Cover des Buches Taubenblut in Oerlikon (ISBN: 9783858301659)
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Rezension zu Taubenblut in Oerlikon von Susanne Mathies

Pias aufregender Tag

von mabuerele vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ein etwas anderer Krimi aus der Schweiz!

Rezension

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mabuerelevor 7 Jahren

„...Das Relief über der Türrundung wölbte sich wie eine wulstige Lippe über einen gierigen Mund, der es gar nicht erwarten konnte, die Fahrgäste aufzufresssen...“

Pia Hürlimann arbeitet in Oerlikon, Schweiz, in einer Galerie. Steffen, der Besitzer, ist ihr Verlobter. Deshalb kommen die Gehaltszahlungen auch ziemlich unregelmäßig. Lieber wäre es Pia, sie würde für ihre Bilder einen eigenen Platz in der Ausstellung erhalten. Da wird sie aber ständig vertröstet. Die Dauerausstellung ist Martin vorbehalten, dessen Knopfbilder sich gut verkaufen.

Während ihrer Mittagspause verfolgt Pia eine Frau mit einer roten Handtasche. Es ist ein Spiel ihrer Kindheit, dass sie heute erneut ausprobiert. Sie weiß nicht, dass damit der aufregendste Tag ihres bisherigen Lebens beginnt.

Die Autorin hat einen interessanten und spannenden Krimi geschrieben. Die Handlung schwankt zwischen Ernst und humorvollen Szenen. Das liegt vor allem an der Protagonistin. Pia handelt – und denkt erst danach, wenn überhaupt. So gerät sie von einer Katastrophe in die nächste.

Ausgangspunkt ist ein Handtaschendiebstahl genau bei der Frau, die sie verfolgt. Pia stellt dem Täter ein Bein. Er wird abgeführt, die Frau verschwindet und zurück bleibt eine Tüte, die Pia aufhebt. Pia findet ein Schmuckstück und ein Buch. Sie möchte beides der rechtmäßigen Besitzerin zurückgeben. Das aber klingt einfacher als es letztendlich ist.

Der Schriftstil des Buches lässt sich gut lesen. Ab und an verwendet die Autorin ungewöhnliche Metapher, wie das obige Zitat zeigt. Es handelt sich um die Beschreibung des Eingangs zum Bahnhof in Oerlikon. Neben der Haupthandlung der Gegenwart gibt es einen Erzählstrang in der Vergangenheit. Der hat etwas mit den beiden Fundstücken zu tun und ist in Form eines Tagebuches gestaltet. Ein Edward Goodall berichtet darin seinen Sohn, wie er zu indischen Rubinen gekommen ist und welche Geschichte hinter den Schmuckstücken steckt. Eine Spur Mystery und eine Prise Verschwörungstheorie geben der Geschichte ein zusätzliches Flair. Während Martin aus seinem Künstlerdasein auftaucht und sich um Pia sorgt, bleibt Steffen der Egoist, für den ich ihn von Anfang an gehalten habe. Schade, das es an der einen oder anderen Stelle logische Brüche gibt.

Das schwarze Cover mit dem Bahnhofsgebäude passt zur Handlung.

Das Buch hat mir gut gefallen. Die Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit, Schweiz und Indien ist gelungen.


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