Rezension zu "Mir wird nichts geschenkt!" von Susi Kentikian
In dieser Biographie beschreibt Susi Kentikian ihren Lebensweg bis zur erfolgreichen Boxkarriere. Sie beginnt ihre Geschichte in ihrer Heimat Armenien, von wo aus ihre Eltern nach Deutschland flüchten und für sie und ihre Familie ein neues Leben beginnt. Für Susi selbst ist die Zeit in Deutschland sehr schwer. Sie lebt auf engstem Raum, im Ungewissen und in permanenter Angst. Als geflüchtetes Kind fällt es Susi schwer, sich in den Alltag zu integrieren. Um sich den Schwierigkeiten und Problemen zu entziehen, beginnt Susi zu boxen. Dort findet sie eine Ersatzfamilie und beginnt sich allmählich in das neue Leben einzuleben. Obwohl es nicht einfach war, sich in einer von Männern dominierten Sportart zu etablieren, gelingt es Susi eine der besten deutschen Boxerinnen zu werden. Allerdings merkt sie, dass auch der Ruhm Schattenseiten hat und nicht immer alles ein Happy End hat.
Mich hat die Geschichte von Susi einerseits sehr berührt. Vor allem die Schilderungen im Flüchtlingsheim und die Anfangszeit in Deutschland konnte ich gut nachvollziehen. Auch ihre Anfangsschritte im Boxbereich hat sie anschaulich beschrieben und sowohl die positiven wie auch negativen Seiten aufgezählt. Andererseits fand ich es an einigen Stellen langatmig, da sie sich oft wiederholt hat. Zudem erschien es mir, als wollte sie ihre Geschichte als etwas besonderes hervorheben. Ich verstehe, dass jede Geschichte besonders ist und ihren Charakter hat, allerdings ist gerade das Leben als Flüchtling in Deutschland für viele gleich. Nichtsdestotrotz schreibt sie einfach und klar, sodass es leicht verständlich ist und sich gut lesen lässt. Ich finde, dass sie durch ihre Schilderungen jungen Menschen Mut macht und ihnen die Message vermittelt, dass man alles erreichen kann, wenn man nur hart genug dafür arbeitet. Sie warnt aber auch davor, sich nicht blind hineinzustürzen und alles mit Vorsicht zu betrachtet.