Rezension zu ""My Black Skin: Lebensreisen"" von Dayan Kodua
Der Gratitude Verlag ist dafür bekannt, Geschichten von Schwarzen sichtbar zu machen. Wir haben bereits "Emmanuels Traum" und "Odo und der Beginn einer großen Reise" in unseren Regalen stehen. Zwei starke Geschichten über starke Schwarze Kinder.
In "My Black Skin: Lebensreisen" begleiten wir dieses Mal Schwarze Erwachsene.
Alle 22 Menschen werden durch zwei sehr ausdrucksstarke Fotografien sichtbar gemacht. Es ist meist nichts zu sehen außer der Mensch selbst. Sie wirken stark, kämpferisch, glücklich, motivierend.
Die Texte zu den Bildern sind ehrlich, eindringlich und augenöffnend. Wir lernen darin unterschiedliche Persönlichkeiten kennen. Dass es bei diesem Format nicht sonderlich in die Tiefe gehen kann, ist überhaupt nicht wichtig. Wichtig ist, dass wir hier einen Einblick in verschiedene Wege bekommen. Dass Rassismusbetroffene sehen, dass es nicht immer leicht sein muss, um am Ziel anzugelangen.
Dass die Niederschriften sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch zu lesen sind, war für mich erstmal wenig nachvollziehbar. Doch ich bin eine weiße Deutsche. Ich bin nicht die Hauptzielgruppe. Menschen mit Migrationshintergrund, die vielleicht noch nicht so super Deutsch können, wird es eine enorme Hilfe sein. Auch konnte ich mich direkt mit meinem Partner, der kein Deutsch spricht, über die Texte austauschen.
Ich denke, am Interessantesten wird dieser Bildband für Schwarze sein. Erwachsene, die derzeit an sich zweifeln. Jugendliche, die vielleicht noch nicht wissen, wohin ihre Reise gehen soll. Kinder, die (tagtäglich) mit Rassismus zu tun haben und eine Stütze brauchen, die ihnen zeigt: Glaub an dich! Du schaffst das!
Dayan Kodua hat es auf alle Fälle (erneut) geschafft, Schwarze Charaktere in den Fokus zu rücken. Menschenfeindlichkeiten müssen sichtbar gemacht und ihnen muss die Stirn geboten werden.
©2023 a_different_look_at_the_book