Rezension zu "Die Affäre Agatha Christie" von Nina de Gramont
In diesem Roman geht es nicht nur um die11 Tage im Dezember 1926, in denen die berühmte Schriftstellerin spurlos verschwunden war, sondern auch um ein dunkles Kapitel der englischen und irischen Geschichte: den Heimen für ledige Mütter, wie sie zum Teil in Klöstern betrieben wurden.
Da aus dem Klappentext dieser zweite, fast schon dominante Handlungsstrang kaum hervorgeht, möchte ich auf diese Thematik gern hinweisen. Denn Nans Geschichte ist in diesem Buch ebenso präsent wie die der titelgebenden Agatha Christie.
In der ersten Hälfte des Buches hat mich der Schreibstil manchmal etwas verwirrt. Denn das Buch ist aus Nans Perspektive geschrieben, sie erzählt den Lesern in der Ich-Perspektive, wie es dazu kam, dass sie die Geliebte von Agatha Christies Ehemann wurde. Da es aber Passagen gibt, in denen Agathas Gedanken und Gefühle beschrieben wurden, war dieses Konstrukt für mich etwas merkwürdig zu lesen. Ich bin immer wieder daran hängen geblieben, woher Nan weiß wie Agatha sich zu einem bestimmten Zeitpunkt gefühlt hat oder warum sie wie gehandelt hat.
Das Buch ist spannend, ohne Frage, und es erzählt zudem von einem tragischen Stück irischer Geschichte. Dennoch hat mich das Buch aufgrund der Erzählweise nicht ganz so gepackt, wie ich gehofft hatte.