Cover des Buches Die Früchte am Ende des Zweiges (ISBN: 9783943446104)
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Rezension zu Die Früchte am Ende des Zweiges von Susanne Rocholl

Ein Leben zwischen zwei unterschiedlichen Kulturen

von Scheherazade vor 10 Jahren

Rezension

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Scheherazadevor 10 Jahren

Nasrin ist eine Frau, die weiß was sie will. Mit der geschlossenen Gesellschaft im Iran und den Regeln die Frauen dort auferlegt werden, kann sie nichts anfangen und geht zum Studium nach Deutschland. In Deutschland ist sie nun eine Geschäftsfrau und feilt an ihrer Karriere. Die Familie spielt aber auch noch eine große Rolle. Als ihr Vater ihre jüngere Schwester Latife verheiraten will, möchte Nasrin sie davor bewahren und nimmt sie mit nach Deutschland.

Aber während Nasrin in Deutschland Karriere macht, hängt Latife an den Traditionen ihrer Heimat. Die Kulturen prallen hier aufeinander und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Die Geschichte an sich ist sehr gut aufgebaut und erzählt sehr schön das Leben zwischen den zwei Kulturen. Dabei wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Eigentlich kommen alle wichtigen Personen einmal zu Wort. So sieht man die Geschichte aus vielen unterschiedlichen Perspektiven und dies macht es auch sehr spannend. Die Protagonisten sind alle sehr unterschiedlich. Nasrin ist die unnahbare Businessfrau während ihre Schwester die Familie und die Traditionen liebt. Beide werden hier sehr gut charakterisiert. Und auch alle anderen Figuren sind gut dargestellt.

Es gab einige für mich unerwartete Wendungen im Buch, was ich als sehr positiv empfand. So wurde es eigentlich nie langweilig.

Es gibt in dem Buch mehrere Abschnitte, die entweder in Deutschland oder dem Iran spielen. Dabei sind die in Deutschland deutlich länger. Was an sich nicht schlecht ist, da es ja um die zwei Kulturen geht. Allerdings fand ich, dass es zwischendrin lange Passagen gab, bei denen der Iran und seine Kultur gar keine Rolle spielte und das fand ich ein wenig schade. Trotzdem werden der Iran und seine Kultur hier sehr gut dargestellt. Es werden zum Beispiel Redewendungen verwendet und auch traditionelle Gerichte gekocht, was ich sehr interessant fand.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und hat mir sehr gut gefallen. Auch die Aufteilung in Kapitel und Teile ist sehr leserfreundlich. Es war für mich sehr schön zu lesen und mein Lesefluss wurde eigentlich durch nichts gestört.

Insgesamt ein tolles Buch, das mir die Unterschiede zwischen der deutschen und der iranischen Kultur aufgezeigt hat und auch einige spannende Wendungen vorzuweisen hatte. Wer einmal einen Roman lesen möchte, bei dem der Iran und seine Kultur eine Rolle spielt, dem kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen. Ich vergebe 4 Sterne.

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