Susanne Tschirner

Das Reisehandbuch Schottland aus dem Dumont Verlag ist am 5. April 2022 in der sechsten Auflage erschienen. Auch dieses Buch hat uns auf unserer Reise nach Schottland begleitet. Ein einzelner Reiseführer bringt vielleicht nicht alle Informationen. Wir schauen meist in mehrere Exemplare rein und machen uns ein Bild. Nebenbei dann aber auch noch ein wenig Internet-Recherche, um die Aktualität zu überprüfen. Dann läuft man zum Beispiel nicht Gefahr, vor verschlossenen Türen zu stehen.

Das Reise-Taschenbuch umfasst gute 448 Seiten mit einem einfachen Softcover. Hier lassen sich bei der Front- und Rückseite, die die "Flügel" ausklappen und als Lesezeichen verwenden. Die einzelnen Seiten sind matt und vermittelt den Eindruck von recyceltem Papier. Klappt man den Flügel der Vorderseite aus, findet man eine Übersichtskarte Schottlands mit neun eingezeichneten Highlights und dem entsprechenden Seitenverweis. Hinten findet sich eine praktische Tasche mit einer eingesteckten, gefalteten Reisekarte von Schottland im Maßstab 1:825.000. Hier findet sich auch ein Register und eine Entfernungstabelle.

Inhaltlich ist das Buch in sechs Kapitel unterteilt:

• Edinburgh und Umgebung

• Glasgow und Umgebung

• Die Lowlands

• Zentralschottland

• Die Highlands

• Orkney, Shetland und die Hebriden

Zu Beginn gibt es ein paar einleitende Worte der Autorin zum "Land der Highlands und Islands". Dann folgt eine Einführung in die Geschichte, Kultur, Kunst und Wirtschaft des Landes, praktischen Informationen zu Anreise, Transportmöglichkeiten und den besten Reisezeiten. Auch wichtige Aspekte wie Unterkünfte, Gastronomie und Geldangelegenheiten werden ausführlich behandelt. Vorteilhaft sind auch die "Planungshilfen für Iher Reise" und "Vorschläge für Rundreisen", in denen sich der Leser schnell einen Überblick machen kann und seine zu Verfügung stehende Urlaubszeit optimal planen kann. Die ersten Seiten füllen gut 100 Seiten, bevor es in die einzelnen Kapitel geht. So viele ausführliche Vorabinformationen findet man selten in Reiseführern.

Die Texte im DuMont Reise-Handbuch sind gut strukturiert, informativ und leicht verständlich geschrieben. Die Informationen werden durch vereinzelte Fotos, Karten und Grafiken ergänzt, die das Lesevergnügen steigern und helfen, sich die beschriebenen Orte besser vorstellen zu können. Besonders beeindruckend ist die detaillierte Beschreibung der verschiedenen Regionen Schottlands. Von den Highlands über die Hebriden bis hin zu den Lowlands deckt das Buch alle wichtigen Reiseziele ab. Die Beschreibungen enthalten Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Naturparks, Museen, historischen Stätten und vielem mehr. Die Empfehlungen für Routen und Tagesausflüge helfen dabei, den Aufenthalt optimal zu planen und das Beste aus der Reise herauszuholen. Ein weiteres Highlight sind die praktischen Tipps und Ratschläge, die im Buch enthalten sind. Von Wandertipps über Empfehlungen für lokale Spezialitäten bis hin zu Hinweisen zur Sicherheit gibt der Reiseführer wertvolle Informationen, die den Aufenthalt in Schottland angenehmer und reibungsloser gestalten. Zum guten Schluss findet sich ein "kulinarisches Lexikon", ein "Sprachführer" sowie ein mehrseitiges Register.

Das Reise-Taschenbuch fasst viele Informationen zusammen. Ein kleiner Kritikpunkt könnte sein, dass dieser Reiseführer aufgrund seiner umfassenden Informationen und der Fülle von Touren und Tipps etwas umfangreich ist. Das mag für einige Reisende, die eine leichtere Tasche bevorzugen, etwas abschreckend wirken. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass die Tiefe und Breite der Informationen, die dieser Reiseführer bietet, seinen Umfang rechtfertigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das DuMont Reise-Handbuch "Schottland" von Laura Tschirner eine herausragende Wahl für Reisende ist, die das faszinierende Land erkunden möchten. Mit seiner umfassenden Abdeckung, sachkundigen Empfehlungen und der Leidenschaft der Autorin ist der Reiseführer eine wertvolle Informationsquelle und ein verlässlicher Begleiter für unvergessliche Abenteuer in Schottland.

Klappentext:

„Für die 6. Auflage des DuMont Reise-Handbuches war Autorin Susanne Tschirner wieder intensiv vor Ort unterwegs. Dabei ging sie auf Wanderschaft und hat sich am Strand um den Southerness-Leuchtturm wie auf Küstenwegen zum Vogelschutzgebiet Loup Head den schottischen Wind um die Nase wehen lassen. In Kircudbright besuchte sie den neuesten Ableger der Nationalgalerie, der lokalen Künstlern eine Plattform bietet.

Windumtoste Klippen und einsame Sandtrände, Burgruinen und zinnenbekrönte Herrenhäuser, sanfte Hügel, sumpfige Hochmoore und ungezählte Lochs - Schottland ist insbesondere ein Paradies für alle, die einen naturnahen Urlaub suchen.Vom trendigen Edinburgh über pittoreske Fischerorte bis zu den wilden Berglandschaften der Highlands werden alle sehenswerten Regionen und Städte beschrieben. Auch die neuesten Attraktionen dürfen nicht fehlen, so etwa Queensferry Crossing, die weltweit längste Kabelstrangbrücke mit drei Türmen und von Ihrer Majestät höchstpersönlich eingeweiht. Oder das neue Pitlochry Dam Visitor Centre, in der Besucher sich über die Rolle der Wasserkraft für die Highlands ein Bild machen kann. Zu jedem Kapitel präsentiert eine Doppelseite »Auf einen Blick« die Highlights, die schönsten Routen, aktive Naturerlebnisse und besondere Tipps der Autorin. Ort für Ort hat Susanne Tschirner ausgesuchte Unterkünfte, Restaurants oder Einkaufsadressen zusammengestellt, die in den Cityplänen eingezeichnet sind. Wanderungen erschließen die schönsten Landschaften, etwa die herrliche Umgebung des Cairngorm National Park oder des Fife Coastal Path. Viel Wissenswertes über Schottland lässt sich in der Landeskunde wie in den eingestreuten Themenseiten nachlesen.

Für eine rasche Orientierung sorgen die detaillierte Extra-Reisekarte im Maßstab 1:825.000, eine Übersichtskarte mit den Highlights sowie 41 Citypläne, Wander- und Routenkarten.“

Ich schätze die Reiseführer von DuMont wirklich sehr und auch dieses frische und neu-aufgelegte Design ist wieder ein kleiner Meilenstein. Und der Inhalt? Der Inhalt ist auf dem aktuellen Stand egal ob Karte, Wanderwege oder Einkaufstipps. Die Routenbeschreibungen sind liebevoll ausgesucht und es ist für jeden etwas dabei. Auch die verschiedenen Vorlieben werden sehr gut befriedigt: wer Natur möchte darf sich verschiedene Parks zu Gemüte führen, wer Kultur möchte geht in Museen oder Schlösser und wer die echten Highlander kennenlernen will, geht aufs Land und lässt sich in eine andere Welt mitnehmen. Der Leser lernt hier wirklich Schottland einmal im Ganzen kennen und wird gekonnt in einzelne Regionen geleitet. Die Autorin gibt zu allen Ausflugsmöglichkeiten genügenden Tipps und Hinweise - da bleiben wirklich keine Fragen oder ungläubige Augen zurück. Die Karten sind zudem wieder mehr als hilfreich, egal ob man wandert, mit dem Rad unterwegs ist oder per Auto und sich nicht so ganz auf das Navi verlassen möchte. Die Bilder machen zudem richtig Lust auf Schottland und zeigen auf, wie facettenreich dieser Landstrich ist. Was auch noch erwähnenswert ist, die Inseln werden recht detailliert beleuchtet. Diese werden gern in Reiseführern entweder vergessen oder kurz abgekanzelt, hier ist das nicht der Fall. 

Fazit: wie immer mehr als gelungen und sehr hilfreich für den nächsten Urlaub in Schottland!

"Die schottischen Orkney-Inseln, 2353 vor Christus: Die Adlerleute leben friedlich seit Generationen im Einklang mit der Natur – doch da wird ihre Gemeinschaft von einem Mord erschüttert. Vier Tage nach dem Frühlingsfest wird Sirhus, der Sohn der alten Heilerin, mit eingeschlagenem Schädel aufgefunden. Ihre Schülerin Lasra wird von den Adlerleuten ausgesandt, den Mörder zu finden und den Frieden wiederherzustellen. Schnell stellt sich heraus, dass Sirhus ein dunkles Geheimnis von seinen Reisen in den Süden mitbrachte – und dass die Gefahr, die davon für die Stämme der Inseln ausgeht, immer noch nicht gebannt ist…" - soweit der Klappentext. 

Das wunderschön gestaltete Cover mit dem Steinkreis im wunderbaren Licht hat mir im Zusammenhang mit der Inhaltsangabe so gut gefallen, dass ich mich für ein Exemplar in einer Leserunde beworben habe. 

Susanne Tschirner beschreibt auf 532 Seiten (in meinem E-Book) Lasras Suche nach dem Täter. Sehr detailreich geht die Autorin dabei auf die einzelnen Mitglieder der Gemeinschaft, ihren Sitten und Gebräuchen ein. Dies gilt nicht nur für die Adlerleute, sondern auch für weitere Stämme, mit denen sie gemeinsam ein Fest feiern wollen. Dieser Detailreichtum wird teilweise auch langatmig und hat mich eher verwirrt. Dazu beigetragen hat auch die Vielzahl der Mitglieder der Gemeinschaft, deren Namen ich nicht in jedem Fall sofort zuordnen konnte, was das Verständnis erschwert hat. Die einzelnen Charaktere sind so für mich auch nur teilweise greifbar geworden, was ich sehr schade finde. 

Die diesem Roman zugrunde liegende Idee hat mir sehr gefallen, die Umsetzung ist nach meiner Auffassung nicht so gut gelungen. 

Fazit: ein sehr detailreicher, mitunter langatmiger historischer Krimi.