Cover des Buches Lucy Schröders gesammelte Wahrheiten (ISBN: 9783832198107)
Rezension zu Lucy Schröders gesammelte Wahrheiten von Susann Rehlein

Lucy tells the truth oder Was ist schon normal? Ungewöhnlicher, aber sympathischer Roman

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 7 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren
Zum Inhalt: Die eigenbrötlerische junge Lucy hat viele Schrullen: sie geht seit sieben Monaten nicht aus der Wohnung, sie verkauft erfolgreich selbstgebastelte hellseherische Schneekugeln im Internet und lässt sich ihr Essen, kalte Ravioli aus der Dose und Gummibärchen, anliefern. Bloß kein Kontakt zur Außenwelt, denn damit hat sie schlechte Erfahrungen gemacht. Mit Menschen allgemein, denn auch ihr kürzlich verstorbener Vater war alles andere als sozial oder kinderfreundlich. So hat Lucy früh gelernt, alleine klarzukommen. Als sie vom Psychologen Pawel die "Hausaufgabe" bekommt, Leute kennenzulernen, traut sie sich nach langer Zeit mal wieder in ein Kaufhaus, das sich als ziemlich heruntergekommen erweist. Die Läden sind leer, die Verkäufer/Innen depressiv, die Lage aussichtslos. Als Lucy unerwartet dem Geschäftsführer eine für ihn positive Wahrsagung macht, engagiert er sie als Beraterin zur Rettung des Kaufhauses.

Und was keiner für möglich gehalten hatte:
Die menschenunfreundliche, seltsame, schrullige Lucy macht ihre Sache gut und endlich ändert sich etwas in ihrem Leben und im Leben aller ihrer Mitmenschen...

Ein ungewöhnliches, aber wunderbares Alltagsmärchen über eine nicht wirklich einfache Hauptfigur, mit der ich erst einmal warm werden musste. Dann hat es aber so richtig gefunkt und ich war fasziniert.

Wie in ihrem Internet-Wahrsage-Shop "Lucy tells the truth" nimmt Lucy kein Blatt vor den Mund und schockiert damit erstmal Leser und Figuren, aber gleichzeitig bewegt sich auch etwas. Mich hat Lucy nach einer Weile an eine etwas gröbere, frechere Amélie aus "Die fabelhafte Welt der Amélie " erinnert.

Manche Szenen, Beschreibungen, Reaktionen der Figuren erscheinen etwas übertrieben, überzeichnet, aber im Zusammenhang mit der märchenhaften, philosophischen Geschichte passt das gut zusammen und störte mich nicht.

Also von mir gibt es für das ungewöhnliche, aber sehr gelungene Werk 5 Sterne und eine klare Weiterempfehlung für alle Leser/Innen, die sich auch mal jenseits des Mainstreams auf eine Geschichte und etwas verquere Hauptfigur einstellen können. Es lohnt sich auf jeden Fall, über die ersten, für mich etwas schwierigen Seiten hinauszulesen, denn dann ist es wirklich eine sehr faszinierende Entwicklungsgeschichte. :-)
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