Susanne Scholl

 3,9 Sterne bei 20 Bewertungen
Autor*in von Emma schweigt, Wachtraum und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Susanne Scholl, geboren 1949 in Wien, Tochter einer jüdischen Familie, der die Flucht nach England gelungen war. Studium der Slawistik in Rom, danach Beginn der journalistischen Arbeit in Österreich. Zunächst Redakteurin in der außenpolitischen Redaktion der APA, danach Korrespondentin für den ORF in Deutschland und Russland. Seit 2009 freie Journalistin und Schriftstellerin in Wien. Zahlreiche Sach­bücher, Romane und Gedichtbände. „Omas Bankraub“. Seit 2017 eine der Sprecherinnen der „Omas gegen Rechts“.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Susanne Scholl

Cover des Buches Emma schweigt (ISBN: 9783701716234)

Emma schweigt

 (7)
Erschienen am 04.02.2014
Cover des Buches Wachtraum (ISBN: 9783701716814)

Wachtraum

 (3)
Erschienen am 01.08.2017
Cover des Buches Allein zu Hause (ISBN: 9783711000057)

Allein zu Hause

 (2)
Erschienen am 23.02.2011
Cover des Buches Omas Bankraub (ISBN: 9783701717613)

Omas Bankraub

 (2)
Erschienen am 11.10.2022
Cover des Buches Die Damen des Hauses (ISBN: 9783701717194)

Die Damen des Hauses

 (2)
Erschienen am 13.08.2019
Cover des Buches Elsas Großväter (ISBN: 9783854524663)

Elsas Großväter

 (1)
Erschienen am 12.05.2003
Cover des Buches Schäm dich, Europa! (ISBN: 9783902968630)

Schäm dich, Europa!

 (1)
Erschienen am 23.03.2021
Cover des Buches Warten auf Gianni (ISBN: 9783701716678)

Warten auf Gianni

 (1)
Erschienen am 26.01.2016

Neue Rezensionen zu Susanne Scholl

Cover des Buches Omas Bankraub (ISBN: 9783701717613)
los_lesens avatar

Rezension zu "Omas Bankraub" von Susanne Scholl

Money, Money, Money
los_lesenvor 2 Jahren

Susanne Scholls aktueller Roman handelt von vier Frauen, von denen nur noch eine drei Wochen bis zur Rente zu arbeiten hat. Die anderen befinden sich bereits im Ruhestand. Sie sind seit Jahren miteinander befreundet und jede von ihnen hat mit finanziellen Engpässen zu kämpfen. Anna, die zwar über ein hohes monatliches Rentenbudget verfügt mit dem sie spielend auskommen müsste, wäre da nicht ihre Kaufsucht. Lilli eine begabte Sängerin, die ihre Karriere für ihr Kind hinten anstellte und damit die Karriere auf sich warten ließ. Sowie Ursula vor dem Ruhestand Krankenschwester mit einer kleinen Rente und Erika, pensionierte Volksschullehrerin ebenfall mit niedrigem „Altengeld“. Gemeinsam überlegen die vier Damen nun, wie Sie zu mehr Geld am Monatsende kommen können, damit sie ihren Lebensstandard halten können. Nachdem sich aber die legalen Wege als nicht zielführend erweisen, müssen andere Ideen her…

Susanne Scholl ist langjährige ORF Korrespondentin in Moskau und hat für ihre journalistische Arbeit viele Preise erhalten. Daher habe ich erwartet, dass sich die Geschichte gesellschaftskritisch mit dem Thema Altersarmut auseinandersetzt. Das war leider nicht so. Die Handlung bleibt in ihrem Verlauf mehr in der Sparte „unterhaltsamer Roman“. Die Dialoge zwischen den Frauen bleiben meist an der Oberfläche. Selbst wenn ernsthafte Schwierigkeiten wie Kaufsucht, Einsamkeit oder das älter werden mitschwingen, muss man sich mit ihnen als Leser nicht ernsthaft auseinandersetzen. Schnell trägt einem der temporeiche Dialog der Damen zu nächsten Geschehen fort. Ich finde die Geschichte insgesamt sehr unterhaltsam und kurzweilig geschrieben. Man kann das Buch gut in einem weg lesen.

Insgesamt hätte ich mir aber ein bisschen mehr von Susanne Scholls Roman erwartet. Mehr kritische Auseinandersetzung mit dem Thema „Altersarmut“, mehr Tiefgang, mehr „vielschichtige“ Charaktere.


Fazit:

Eine unterhaltesame Geschichte, die an der Oberfläche kratzt.

Cover des Buches Schäm dich, Europa! (ISBN: 9783902968630)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Schäm dich, Europa!" von Susanne Scholl

Regt zum Nachdenken an
Bellis-Perennisvor 4 Jahren

"Denkt daran, was ihr verlieren könnt und was zu gewinnen wäre, wenn wir uns auf unser Menschsein besinnen würden und die, die das nicht wollen, isolieren könnten."

Diese Worte stehen mahnend gleich auf der Titelseite dieses, als von der Autorin als "Streitschrift" deklarierten Essays.

Wie viele von uns wird auch Susanne Scholl, Journalistin und Auslandskorrespondentin, im Jahr 2020 auf sich selbst zurückgeworfen. 

Sie nützt die Zeit des Lockdowns dazu, sich eingehend mit der aktuellen Lage zu beschäftigen und beginnt den zahlreichen historischen Lügen auf denen das moderne Europa aufgebaut ist, zu enttarnen.

Besonders die österreichische Geschichtslüge, das erste Opfer Hitlers gewesen zu sein und wenig Jahre später, nämlich 1945, die "Stunde Null" zu proklamieren, haben es ihr angetan.

Hier hätte ich mir mehr Zahlen, Daten und Fakten gewünscht. Doch das würde den Rahmen dieser Streitschrift mit nur 70 Seiten sprengen. Trotzdem ist dieser Essay wichtig. 

Warum? Nur wer die Vergangenheit kennt, ist für die Zukunft bereit!

 

Cover des Buches Die Damen des Hauses (ISBN: 9783701717194)
AndreasKuecks avatar

Rezension zu "Die Damen des Hauses" von Susanne Scholl

...starker Anfang, doch diese Stärke vermisste ich leider im restlichen Roman: Schade!
AndreasKueckvor 5 Jahren

Vier ältere Damen unterschiedlicher „Couleur“ ziehen – nach Scheidung, Trennung bzw. Tod der Ehemänner und Lebensabschnittgefährten – zusammen in eine Wohnung und meistern gemeinsam ihren Alltag zwischen ersten Wehwehchen, neugewonnener Freiheit, amourösen Begegnungen sowie Freud und Leid um Kinder und Enkelkinder. Mehr braucht es nicht, um den Inhalt dieses Romans zu beschreiben.

Es hätte durchaus ein intelligenter Lesespaß, der generationsübergreifend für Erheiterung sorgt, werden können. Es hätte werden können…!

In den ersten vier Kapiteln werden „die Damen des Hauses“ von der Autorin Susanne Scholl sehr kurzweilig mit ihren Lebensgeschichten vorgestellt und liefern somit die Erklärung, warum sie sich zwangsläufig zu dieser Wohngemeinschaft zusammenfinden mussten. Die Autorin gibt gekonnt Einblicke in die Vita der jeweiligen Protagonistinnen und weckt Verständnis für die charakterlichen Besonderheiten ihrer Damen, die alle durch ihre individuellen Lebensumstände geprägt wurden. Dies geschieht auch sprachlich sehr ansprechend, weckt beim Leser die Neugier auf die weiteren Kapitel und schürt die Spannung auf den Moment, wenn diese sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten in der Wohngemeinschaft zusammentreffen bzw. aufeinanderprallen. Einem Psychogramm gleich taucht sie ein in die Gefühls- und Gedankenwelt der Frauen und lässt den Leser teilhaben. Es war mir eine Freude, dies zu lesen.

Ab Kapitel 5 glaubte ich plötzlich, einen anderen Roman zu lesen. Ich rieb mir erstaunt die Augen und konnte es kaum glauben, dass die nachfolgenden Kapitel von ein und derselben Person verfasst wurden. Für mein Empfinden hat sich der Schreibstil ab dem 5. Kapitel verändert, und ich fühlte mich plötzlich 30 Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt: In den 90ern gab es mit „Neuer deutscher Frauenroman“ ein Genre auf dem Buchmarkt, das so bedeutende „Meisterwerke“ wie „Suche impotenten Mann fürs Leben“ und „Das Superweib“ hervorbrachte. Genau an diese Werke fühlte ich mich erinnert.

Während „die Damen des Hauses“ im ersten Teil sich meiner Sympathie sicher sein konnten, wirkten sie nun eher unbedeutend und verloren mit zunehmender Seitenzahl mein Interesse. Mir fehlten die Wärme in der Charakterisierung und das Verständnis in der Beschreibung ihrer allzu menschlichen Macken, und ich stellte mir die Frage, ob die Autorin ihre Heldinnen überhaupt mag.

Es wird gestritten, getriezt und geschrien. Statt scharfsinnige Weisheiten und heiter-ironische Bemerkungen folgen Dialoge auf Dialoge: Die Protagonistinnen reden sehr viel, haben aber wenig zu sagen. Ihre Beweggründe und somit ihre Gefühls- und Gedankenwelten bleiben dem Leser verborgen. Auch findet keine tiefer gehende Auseinandersetzung mit ihrer in den ersten vier Kapiteln beschriebenen Vergangenheit statt. Alles wirkt sehr oberflächlich, sehr plakativ: Ein Vertiefen in die Psyche der Damen wurde tunlichst vermieden. Und selbst in den wenigen wehmütig-anmutenden Situationen zieht es die Autorin vor, ihre Protagonistinnen sich lieber anzicken zu lassen als gegenseitige Solidarität zu bekunden.

Viele der momentan brisanten Themen unserer Zeit werden flüchtig aufgegriffen: Da bekommt Matteo Salvini aus Italien ebenso sein Fett weg, wie der Ex-Ehemann mit seinem frauenverachtenden Verhalten. Die lesbische Tochter heiratet und nimmt mit ihrer Ehefrau ein traumatisiertes Pflegekind auf. Eine andere Tochter unterstützt unbegleitete minderjährige Flüchtling. Als „Omas gegen rechts“ wird an Demonstrationen teilgenommen, und auch ein aktuelles „Meisterwerk der Literatur“ mit dem Titel „Fifty Shades of Grey“ wird in Zusammenhang mit Sex im Alter ebenso bemüht wie die Themen Demenz, Tod und Sterben. In der Summe ist es zu viel, im Detail zu wenig.

Es ist so schade! Wäre die Autorin ihrem anfangs gewählten Stil treugeblieben, hätte es vielleicht eine intelligente, warmherzige und humorvolle Lektüre, die mich bis zum Schluss begeistert, werden können.

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