Cover des Buches Das Haus in der Nebelgasse (ISBN: 9783453358850)
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Rezension zu Das Haus in der Nebelgasse von Susanne Goga

Spannende Spurensuche im historischen London

von Connys_Buecherwelt vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Spannende Spurensuche im historischen London.

Rezension

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Connys_Buecherweltvor 7 Jahren
"Miss Gray, das wahre Geheimnis liegt unter unseren Füßen." (S. 76)

London, 1900: Lehrerin Matilda Gray ist beunruhigt, denn eine ihrer begabtesten Schülerinnen, die 17jährige Laura Ancroft, kehrt nach den Sommerferien unverhofft nicht mehr an die Riverview-Mädchenschule zurück. Was ist passiert? Eine verschlüsselte Botschaft führt Matilda und den Historiker Stephen Fleming bald zu einem jahrhundertealten Geheimnis, das tief unter der Stadt vergraben liegt und bis in die Gegenwart seine Schatten wirft.

"Das Haus in der Nebelgasse" stammt aus der Feder von Susanne Goga. Der Roman hat mich gleich angesprochen, denn ich liebe London als Schauplatz. Die geschichtsträchtige englische Hauptstadt besitzt einfach das gewisse Etwas und eine einzigartige Atmosphäre, die mich auch hier wieder sofort in ihren Bann gezogen hat. Die Autorin lässt das historische London um die Jahrhundertwende auf sehr anschauliche Weise lebendig werden und man fühlt sich direkt in die nebligen Gassen mit ihren alten Häusern versetzt. Dazu kommen viele interessante Details und Hintergrundinformationen, zum Beispiel zur Pestzeit, zum Opiumhandel oder zu Londons Untergrund. Auch reale historische Persönlichkeiten spielen eine Rolle, wie die britische Menschenrechtsaktivistin Emily Hobhouse oder der Gelehrte Robert Hooke.

Protagonistin Matilda habe ich gleich in mein Herz geschlossen. Eine mutige, unkonventionelle und abenteuerlustige Lehrerin, die ihren Schülerinnen eigenständiges Denken vermitteln möchte, was zu ihrer Zeit nicht gerade leicht ist. Um Laura zu helfen, begibt sich Matilda auf eine spannende Spurensuche und erlebt dabei mit dem ebenfalls sympathischen Historiker und Professor Stephen Fleming so manches Abenteuer.

Auch die Nebencharaktere überzeugen und sind gut gezeichnet, wie beispielsweise der exzentrische Antiquitätenhändler Joseph Arkwright oder Matildas Vermieterin Beatrice Westlake, eine reizende Autorin von Groschenromanen. Eine kleine Romanze darf natürlich auch nicht fehlen, doch das Paar muss bis zum gemeinsamen Glück noch ein paar Hindernisse überwinden. Mich haben die beiden mit ihrer zarten Liebe berührt.

Das Ganze liest sich sehr angenehm, die Sprache passt zur damaligen Zeit und die Seiten fliegen nur so dahin. Von einer Briefmarke über einen Holzkasten mit mysteriösem Inhalt bis hin zu einer alten Truhe - ein Hinweis führt zum nächsten und jede Begegnung öffnet eine neue Tür. Was verbirgt Lauras Vormund Charles Easterbrook? Welche Verbindung existiert zwischen Lauras Familie und der jungen Katie Cleland, die im Jahr 1665 ein tragisches Schicksal ereilt? Ich habe durchweg mitgerätselt und war gespannt, wie sich die einzelnen Fäden schließlich verknüpfen. Auch das hoffnungsvolle Ende hat mir gut gefallen. Ein aufschlussreiches Zusatzkapitel rundet die Geschichte dann gelungen ab und auch das Nachwort der Autorin ist sehr informativ. Denn das titelgebende "Haus in der Nebelgasse" gibt es tatsächlich noch heute in London.

Insgesamt kann ich daher "Das Haus in der Nebelgasse" uneingeschränkt empfehlen. Ein wunderbarer historischer Schauplatz, viele Geheimnisse, eine packende Handlung, sympathische Figuren und etwas Romantik obendrauf - der Roman bietet alles, was das Leserherz begehrt und damit beste Unterhaltung. 5 Sterne von mir.
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