Worum geht es?
Um Schwarze Geschichte, sowohl in Afrika als auch in anderen Ländern, um längst vergessene Zeiten, dunkle Jahrhunderte und Freiheitskämpfe.
Lesenswert?
Ja, auch wenn ich mich zu Beginn etwas schwer getan habe, weil der Inhalt so voller neuer Informationen war. Der Autor (und Journalist und Podcaster) Amat Levin beschäftigt sich in vier großen Teilen mit alten Kulturen in Afrika, dann mit der Erforschung Afrikas und dem atlantischen Sklavenhandels, dem Ende der Sklaverei und dem Beginn des Kolonialismus und schließlich mit dem Kampf um die Freiheit. Jeder der Teile ist nochmal in ca. 10-25 Unterkapitel gegliedert, die von sehr unterschiedlicher Länge sind. Tatsächlich fand ich diese Längenunterschiede sehr angenehm beim Lesen. Ich würde sagen, dass es empfehlenswert ist, die Kapitel in der vorgegebenen Reihenfolge zu lesen, da die Themen oft nahtlos ineinander übergehen.
Sprachlich (Übersetzung Susanne Dahmann) handelt es sich hierbei um eine gut lesbare Lektüre, für die man auch keine sonderlichen Vorkenntnisse braucht. Ich habe jedoch gemerkt, dass es mir leichter fiel Kapitel zu verstehen, zu denen ich schon ein wenig Vorkenntnis hatte. Ist jedoch nicht zwingend notwendig.
Für mich ist das Buch ein Anreiz neues zu entdecken. Es hat, wie der Autor am Ende selbst schreibt, nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Er musste sich für einen Bruchteil der erwähnenswerten Eckpunkte entscheiden und könnte noch weitere Bücher mit mehr Informationen füllen. Das Buch lädt jedoch dazu ein, sich einfach mehr mit den Ländern zu beschäftigen, bestimmte Persönlichkeiten kennenzulernen und auch hier in die tiefere Recherche einzutauchen.
Generell ist das Buch für jede Person empfehlenswert, egal ob man selbst Schwarz ist oder weiß ist und in einem Land lebt, das vom Kolonialismus und der Ausbeutung profitiert hat. Das Buch räumt mit den Erzählungen vom unzivilisierten Kontinent auf und zeigt, wie Kulturen ohne Europäer existiert haben und welche Folgen das Verhalten von machtgierigen europäischen Ländern (bis heute) hat.
Ich kann das Buch empfehlen, wenn man sein Wissen erweitern möchte und gern erzählte Bilder hinterfragen mag. Man muss auch nicht alles in einem Rutsch lesen, sondern kann einfach Stück für Stück begreifen, auf sich wirken lassen und in die eigene Recherche abtauchen.








