Cover des Buches New York für Anfängerinnen (ISBN: 9781493676712)
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Rezension zu New York für Anfängerinnen von Susann Remke

New York für Anfängerinnen

von Klusi vor 10 Jahren

Rezension

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Klusivor 10 Jahren
Die Karriere hat für Zoe Schuhmacher oberste Priorität, als sie kurz entschlossen den Sprung über den großen Teich wagt, um in New York einen neuen Job anzutreten. Es fällt ihr nicht schwer, Berlin hinter sich zu lassen, hat sie doch gerade erst eine gescheiterte Beziehung auf recht spektakuläre Weise beendet und möchte sich künftig ausschließlich ihrer beruflichen Zukunft widmen. Ihre Prinzipien, was Männer anbelangt, wirft sie jedoch gleich am Tag nach ihrer Ankunft über Bord, denn sie verliebt sich ganz spontan in ihren neuen Nachbarn.
Die erste Zeit in ihrer Wahlheimat ist nicht leicht, denn New York hat einen ganz eigenen Sittenkodex, und da sie mit den Gepflogenheiten nicht vertraut ist, stolpert Zoe von einem Fauxpas zum nächsten.
Dies tut die sympathische Protagonistin sehr beherzt, mit einer guten Portion Pragmatismus und meist auch mit Humor. Die Benimm-Fibel „New York für Anfängerinnen“, die ihr ein wohlmeinender Kollege zusteckt, erweist sich in kritischen Lagen durchaus als hilfreich, wenn es darum geht, sich mit der besonderen Etikette der Reichen und Schönen zurechtzufinden. Leider hat aber auch der kleine Ratgeber keine Antwort auf Herzensfragen.

Dieser Roman führt in eine Welt, die man gemeinhin nur aus den Medien kennt. Zoe habe ich dabei von Anfang an ins Herz geschlossen. Ihr forsches Auftreten, das meist nicht mit der wirklichen Größe ihrer inneren Selbstsicherheit identisch ist, hat mir imponiert. Sie bewegt sich couragiert zwischen „altem Geld“ und „neuem Geld“, wie die traditionell Wohlhabenden und die Neureichen so treffend bezeichnet werden. Trotz der Überheblichkeit, mit der sie von manchen ihrer Mitmenschen behandelt wird, bleibt sie ganz sie selbst, verbiegt sich nicht und steht zu ihrer Meinung. Auch scheut sie sich nicht, ihrer dünkelhaften Schwiegermutter in spe die Stirn zu bieten. Das alles hat sie mir ungemein sympathisch gemacht.
Den turbulenten Rahmen zur Geschichte bietet die Stadt New York, die man hier, zusammen mit Zoe, gründlich erforscht. Mir hat es viel Spaß gemacht, nach Bildern der Originalschauplätze zu suchen und mir Zoes Umfeld so noch besser vorstellen zu können. Die besonderen Eigenheiten der New Yorker Szene sind äußerst amüsant und oft auch mit einer Prise Sarkasmus dargestellt.

Der gute Schreibstil macht das Buch zu einem angenehmen und äußerst unterhaltsamen Leseerlebnis. Der überraschende Schluss sieht mir ganz nach einem Cliffhanger aus, so dass vielleicht die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit der liebenswerten Zoe und ihren Freunden besteht. Ich würde mich sehr darüber freuen.
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