Susanne Röckel

 4 Sterne bei 227 Bewertungen
Autorin von Der Vogelgott, Vergessene Museen und weiteren Büchern.
Autorenbild von Susanne Röckel (©Gerald von Foris)

Lebenslauf

Mehrfach ausgezeichnete Autorin: Die deutsche Schriftstellerin und bekannte Übersetzerin Susanne Röckel wurde 1953 in Darmstadt geboren. Nach ihrem Germanistik und Romanistik Studium an der Freien Universität Berlin, ist sie einige Zeit im Ausland unterwegs gewesen, bis sie 1978 nach München zog und bis 1985 für die Zeitschrift Filmkritik arbeitete, sowie als Deutschlehrerin und als freie Lektorin tätig war. 1989 debütiert sie mit der Erzählung "Palladion", für die sie gleich mit zwei Preisen ausgezeichnet wird. Von 1997 bis 1998 unterrichtete Röckel Deutsch an einer Universität in Shanghai. Weitere Bücher wie die Prosawerke "Der Kimonofärber" und "Der Käfig" folgen. Auch ihre Romane "Aus dem Spiel" und "Rotula" knüpfen an dem Erfolg ihrer ersten Buchveröffentlichung an. Die bekannte Autorin wurde u.a. mit dem Gerhard-Fritsch-Preis (1988), den Kunstförderpreis des Freistaats Bayern in der Sparte Literatur (1989) ausgezeichnet und erhielt mehrer Stipendien, beispielsweise von der Stiftung Kulturfonds (Berlin) im Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf (1994), ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Bundes in Peking (2005) sowie des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg (2010). Mit "Der Vogelgott" schafft sie es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2018. Röckel lebt und arbeitet in München.

Alle Bücher von Susanne Röckel

Cover des Buches Der Vogelgott (ISBN: 9783990272145)

Der Vogelgott

 (54)
Erschienen am 02.03.2018
Cover des Buches Vergessene Museen (ISBN: 9783821862170)

Vergessene Museen

 (4)
Erschienen am 01.12.2008
Cover des Buches Rotula (ISBN: 9783821861630)

Rotula

 (3)
Erschienen am 30.09.2011
Cover des Buches Der Vogelgott (ISBN: 9783442718719)

Der Vogelgott

 (2)
Erschienen am 10.02.2020
Cover des Buches Chinesisches Alphabet (ISBN: 9783442719938)

Chinesisches Alphabet

 (2)
Erschienen am 11.10.2021
Cover des Buches Palladion (ISBN: 9783701307531)

Palladion

 (1)
Erschienen am 01.04.1999
Cover des Buches Aus dem Spiel (ISBN: 9783630871271)

Aus dem Spiel

 (0)
Erschienen am 07.08.2002
Cover des Buches Eschenhain (ISBN: 9783630869636)

Eschenhain

 (0)
Erschienen am 12.02.1997

Zur Fragerunde mit...

Susanne Röckel ist spätestens seit Oktober 2018 den Lesern in ganz Deutschland bekannt. Mit ihrem Roman „Der Vogelgott“ schaffte sie es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2018, der jedes Jahr im Rahmen der Frankfurter Buchmesse verliehen wird. Aber bereits ihre erste Erzählung, „Palladion“, wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Für ihre Leser auf LovelyBooks hat sich Susanne Röckel Zeit genommen und Antworten auf die Fragen gegeben, die ihre Fans ihr gestellt haben. Das ganze Interview könnt ihr hier nachlesen.

Liebe Frau Röckel, wie funktioniert Ihre Recherche? Ist da zuerst eine Hintergrundrecherche und dann erst beginnen Sie zu schreiben? Oder kommen das Nachforschen und Überprüfen während des Schreibens? Oder anders gefragt: wächst die Idee mit dem Wissen oder das Wissen mit der Idee?

Eigentlich recherchiere ich gar nicht groß. Am Anfang steht die Idee, das heißt, ein Gedanke, eine Konstruktion oder eine Form, und dann, während des Schreibens, denke ich, da fehlt mir noch was, und dann lese ich ein bisschen rum (zum Beispiel, als ich das Märchen vom Vogel Greif schrieb, habe ich mich wieder etwas in die Grimmschen Märchen eingelesen), sonst nichts Besonderes. Allerdings habe ich die ganzen ornithologischen Details (im Prolog) mit einem Freund, der ein großer Vogelkenner ist, besprochen. Anders gesagt: Bei mir wächst das Wissen (nein, eigentlich kann man es gar nicht "Wissen" nennen, es ist weniger als das) mit der Idee, sie steht im Vordergrund, ihr gilt die Arbeit.

Welcher Autor hat Sie am meisten geprägt und eventuell sogar literarisch beeinflusst?

Einen einzigen Autor könnte ich gar nicht nennen - oder das ist je nach Phase unterschiedlich. Ich liebe viele Autoren und bin sicher, dass sie mich beeinflusst haben und immer noch beeinflussen - wie stark, kann ich nicht beurteilen. Als ich den Vogelgott schrieb, habe ich viel Lovecraft gelesen, und ich glaube, ich wollte auch ein bisschen von diesem Feeling, diesem kosmischen Grauen, das er immer wieder beschwört, in meinem Buch haben. Das war so eine Phase. Immer wieder kehre ich zu den Russen zurück, Tschechow, Gogol und Leskow, das sind meine Götter und meine großen Tröster in allen Lebenslagen. Aber auch Hebel und Keller und überhaupt viele deutsche Klassiker.

Womit könnte Ihnen ein Leser eine Freude machen, wenn er seine Eindrücke nach der Lektüre von „Der Vogelgott“ in einem Satz zusammenfassen sollte? Ist Glaube für Sie persönlich und für eine Gesellschaft wichtig?

Ich würde mich freuen, wenn ein Leser sagt, dass ihn das Buch beeindruckt hat, dass er eine Erkenntnis über sich selbst gewonnen hat. Die Auseinandersetzung mit Glauben und Religion ist für mich immer wichtig gewesen, allerdings würde ich nicht sagen, dass ich gläubig bin. Ob das gesellschaftlich relevant ist? Vielleicht ist es gesellschaftlich relevant, dass man sich von Prinzipien der Menschlichkeit und des Mitgefühls leiten lässt. Ob die von einem Gott kommen oder nicht, ist vielleicht nicht das Wichtigste.

Gibt es ein absolutes Lieblingsbuch, das Sie immer und immer wieder lesen könnten?

Immer wieder lesen könnte ich Gogols Erzählung „Der Mantel“.

Wie sind Sie auf so ein außergewöhnliches und düsteres Thema wie in „Der Vogelgott“ gekommen und wie sah die Umsetzung dazu aus? Wie lange haben Sie daran gearbeitet?

Ich bin auf mein Thema gekommen, weil ich mir immer wieder Gedanken machte über Gewalt und Krieg, die es in anderen Teilen der Welt gibt und die es bei uns vor nicht langer Zeit auch gab. Die Arbeit am Text dauerte, alles in allem, ca. anderthalb oder zwei Jahre.

Der Titel ihres Buches „Der Vogelgott“ ist auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich, jedoch ein Titel, der in Erinnerung bleibt. Wieso haben Sie sich dabei für die Zusammensetzung eines tierischen und eines menschlichen Charakters entschieden? Was für eine Bedeutung haben die Wörter „Vogel“ und „Gott“ für Sie?

Der Titel ergibt sich aus dem Inhalt des Buches. Ein sinistres und böses Wesen, das Menschen als Gott anbeten, bringt sie dazu, alle möglichen sinistren und bösen Taten zu begehen. Das Wesen ist eine Phantasie, ein Bild, eine menschliche Konstruktion, nichts Wirkliches.

Sie arbeiten als Übersetzerin mit anderen Autoren zusammen. Was reizt Sie an dieser Tätigkeit? Sie benutzen auch das Pseudonym Anne Spielmann. Grenzen Sie damit Ihre Übersetzungstätigkeit von Ihren eigenen Werken ab? Was hat Sie bewogen, ein Pseudonym zu benutzen?

Das Pseudonym benutze ich meistens deshalb, weil ich ein übersetztes Buch aus verschiedenen Gründen nicht in zu große Nähe mit mir selbst und mit meiner schriftstellerischen Arbeit bringen will.

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Susanne Röckel

Cover des Buches Der Vogelgott (ISBN: 9783990272145)
L

Rezension zu "Der Vogelgott" von Susanne Röckel

Kult und Parallelen zur griechischen Mythologie
Leserstimmevor 10 Monaten

Ich will ehrlich sein. Mir hat das Buch von vorn bis hinten gefallen. Doch habe ich es auch verstanden? 

Wer sich mit griechischen Mythologien  auskennt,  sollte hier keine Schwierigkeiten haben.  Die wichtigsten Protagonisten sind Thedor, Dora und Lorenz Weyde. Auch der Vater der drei spielt eine kleine Rolle. Um nachvollziehen zu können,  was uns die Geschichte mitteilen will, ist es wichtig den Prolog zu lesen. Aus der Sicht der drei Geschwister wird in drei Abschnitten in Ich- Form erzählt. Thedor aus Sicht eines Vogelforschers kommt nach Aza, Dora als Kunsthistorikerin will über den Künstler Wolmuth schreiben und entdeckt in New York u Eau- Vive wichtige Unterlagen dazu, die sie immer mehr in Aufregung versetzen, Lorenz verbeißt sich als Journalist ebenfalls in ungewöhnliche Vorkomnisse. Jeder der drei begegnet unheimlichen Menschen, die Gerüche verströmen, einen in einer Art Bann halten. Ein Kult und deren Anhänger scheinen die Seele zu umnebeln, deren Auswirkungen auf jeden Einzelnen scheinen verstandraubend zu sein...

Der kannibalistische Vogelgott, der hierbei eine zentrale Rolle spielt und alle seelisch gefangen hält, verlangt Opfer. Manipulation durch seine Anhänger stehen hierbei im Vordergrund. 

Eine gruselige und düstere und spannende Geschichte, aufgrund der Sprache sehr faszinierend. Die Geschichte selbst besser zu beschreiben, ist nicht ganz einfach. Es zeichnen sich Parallelen zur griechischen Sage um Prometheus ab. Wer etwas abgedrehte, tiefgründige und sprachlich exzellente  Romane mag, ist hier goldrichtig.

Genre: Grusel, Mythologie, Realitätsverlust 


Cover des Buches Maigret und Pietr der Lette (ISBN: 9783311130017)
Anita27as avatar

Rezension zu "Maigret und Pietr der Lette" von Georges Simenon

Ein Fels von einem Kommissar und Menschenfreund
Anita27avor 2 Jahren

Eine Pfeife , Melone und Mantel, massiger Körper, ein Fels von einem Mann, intensiver Blick. Das ist Maigret. Ein Mann, der nicht zu viele Worte macht, sich auf sein Gespür verlässt und einen untrüglichen Instinkt hat. Ein Menschenkenner, Auge in Auge mit seinem Gegenüber, nicht überheblich sondern ein Mann der kleinen Leute.
Diese Eigenschaften zeichnen ihn aus.
So gelingt es Maigret in diesem ersten Fall die Ruhe zu bewahren und Schritt für Schritt dem Geheimniss eines Mordes in einem in Paris endenden Zug auf die Spur zu kommen. In dem selben Zug , in dem ihn durch Interpol die Ankunft des Verbrechers Pietr der Lette angekündigt wird. Und nicht genug : Dieser ankommende Pietr und das Opfer sehen sich zum Verwechseln ähnlich.
Es bleibt nicht der einzige Mord.
Schritt für Schritt, kommt der Leser zusammen mit Maigret der Lösung immer näher.
Auch wenn am Ende keine große Überraschung wartet, so ist es doch eine Geschichte die man in einem Rutsch durchliest und die an keiner Stelle langweilig ist. Man lernt den Kommissar vieler weiterer Romane kennen und schätzen. Seine beruhigende Art, seine Menschlichkeit und seine Fähigkeit sich in Menschen hineinzuversetzen.
All das macht ihn sympatisch und Lust auf mehr von Kommissar Maigret.

Cover des Buches Maigret und Pietr der Lette (ISBN: 9783455006957)
Nosimis avatar

Rezension zu "Maigret und Pietr der Lette" von Georges Simenon

Vorhang auf für Maigret: Lass die Verfolgung beginnen
Nosimivor 2 Jahren

In Maigrets erstem Fall findet er, der Kommissar der Ersten Mobilen Brigade, einen Toten im Zug, der augenscheinlich kurz zuvor aus ebendiesem von einem Hotelpagen abgeholt wurde und den er verfolgen wollte: Den Betrüger und mutmaßlichen Bandenführer Pietr den Letten. Als Maigret kurz darauf das Hotel aufsucht, aus dem der Hotelpage stammt, steht er dem Ebenbild des Toten im Zug gegenüber. Wer ist nun der Tote? Wer ist der Hotelgast? Wer von beiden ist Pietr und was führt er im Schilde?
 Kommissar Maigret, ein eindrucksvoller Mann, groß, breit gebaut und kräftig, Pfeife rauchend und mit Melone bemützt, nimmt im wahrsten Sinne des Wortes die Verfolgung auf, bleibt an dem Hotelgast und seinen Bekanntschaften dran und ermittelt ununterbrochen. In einem verwirrenden Parforceritt ermittelt er die Identität und die Verbrechen des mutmaßlichen Betrügers und Täters. Dabei nimmt Maigret keine Rücksicht auf die eigene Gesundheit und Unversehrtheit, es kommt zu Kollateralschäden auf beiden Seiten.

Der Kriminalroman ist spannend geschrieben, bildet eine dichte Atmosphäre und hält den Leser bei der Stange. Von Anfang an ist jedoch nicht klar, um was es eigentlich geht. Gleich im ersten Kapitel findet der Kommissar den Toten im Zug – doch sollte das eigentlich der festzunehmende Betrüger sein, den er auch kurz darauf im Hotel Majestic trifft. Man fragt sich, warum der Kommissar den Letten nicht gleich festnimmt, sondern ihn tagelang verfolgt. Und das fragt man sich fast bis zum letzten Kapitel. Mehr und mehr Nebencharaktere treten auf, viel passiert, aber die Lösung kommt erst spät.

Mir persönlich hat sowohl die Person des Kommissars mit seinen körperlichen und charakterlichen Eigenheiten sehr gut gefallen, als auch die dichte und atmosphärische Szenerie. Ich konnte gut mitfiebern und mich zuletzt an der Lösung erfreuen. Leider waren die weiblichen Charaktere nicht sonderlich gut ausgearbeitet. Einige Stellen liefen etwas zu glatt, manches war nicht ganz logisch, aber insgesamt hat mich das Buch sehr gefesselt und ich freue mich noch mehr von Maigret zu lesen.

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Zusätzliche Informationen

Susanne Röckel wurde am 14. Juli 1953 in Darmstadt (Deutschland) geboren.

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