Rezension zu "Indien" von Thomas Koebner
Der vierte Band der Film-Konzepte beschäftigt sich diesmal mit der Filmproduktion eines ganzen Landes: Indien. Gastherausgeberin ist Susanne Marschall.
Es ist natürlich schwierig den gesamten filmischen Ausstoß eines Landes auf knapp 100 Seiten zu analysieren. Es kann nur ein Abriss der indischen Filmproduktion besprochen werden. Das gelingt mit den ersten Essays ganz gut. Eine kleine Einführung in den indischen Film an sich steht am Anfang, darauf folgen ein Essay über die Wurzeln der Bildästhetik, die uns westlichen Zuschauern ja immer etwas arg grell und bunt daherkommt, die natürlich in der indischen Malerei ligen. Ein Essay beschäftigt sich mit dem Tanz im indischen Film. In einem wird an dem Film Lagaan versucht zu zeigen, wie dieser Film nicht nur die Entkolonialiierung Indiens darstellt, sondern auch einen latenten Hindu-Nationalismus. Dieser Darstellung kann ich zwar nicht folgen, aber der Ansatz ist durchaus interessant. Der letzte Essay ist rein soziologischer Natur und ich fand ihn unpassend für diesen Band.
Daher zum ersten Mal für einen Film-Konzepte Band nur 4 anstatt 5 Sterne.