Cover des Buches Die Zeitenwandlerin (ISBN: 9783806229790)
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Rezension zu Die Zeitenwandlerin von Susanne Wiegleb

Eine ungewollte Zeitreise fast 2000 Jahre in die Vergangenheit ...

von Avirem vor 10 Jahren

Kurzmeinung: "Die Zeitenwandlerin - Keltenwinter" von Susanne Wiegleb hat mich durchwegs gut unterhalten.

Rezension

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Aviremvor 10 Jahren

Kurzbeschreibung

Oktober 2013, im Süden Deutschlands. Dünn sind die Schleier zu den Anderswelten als eine junge Frau beim Ausritt nahe der Iller durch ein Weltentor fällt - 1800 Jahre zurück in die Vergangenheit, direkt in die Arme eines Kelten. Zunächst glaubt sie bei einer seltsamen Sekte gelandet zu sein. Doch bald wird ihr klar was geschehen ist und dass sie sich hier zurechtfinden muss, egal was passiert. Er ist der einzige, dem sie in dieser fremden Welt voller Gefahren vertrauen kann, und seine Liebe lässt sie die Heimat finden, die sie so sehnlich sucht.

Inhalt

Christin folgt einem alten Brauch und will am Vorabend des keltischen Neujahrsfestes einen selbstgebastelten Strauß aus Zweigen bei den Überresten einer ehemaligen Fliehburg ablegen. Der Ausritt in der Dämmerung bleibt nicht folgenlos, den Christin stürzt vom Pferd, stößt sich den Kopf und findet sich in einer anderen Zeit wieder. Dort trifft sie auf Ivo, dessen Frau Ingrun spurlos verschwunden ist und der Christin zum verwechseln ähnlich sieht. So schlittert sie in ein unbekanntes Leben voller Gefahren und weiß nicht, wie sie je wieder nach Hause kommen soll.

Meinung

Christin ist eine attraktive junge Frau. Sie lebt alleine und zurückgezogen, zieht die Gesellschaft ihrer Pferde der der Menschen vor. Trotzdem kennt sie Einsamkeit. Christin hat sich noch nie richtig geliebt und geborgen gefühlt. Sie hat Gerechtigkeitssinn und steht zu ihrer Meinung. Wirkt sie einerseits mutig und stark, so ist sie auch verletzlich, schwach und unsicher.

Ivo stammt aus einer vermögenden Kriegerfamilie. Die Nachfolge seines Vaters hat er abgelehnt und sich für ein Leben als Bauer entschieden. Er ist ruhig und still, kann aber außergewöhnlich autoritär auftreten. Die Menschen im Dorf begegnen ihm mit Respekt. Ivo glaubt an das Handeln der Götter und das Schicksal. Er ist stark, loyal, umsichtig, verantwortungsbewust und sanft.

"Die Zeitenwandlerin - Keltenwinter" von Susanne Wiegleb ist im Theiss Verlag erschienen und umfasst 312 Seiten. Die Autorin enführt den Leser fast 2000 Jahre in die Vergangenheit zu den Kelten, Römern und Alamannen. Zum ersten Mal las ich ein Buch, dessen Geschichte in einem solch frühen Jahrhundert angesiedelt ist und ich muß zugeben, das mein persönliches Wissen in diesem Bereich nicht sehr weitläufig ist. Somit kann ich nicht beurteilen wie sorgfältig die Recherche der Autorin betreffend dieser Zeit ist und ob hier viele Anachronismen anzutreffen sind. Für mich las es sich zumeist realistisch und authentisch. Die Idee insgesamt ist wohl nicht neu, jedoch in einer charmanten Art und Weise umgesetzt. Die Liebesgeschichte nimmt einen vordergründigen Platz ein. Vertrautheit und Intimität entwickeln sich sehr schnell. Im allgemeinen bevorzuge ich es, wenn es langsam zu einer Annäherung kommt. Rückblickend mit sämtlichen Informationen der Handlung, ist der Verlauf nachvollziehbar. Spannungsgeladen ist hier wohl das falsche Wort. Neugierde und gespannte Erwartung entsprechen eher der Realität. Mit den Charakteren konnte ich mich gut anfreunden. Das Augenmerk liegt auf den Hauptprotagonisten. Viele der Nebencharaktere bleiben eher blass. Das Ende ist abgeschlossen und offen zugleich. Nicht alle Fragen werden beantwortet und so einiges wird der Fantasie des Lesenden überlassen.

Erzählt wird von Christin in der Ich Perspektive. Den Prolog erlebt der Leser aus Ingruns Sicht. Den Schreibstil der Autorin empfand ich großteils als recht flüssig, leicht und angenehm zu lesen. Ein paar mir unbekannte Wortzusammensetzungen sprangen mir ins Auge sowie Sätze, deren Formulierung sich für mich falsch anfühlte. Die Sprache ist eine Mischung aus Damals und Heute, wobei ich die Authentizität nicht beurteilen kann. Das Erzähltempo ist opportun.

Fazit: "Die Zeitenwandlerin - Keltenwinter" von Susanne Wiegleb hat mich durchwegs gut unterhalten. Die Geschichte hat mir gefallen, allerdings hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Etwas, das die Geschichte von anderen hervorhebt und im Gedächtnis bleiben läßt. Kurzweiliges Lesevergnügen. Ich vergebe knappe 4 Sterne.

Zitat

"Okay, leises Unwohlsein stieg in mir auf. Der Typ war entweder auf Drogen oder aus irgendeinem unerfindlichen Zufall heraus spazierte besagte Ingrun auch mit zwei Pferden durch diesen Wald und er verwechselte uns tatsächlich. Keine Frage, welche Variante wahrscheinlicher erschien."

(Seite 17)

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