Mitreißend
von Sunny7
Kurzmeinung: Ein Buch über Freundschaft, Liebe, Hass und ein Spiel, das plötzlich aus den Fugen gerät
Rezension
Die 17jährige Amelie, Tochter aus reichem aber emotional kaltem Hause, versucht durch ihre äußere Erscheinung und patzigem Verhalten zu rebellieren. In der Schule macht sie sich selbst zur Außenseiterin, besonders mit einer bestimmten Jungsgruppe gerät sie ständig aneinander. Ihr einziger Freund ist "Striker", den sie in einem Chatroom kennengelernt hat. Mit ihm kann Amelie alias "Angel" über alles reden. Als die beiden sich endlich offline begegnet, traut Angel ihren Augen nicht: Striker alias Lennard gehört ausgerechnet zur verhassten Jungsgruppe aus ihrer Schule. Nach einem familiären Zwischenfall, flüchtet sie ausgerechnet zu ihm und zieht bei ihm ein. Es entsteht zwischen den beiden eine tiefe Freundschaft, die beide emotional an ihre Grenzen bringt und von einem grausamen Spiel überschattet wird.
Dieses Buch ist der erste Jugendthriller der Autorin und auch mein erstes Buch von ihr. Das Cover hat meine Neugier geweckt und ist wahnsinnig gut gelungen. Der Schreibstil der Autorin hat mich sofort gefangen genommen und tief in die Story gezogen. Auch im Alltag hat mich die Geschichte um Angel und Striker nicht losgelassen.
Die Beziehung der beiden steht klar im Fokus der Story und ist faszinierend, ergreifend und gleichzeitig irgendwie verstörend. Zwei traumatisierte Seelen, die sich gegenseitig den oft gesuchten, aber nicht bekommenen Halt geben.
Für alle Ewigkeit wird Striker zu meinen Lieblingsprotagonisten gehören!
Für den Spannungseffekt soll das online-offline Spiel Killers sorgen. Jede Spielerpaarung besteht aus einem Killer und einem Opfer. Was harmlos beginnt, nimmt an Reiz zu, als plötzlich jemand eine enorme Geldsumme ins Spiel bringt für den Spieler, der als letzter übrig ist, wird aus dem Spiel bitterer Ernst.
Leider kommt das Spiel in meinen Augen etwas zu kurz, obwohl mir die Idee wirklich gut gefällt. Auch das große Finale ist für meinen Geschmack zu schnell vorbei und der Täter zu offensichtlich.
Die Bezeichnung "Thriller" finde ich nicht angebracht, es ist eher ein Roman mit Spannungselementen. Da es aber ein Jugendbuch ist, drücke ich da mal ein Auge zu. Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten und ich würde es weiterempfehlen.
Fazit: ein Roman der auch nach der letzten Seite noch nachwirkt.