wie die Mehrzahl der Autorin - die Geschichten an sie. Ich möchte daher jedem dieses Buch empfehlen, der Lesevielfalt zu schätzen weiß und es leid ist immer ein- und dasselbe zu lesen.

Vielen Dank für dieses Geschenk, welches ich bei einem zweiten Lesen besser zu verstehen weiß...
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