Rezension zu "Almost True Crime 2: Solange du atmest, kann ich nicht leben" von Ruth Stiller
16jähriger tötet 12jährigen Bruder. Das war eine Schlagzeile, die die Autorin gelesen hat. Sie nimmt dies als Romanvorlage und zeichnet einen möglichen Weg zu Tat und eine mögliche Idee des Motives.
Was der Protagonist hier zeitweise erlebt, ist schwer zu ertragen. Er selbst ist 17 und auf dem Weg Fußballstar zu werden. Dies wird ihm von seinem 14 Jahre alten Bruder Jonas durch Zufall zerstört. Der Bruder, der einem beim Lesen eher wie 10 erscheint und dessen Wünsche von seinen Eltern ebenso übergangen wird wie Adrian nicht gesehen wird.
Es passiert extrem viel auf 309 Seiten. Wir haben es mit Themen wie Adoption, unkontrollierte Aggressionen, Alkoholabhängige Eltern, Drogen und emotionaler Kälte zu tun. Bisschen viel auf einmal.
Ja, die Autorin wollte ein Bild zeichnen, wie Opfer zu Tätern werden und wie das Umfeld dazu beitragen kann, wenn es nicht genau hinschaut.
Manche Passagen waren mir aber zu arg konstruiert und teilweise zu vorhersehbar. Eine Referandarin, die helfen möchte, aber ihre Grenzen gnadenlos überschreitet, brachte für mich das Fass zum Überlaufen.
Dennoch ein leicht zu lesendes Jugendbuch. Den Untertitel Truecrime finde ich jedoch unpassend.