Susanne Foitzik

 4,7 Sterne bei 6 Bewertungen

Lebenslauf

Susanne Foitzik ist Evolutionsbiologin und Verhaltensforscherin. Schon während ihrer Promotion forschte sie zum Verhalten und der Evolution von Ameisen. Nach Forschungsaufenthalten in den USA lehrte sie zunächst an der LMU München und hat jetzt einen Lehrstuhl an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz inne. Sie erforscht die Koevolution zwischen sklavenhaltenden Ameisen und ihren Wirten und die Manipulation des Verhaltens durch Parasiten. Weitere Forschungsschwerpunkte sind die Evolution des Alterns und der Arbeitsteilung in sozialen Insektenstaaten. Ihre wissenschaftlichen Ergebnisse wurden in über 100 wissenschaftlichen Veröffentlichungen publiziert.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Susanne Foitzik

Cover des Buches Weltmacht auf sechs Beinen (ISBN: 9783498021405)

Weltmacht auf sechs Beinen

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Erschienen am 15.10.2019
Cover des Buches Weltmacht auf sechs Beinen (ISBN: 9783955679781)

Weltmacht auf sechs Beinen

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Erschienen am 15.10.2019

Neue Rezensionen zu Susanne Foitzik

Cover des Buches Weltmacht auf sechs Beinen (ISBN: 9783498021405)
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Rezension zu "Weltmacht auf sechs Beinen" von Susanne Foitzik

Die faszinierende Welt der Ameisen...
pardenvor 2 Monaten

DIE FASZINIERENDE WELT DER AMEISEN...

Sie sind faszinierend - und sie sind überall: Sie haben eigene Formen der Arbeitsteilung, Kommunikation und Selbstorganisation entwickelt. Ameisen legen Gärten an und züchten Pilze. Sie halten sich Blattläuse als Nutzvieh und verteidigen es gegen Räuber. Neben den Bienen sind sie wohl die Erstaunlichsten unter den Insekten. Susanne Foitzik ist eine weltweit anerkannte Koryphäe auf dem Gebiet der Ameisenforschung. Gemeinsam mit dem Biophysiker Olaf Fritsche erzählt die Mainzer Evolutionsbiologin auf unterhaltsame Weise alles, was man über Ameisen wissen muss. Nach der Lektüre dieses Buches wird man Ameisen mit anderen Augen sehen. (Verlagsbeschreibung)

Ameisen führen ein verborgenes Leben, das bei genauerer Betrachtung wirklich spektakulär ist. Das Leben in einer Kolonie ist derart professionell organisiert, dass die kleinen Insekten es geschafft haben, sich weltweit auszubreiten. Die Überlebensstrategien sind dabei so außergewöhnlich wie vielfältig: Einige Arten missbrauchen etwa andere Tiere als Nutztiere, manche halten die eigenen Artgenossen als Sklaven, wieder andere sind Profis im Gärtnern, und viele können sich gegenseitig von Krankheiten heilen. Weltweit gibt es etwa 1600 Arten. Einige davon reißen riesige Gebiete an sich, gründen eigene Megacitys und bringen damit ganze Ökosysteme aus dem Gleichgewicht – andere Arten dagegen bauen ihr winziges Nest in einer Eichel.

Königin, Arbeiterinnen und Männchen - ein Leben in Kasten. Die heimlichen Herrscherinnen im Volk sind tatsächlich die Arbeiterinnen. Sie sind für alle Aufgaben zuständig außer fürs Eierlegen. Die Arbeiterinnen bauen Nester, pflegen die Brut, begeben sich auf Raubzüge und führen Kriege, schaffen Nahrung heran und beseitigen Abfälle. Sie treffen auch die Entscheidungen, so z.B. hinsichtlich einer geeigneten neuen Unterkunft. Die Königin hat dabei keinerlei Mitspracherecht. Und die Männchen? Die führen ein sehr vorhersehbares (und kurzes) Leben: großfressen, Samen an eine Jungkönigin abgeben, dann in den Bau geschleppt und gefressen werden. Im Grunde ist ein Ameisenstaat also ein perfekt organisiertes Matriarchat.

Faszinierend fand ich z.B. die Ausführungen zur Blattschneiderameise, die als Kolonie einen Baum innerhalb von 24 Stunden entlauben kann. Allerdings dienen die Blätter nicht etwa als Nahrung für die Ameisen, da sie Zellulose gar nicht verdauen können. Die Blattschneiderameisen schneiden die Blätte zwar in Stücke und zerkauen sie dann, aber das Gemisch nährt, wässert und schützt letztlich einen Pilz, der wiederum als Nahrung für die Ameisen-Kolonie dient. Dabei können die Nester der Blattschneiderameise abhängig von der Größe des Pilzes einen riesigen Umfang annehmen - teilweise umfassen diese eine Fläche von mehreren Fußballfeldern.

Die wissenschaftlichen Fakten werden hier durch kleine Anekdoten, Fotos und Zeichnungen aufgelockert und sind auch für Laien gut verständlich aufgearbeitet. Auch der Nutzen der Forschung für den Menschen kommt hier zur Sprache - so z.B. für den Bereich der Kommunikation (Stichwort: KI) oder auch für die Medizin (z.B. von den Ameisen genutzte Antibiotika). 

Alles in allem eine lebendige, lehrreiche und unterhaltsame Präsentation. Empfehlenswert!


© Parden

Cover des Buches Weltmacht auf sechs Beinen (ISBN: 9783498021405)
S

Rezension zu "Weltmacht auf sechs Beinen" von Susanne Foitzik

Seit 150 Millionen Jahren auf der Erde...
Senziwanivor 5 Jahren

Das haben nicht mal die Dinosaurier geschafft. Da stellt sich die Frage, wie solch ein Kleinlebewesen das hingekriegt hat. Darauf gibt das Buch einer Wissenschaftlerin und eines Journalisten interessante Antworten. Und keine Angst, der Text ist leicht verständlich und warnt, wenn es etwas schwieriger wird. Wer es nicht mit komplizierten Zusammenhängen hat, überspringt die entsprechende Passage einfach. Für mich gab es da aber nur eine einzige Stelle, deren Fehlen das Verständnis nicht behinderte.

Ich fand es total spannend, von den unterschiedlichen Arten und ihren besonderen Fähigkeiten zu erfahren. Dass solch winzige Gehirne so enorme Leistungen vollbringen, grenzt an ein Wunder. Im Verhältnis dazu mutet die menschliche Entwicklung vergleichsweise bescheiden an. Die beeindruckende Solidarität, die das Überleben der Ameisen über Jahrmillionenjahre möglich gemacht hat, kennen wir Menschen jedenfalls nicht. Aber es gibt auch Ähnlichkeiten. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass Ameisen sich wie Menschen Haustiere halten und sie gut behandeln? Und ja, es gibt auch fiese Arten, die sich als Sklavenhalter hervortun mit allem, was so dranhängt. Kennen wir auch.

Ich empfehle das Buch allen, die noch an Wunder glauben möchten. Für mich ist dieses kleine Krabbeltier ein Wunder!

Cover des Buches Weltmacht auf sechs Beinen (ISBN: 9783498021405)
virginiestorm_autorins avatar

Rezension zu "Weltmacht auf sechs Beinen" von Susanne Foitzik

Unterhaltsam und lehrreich - eine Reise in die spannende Welt der Ameisen
virginiestorm_autorinvor 5 Jahren

“Die größten Exemplare erreichen die Ausmaße von Maikäfern, doch die kleinsten sind nicht einmal so groß wie ein i-Pünktchen auf dieser Seite.”


Susanne Foitzik erforscht seit Jahrzehnten das Leben von Ameisen. Die kleinen Sechsbeiner scheinen den Menschen in vielem zu gleichen. Sie betreiben Landwirtschaft, halten Vieh und werden (scheinbar?) von einer Königin regiert. 


In kurzen Kapiteln erzählen Foitzik und ihr Co-Autor Olaf Fritsche Geschichten von Raubzügen, Vampir-Ameisen, Zombies, Krankenschwestern, Pilzgärten und Städten in Bäumen. Sie berichtet von den Abenteuern, die sie erlebt hat, als sie mit ihren Kollegen Ameisenstämme auf der ganzen Welt eingesammelt hat. Zahlreiche Aquarellzeichnungen und Fotos veranschaulichen das Leben der Ameisen.


Ich fand es erstaunlich zu hören, dass manche Ameisen ihr winziges Nest in einer Eichel haben. Andere Behausungen wiederum beherbergen 3 Millionen Mitglieder in einem unterirdischen Nest von der Größe eines Hauses. 


Weltweit gibt es etwa 1600 Arten. Von der kleinen Pharaoameise, die selbst durch die Ritze an einer Kühlschranktür kriechen kann, über die insektenvertilgende Treiberameise, die eine Schneise der Verwüstung hinterlässt, bis zur veganen Blattschneiderameise, die in Teamarbeit einen Baum innerhalb von 24 Stunden entlauben kann. 


Wie gut, dass ich nicht in Südamerika lebe: Dort gibt es die Bullet Ant («Gewehrkugelameise»). “Mit bis zu vier Zentimeter Länge gehört sie zu den größten Ameisen der Welt, und ihr Gift verursacht die schlimmsten Schmerzen, die Schmidt bislang erlebt hat. Reiner, intensiver, strahlender Schmerz; als ob man über glühende Kohlen läuft.”


Die Evolutionsbiologin schildert die Kommunikation, die unterschiedlichen Nestarten, wie wichtig die Tiere für die Nährstoffkreislauf im Boden sind, aber auch welche Probleme eingewanderte Arten verursachen können und wie man die Schädlinge wieder los wird.

Sie erzählt skurrile, erstaunliche Geschichten, von Ameisen im Löwengehege, oder Blattschneiderameisen, die im Labor ausgebüxt sind, Gummimatten zerschnippelt haben und ihr auf dem Flur mit ihrer Beute entgegenmarschieren.


Das Buch ist nicht nur unterhaltsam, sondern zeigt auch interessante Ansätze für die Forschung: 

Wie erfolgt die Arbeitsteilung und die Kommunikation der Tiere? Kann man für die Programmierung von Künstlicher Intelligenz etwas von Ameisen lernen? 

Können wir die Medikamente der Ameisen für uns selbst nutzen?


Mehrere Telekommunikationsunternehmen prüfen ihre Netze mit einer Methode, die sie von Ameisen übernommen haben.


“Die kenianische Ameise Tetraponera penzigi, die in den Hohlkammern von Akazien lebt, schützt ihre Pilzgärten mit Antibiotika. Eines davon tötet zumindest im Laborversuch die gefürchteten Stämme von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA).”


Ein Buch, das mich zum Staunen gebracht hat.

Kurzweilig, lehrreich und spannend.

Leseempfehlung!

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