Susanne Augustin ist 16, als sie erfährt, dass sie Morbus Crohn hat und nach einer Notoperation einen künstlichen Darmausgang bekommt. Die entzündliche Darmerkrankung stellt ihr Leben erst einmal gehörig auf den Kopf. Doch mit der Zeit lernt sie mit ihrer unheilbaren Krankheit zu leben und diese, so oft wie möglich, mit Humor zu nehmen. Denn ihr familiäres Umfeld und ihr Freund Mark geben ihr Halt.
Schonungslos ehrlich beschreibt Augustin in ihrem Buch, was es heißt mit Morbus Crohn zu leben. Bauchkrämpfe, Durchfälle, Blähungen und unzählige Arztbesuche bestimmen gerade während der sog. Schubphasen ihren Alltag. Ernährungsumstellung, Sport, Schulmedizin und alternative Medizin helfen nur bedingt weiter. Denn der Verlauf von Morbus Crohn bzw. CED lässt sich nicht bestimmen. Aber die Autorin gibt nicht auf und probiert ein ganz normales Leben zu führen. So reist sie beispielsweise mit Stoma nach Amerika oder besucht eine Sauna in Finnland. Dass dabei peinliche Erlebnisse nicht ausbleiben, ist beim Thema Verdauung nicht überraschend. Denn innerhalb der Gesellschaft redet man nicht gern darüber, dass man bis zu 25 mal am Tag auf Toilette muss oder sonstige unschöne Begleiterscheinungen wie Arthritis hat. Augustin musste lernen auch diese Seite ihrer CED anzunehmen und ist mittlerweile recht entspannt, wenn es um ihre Erkrankung geht.
Mich hat dieses Buch einerseits betroffen gemacht, was Augustins Schicksal und die Ausmaße der Krankheit angeht, andererseits ist die Autorin ein wirklich gutes Beispiel für einen offenen Umgang mit Morbus Crohn, was auch ihr Projekt "Chronisch cool e.V." unterstreicht. Schön, dass es solche Bücher gibt. Betroffene als auch Angehörige und Interessierte können aus ihrem Erfahrungsbericht und persönlichen Ratgeber viel mitnehmen.