Rezension zu Das Fürstenlied von Susanne Gantert
Starke Frauen, ein pfiffiger Ermittler und die düsteren Schatten der Hexenverfolgung...
von blaustrumpfine
Kurzmeinung: Ein lesenswerter Renaissance-Krimi aus Niedersachsen - inklusive Hexengrusel, einem mörderischen Gedicht und kriminologischem Spürsinn!
Rezension
blaustrumpfinevor 9 Jahren
Ein rasantes Buch, das gleich mit einer heftigen Hexenverbrennungsszene anfängt... und schon ist man mittendrin in der Atmosphäre auf dem niedersächsischen Lande im 16. Jahrhundert! Eine der "Hexen" äußert noch einen Fluch kurz vor ihrem Tod, eine andere eine Verwünschung noch vom Scheiterhaufen aus... 14 Jahre später geht es weiter, und wir erleben eine grausame Mordserie in der Gegend um Wolfenbüttel. Die Leichen werden als meineidig gekennzeichnet, einer ihrer Körperteile wird abgetrennt und neben jedem findet sich eine einzelne Zeile eines mörderischen Gedichts. Der junge Assessor Konrad von Velten begibt sich zusammen mit seinem Vorgesetzten auf die Suche nach dem Täter - oder der Täterin? - und durchlebt hierbei alle möglichen Seelenzustände von himmelhochjauchzend und frisch verliebt ist bis zu Tode betrübt, als er in einer dunklen Höhle eingesperrt wird. Der Krimi ist ein echter Page-Turner, gut recherchiert und fesselnd geschrieben. Auch wenn die meisten Figuren fiktiv sind, ist das Geschehen sehr realistisch geschildert, die Wortwahl der Zeit angemessen und die Handlung entwickelt einen unwiderstehlichen Sog. Ein spannendes Lesevergnügen für den Herbst!