Dieses Büchlein is eigentlich primär für Interessenten am Studienfach Kunstgeschichte gedacht. Obwohl ich mich für Kunst nur aus der Sicht eines sporadischen Museumsbesuchers interessiere, fand ich die Informationen trotzdem sehr wertvoll aus drei Gründen. Erstens, das zweite Kapitel gibt eine kurze Übersicht über die Gedanken und bevorzugten Methoden berühmter Kunsthistoriker, vom Vater der Kunstgeschichte (Vasari) bis zum Bestsellerautor der Kunstgeschichte (Gombrich). Zweitens, die im zweiten Kapitel bereits angerissene Methodenvielfalt der akademischen Kunstgeschichte wird im dritten Kapitel anhand von drei Beispielsanalysen für den Laien sehr verständlich veranschaulicht (analysiert werden ein Madonnenbild, eine Barockskulptur, und das Renaissanceschloss Chambord). Und drittens, das vierte Kapitel enthält eine einprägsame Beschreibung der wichtigsten Kunstepochen vom Frühchristentum bis zur Stilvielfalt des 20. Jahrhunderts. Ein kurzes aber absolut empfehlenswertes Büchlein, das auch Leser mit nur allgemeinem Interesse an der Kunstgeschichte wertvolle Einsichten vermitteln kann.
Susanna Partsch
Lebenslauf
Susanna Partsch studierte Kunstgeschichte, Ethnologie und Pädagogik in Heidelberg und arbeitete danach am Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum. Seit 1985 lebt sie als freie Autorin in München und hat zahlreiche Kunstsachbücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene publiziert, darunter bei C.H. Beck: "Tatort Kunst - Über Fälscher, Betrüger und Betrogene", "Wer hat Angst vor Rot, Blau Gelb?", "Schau mir in die Augen, Dürer" und "Wer klaute die Mona Lisa?" sowie im Molden-Verlag in Wien die Biografie über die Barockmalerin Artemisia Gentileschi. Für ihr Buch „Haus der Kunst“ wurde sie 1998 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
Alle Bücher von Susanna Partsch
Lauter Lauterbachs und die geheimnisvolle Saliera
Klee
Wer klaute die Mona Lisa?
Haus der Kunst
Die 101 wichtigsten Fragen - Moderne Kunst
Artemisia Gentileschi
Schau mir in die Augen, Dürer!
Neue Rezensionen zu Susanna Partsch
Diese Biografie der Barockmalerin Artemisia Gentileschi ist schon längst überfällig. Da es nur wenige authentische Quellen gibt, ist es nicht einfach, sich auf Artemisias Spuren zu heften. Susanna Partsch gelingt es hervorragend, aus den wenigen Dokumenten und Briefen der Malerin ein fesselndes Buch zu schreiben.
Wer war sie nun, die Artemisia Gentileschi?
In zwölf Schritten zeichnet Susanna Partsch den Lebensweg der Barockmalerin nach, die von sich selbst sagte:
„Ich arbeite schnell und ununterbrochen.“
- Rom um 1600
- Kindheit und Jugend in Rom
- Der Prozess
- Artemisia in Florenz
- Rückkehr nach Rom
- Venedig
- Neapel
- Zwischenspiel London
- Rückkehr nach Neapel
- Nachleben
- es werden immer mehr - Künstlerinnen der Barockzeit
- Literarische, filmische und künstlerische Rezeption
Autorin Susanna Partsch ist Kunsthistorikerin. Sie lässt alte (männliche?) Deutungsansätze hinter sich und präsentiert uns hier eine außergewöhnliche Künstlerin. Aufgrund der dürftigen Quellenlage bleibt hier und da ein weißer Fleck im Leben der Artemisia Gentileschi bestehen. Der Mut zur Lücke ist jedenfalls besser, als mit Halbwahrheiten ein verzerrtes Bild zu zeichnen.
Bei der Betrachtung von Artemisia Gentileschis Bildern ist mir aufgefallen, dass die von ihr gemalten Hände besonders sorgfältig dargestellt werden. Die Proportionen der Hände und die Feingliedrigkeit der Finger passen sehr gut zur Gesamtkomposition der Figuren, was bei anderen berühmten Malern nicht so ist. Da kümmert sich der Maestro eher um das Porträt oder die Landschaft im Hintergrund und die Hände, die doch einiges einer Persönlichkeit aussagen, werden stiefmütterlich behandelt.
Artemisia Gentileschis Biografie reiht sich als 6. nahtlos in die Serie „Reihenweise kluge Frauen“ der Verlagsgruppe Styria Verlag Molden ein.
Fazit:
Eine gelungene Biografie einer außergewöhnlichen Frau und Künstlerin, die ihrer Zeit weit voraus war. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.
Klappentext:
„Mit nur 23 Jahren wird Artemisia Gentileschi in die Kunstakademie in der männlich dominierten Kunstwelt von Florenz aufgenommen. Sie lebte und wirkte im 17. Jahrhundert in Rom, Florenz, Venedig, Neapel und London. Erst machten Kunsthistoriker aus ihr eine frivole Schönheit, dann wurde sie von einigen Kunsthistorikerinnen als Feministin bezeichnet, die ein schweres Schicksal trug. Diese Thesen geistern bis heute durch die Literatur – und werden hier zurechtgerückt.Über die lange in Vergessenheit geratene Barockmalerin Artemisia Gentileschi, die inzwischen mit großen Einzelschauenin den wichtigsten Museen der Welt gewürdigt wird, ist auf Deutsch schon länger nichts mehr erschienen. Die Kunsthistorikerin und Bestsellerautorin Susanna Partsch schreibt nun anhand von kürzlich publizierten Dokumenten und Quellen die aufregende Vita der Künstlerin in Teilen neu.“
Artemisia Gentileschi wird den Kunstkennern ein Begriff sein, ist sie doch DIE bedeutendste und bekannteste Malerin des Barock überhaupt! Autorin Susanna Partsch bringt sie uns in diesem Buch gekonnt näher. Partsch hat ein besonderes Gespür Wissen dem Leser näher zu bringen, welches sie bereits in anderen Kunst-Büchern speziell für die jüngere Leserschaft aufzeigte. Durch ihre verständliche Art und ihre kurzweilige Erzählweise fliegt man nur so durchs Buch und erliest eine knackige Biografie einerseits aber erfährt auch etwas zum Thema Frauen in der damaligen Zeit! Fest steht jedenfalls, nach diesem Buch bekommt man wieder Lust sich die Werke der Künstlerin näher unter die Lupe zu nehmen und wird überrascht sein, welches Gefühl und welche Schönheit Gentileschi malen konnte. Im Buch fehlen mir persönlich Bilder in Kunstbuchqualität. Einerseits um noch näher an die Künstlerin heranzukommen und sie vielleicht auch durch ihre Kunst etwas zu verstehen. Die kleinen Bildchen sind ok aber nicht sehr aussagekräftig für Kunstfreunde. Auch die Aufmachung des Buches hätte ruhig etwas „edler“ gestaltet werden dürfen aber das ist alles Ansichtssache! Definitiv ist es ein sehr lesenswertes Buch einer besonderen Frau!
4 von 5 Sterne
Gespräche aus der Community
Ich freue mich, euch einen frisch erschienenen Kinderkrimi vorzustellen, der nicht einfach nur erfunden ist, sondern auf einem Kunsttraub (aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien) beruht, der tatsächlich stattgefunden hat.
Lisa, Levin und Laura Lauterbach wollen die Ferien bei Oma und Opa an den bayerischen Badeseen verbringen. Doch plötzlich sind sie (samt Dackel Lilly!) mittendrin in einer abenteuerlichen Jagd nach der geheimnisvollen „Saliera“ und merken: So prunkvoll diese auch ist, der Goldschmied, der sie geschaffen hat, war zwar ein genialer Künstler, schreckte aber auch vor keinem Verbrechen zurück.
Ein Abenteuer, das die Leser von Oberbayern bis nach Wien und Florenz entführt.
Eine der beiden Autorinnen, Susanna Partsch (die schon einmal den Deutschen Jugendliteraturpreis gewonnen hat), klinkt sich in die Leserunde ein.
Für Kinder von 8 bis 12, selbst wenn sie nicht Lisa, Laura, Levin, Lilly, Leonie, Lara, Luca, Lea, Luisa, Letitia, Luan, Lotta, Leander, Lucie, Lars, Liam, Luis, Linus, Lisbeth oder Lestat heißen - und für deren Eltern, Tanten, Onkels und wasauchimmer.
Wir sind sehr gespannt auf eure Eindrücke!
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