Rezension zu "Salzwasser" von Charles Simmons
Im Sommer 1963 verliebte ich mich, und mein Vater ertrank.
Mit diesem Satz beginnt der Roman Salzwasser von Charles Simmons, der erstmals Ende der 1990er Jahre veröffentlicht wurde. Und bereits mit diesem ersten Satz hat mich der Coming of Age-Roman in seinen Bann gezogen.
Auf gut 140 Seiten folge ich dem 15jährigen Michael, der 1963 wie in jedem Jahr mit seinen Eltern den Sommer am Strand verbringt. Allerdings bringt der Sommer diesmal eine Veränderung mit sich, denn sein Vater hat das Gästehaus an Mrs. Mertz und ihre Tochter Zina vermietet. Michael verliebt sich Hals über Kopf in die fünf Jahre ältere Zina und die Tragödie nimmt ihren Lauf.
Die Geschichte wird aus Michaels Sicht erzählt, der sich irgendwo zwischen Kind und Erwachsenem befindet. Lauschige Sommernächte werden mit Partys gefüllt, die Tage verbringt er anfangs vor allem mit seinem Vater, den er sehr bewundert.
Dann tritt Zina in sein Leben und seine Prioritäten verändern sich. Nun möchte er so oft wie möglich mit Zina zusammen sein, die zwar älter ist, aber ihren Platz im Leben auch noch nicht so richtig gefunden hat. Michael kann gar nicht anders, als sich in diese gescheite, wunderschöne junge Frau zu verlieben, und je mehr sein Herz für sie brennt, desto eifersüchtiger wird er auf andere Männer. Und er beginnt zu spüren, dass Liebe nicht nur schöne Seiten hat.
Immer wieder gewährt Michael mir auch Einblicke in vergangene Sommer am Strand, erzählt von seinem Verhältnis zu seinen Eltern, deren scheinbar harmonische Ehe er bis zu diesem Jahr nicht hinterfragt hat. Doch nun fallen ihm Eigenarten an seinem Vater auf, sein Verhalten kommt ihm nun nicht mehr untadelig vor. Warum verbringt er so viele Abende in der Stadt und nicht bei der Familie am Strand? Und ist seine Mutter wirklich so glücklich, wie sie tut?
Zwischen Wodka und zarten Küssen werden Michaels Gefühle durcheinander gewirbelt und der anfangs so wunderbare Sommer entwickelt sich zu einer großen Tragödie.
Mich hat das schmale Buch sehr begeistert. Es zeigt, dass man auch auf wenigen Seiten viel erzählen kann. Von daher lege ich euch das Buch gerne ans Herz.
Mehr auf meinem Blog: woerteraufpapier.de https://woerteraufpapier.de/salzwasser-von-charles-simmons/