Susanne Schubarsky

 3 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Sexlibris, Tatort Internet und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Susanne Schubarsky

Cover des Buches Sexlibris (ISBN: 9783980827812)

Sexlibris

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Erschienen am 01.11.2007
Cover des Buches Money - Geschichten von schönen Scheinen (ISBN: 9783708403281)

Money - Geschichten von schönen Scheinen

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Erschienen am 04.11.2008
Cover des Buches Tatort Internet (ISBN: 9783851296365)

Tatort Internet

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Erschienen am 01.11.2006

Neue Rezensionen zu Susanne Schubarsky

Cover des Buches Tatort Internet (ISBN: 9783851296365)
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Rezension zu "Tatort Internet" von Susanne Schubarsky

Rezension zu "Tatort Internet" von Susanne Schubarsky
Silbenfrauvor 17 Jahren

„Es gibt drei Möglichkeiten, mit den Widrigkeiten des Lebens fertig zu werden: Entweder suchst du die Schuld bei dir ... oder aber du betrachtest deine Mitmenschen als Quelle allen Übels... Die dritte Möglichkeit: du fliehst. Notfalls in den Suff...“

Was sich so liest, wie ein Ausschnitt aus einem saukomischen Ratgeber für Lebensfragen und Antworten der besonderen Art, ist nichts weniger, als ein Auszug aus 25 Krimigeschichten einer Anthologie, die anlässlich des Kärntner Krimipreises 2006 erschien und einem zumindest auf einigen Seiten Lachtränen ins Gesicht treibt.

„Mein Hass steigert sich noch, als ich an einem Samstagabend, mit einem Bier hinter der Küchengardine stehend, beobachtete, wie Frauchen den Köter mit aufmunternden Worten zu der Stelle lotste, an der sich die Häufchen der letzten Tage gesammelt hatten.“ Die Autorin Jutta Strzalka schildert in ihrer Krimigeschichte "Das Musterhaus", wie die Idylle eines Hausbesitzes durch den Zuzug perfider Nachbarn und deren perfekten Technik zur Odyssee wird. Ihre Realität findet in der virtuellen Welt ihren Niederschlag und somit bleibt auch nur, sich mit virtueller Kriegsführung zur Wehr zu setzen.

Überhaupt wird den LeserInnen dieser Krimianthologie schnell klar, dass das Zeitalter klassischer Verbrechen, im reellen Leben begangen, aufgeklärt und beendet, vorbei ist. Spätestens seit dem Internetzeitalter ist eine neue Dimension der Gemeinheit, der Grausamkeit und der Perfidität angebrochen. Raum und Zeit sind aufgehoben, haben dem Verbrechen zu einer virtuellen Zeitlosigkeit verholfen, einen neuen Markt ermöglicht, der die Verbrechensbekämpfung vor hohe Anforderungen und große Herausforderungen stellt.

Denn was in der ersten Geschichte durchaus noch Lachsalven erzeugt, lässt einem in der zu Recht mit dem ersten Preis gekürten Krimigeschichte „Blond Angel“ der Autorin Franziska Kelly das Blut in den Adern erstarren.

„Ich glaube nicht an Zufälle. Nicht mehr. Das Leben ist eine Fuge, komponiert aus Milliarden von kleinen und größeren Fügungen.“ Über dieses Wortspiel ihres Kollegen, eines Cybercops, kann die Heldin der Handlung, Kriminalpsychologin und Therapeutin von Gewaltopfern gar nicht mehr lachen. Es geht um Kinderpornographie, die, noch Jahrzehnte später, weil ins Internet gestellt, Schäden an Leib und Seele anrichten. Und zwar bei Fachleuten wie Opfern gleichermaßen. Die Vorstellung, dass die Täter nicht ein Fünkchen Mitleid oder Unrechtsbewusstsein haben, treibt sie zur Weissglut, zudem jemand Penis und Hoden eines „Kinderschänders“ in einem Internetauktionshaus anbietet und noch mehr derlei Teile in Aussicht stellt.

Ihre Krimigeschichte hat großes Aufsehen, Erfolg und Medienecho ausgelöst, denn die Autorin und Menschenrechtlerin hat es geschafft, das Verbrechen an Kindern literarisch spannend und gleichzeitig fachlich korrekt zu verarbeiten. Verbrechen, besonders sexueller Gewalt, sind hierzu nur bedingt geeignet und es ist daher besonders schwierig, Laien und LeserInnen aufzuklären und gleichzeitig zu unterhalten. Hier trafen literarisches Können und Fachwissen gleichermaßen aufeinander. Etwas, das nicht zwangsläufig so ist.

In der zweiten preisgekürten Krimigeschichte „Turboschach“ von Regina Holz eröffnet ein Administrator gegen einen Hacker seinen virtuellen Krieg. „Es war halb vier morgens, als sich diese miese Ratte einloggte, die zwei Tage zuvor beinah den Surver abgeschossen hatte.“ Und mit „Pass auf...wage nicht, diesen Server anzurühren, sonst jag ich dir einen Virus durch die Leitung“ versucht, diesen in die Flucht zu schlagen.

Den dritten Preis schliesslich erhielt die Krimigeschichte „Marilyn“ v. Sabine Klewe und müsste Solidarität mit computergeplagten Ehefrauen auslösen: „Er sitzt schon wieder seit Stunden vor dem Ding. Er tut nichts anderes mehr. Ausser fressen. Wie begehe ich den perfekten Mord? Ich sitze in meinem Arbeitszimmer und gebe ein paar Suchbegriffe in die Tasten. Ehemann. Loswerden. Mal sehen, was sich tut.“

Birgit Erwin inspiriert mit „Bürobedarf“ – Den Chef umzubringen ist leicht, aber was tut man mit seiner Leiche? Wie gut, dass es „ebay“ gibt...

Auf jeden Fall haben die Herausgeberinnen Susanne Schubarsky und Fran Hen, so wie die Jury, nicht nur kriminalistischen Spürsinn bei Auswahl und Zusammenstellung bewiesen.

25 gewagte, originell saukomische und überraschende Geschichten, die nicht nur Computerfreaks begeistern. Von den Finalisten und Preisträgern des Kärntner Krimipreises 2006. Jutta Strzalka – Nikolaus Schmid – Franziska Kelly – Birgit H. Hölscher – Birgit Erwin – Kai-Kevin Diertrich – Thomas Knackstedt – Sabine Klewe – Regina Lindemann – Sandra Niermeyer – Jörg Karweick – Amaryllis Sommerer – Andreas P. Pittler - Angelika Grabher – Lisa Lercher – Kristina Ruprecht – Friederike Schmöe – Hannah Mortensen - Frauke Schuster – Glanzer & Steinauer – Jürgen Edelmayer – Heinrich Beindorf – Kerstin Amenitsch – Regina Holz – Anne Grießer

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