Susi Purol, Produktionsjahr 1967, lebt mit ihrem 21-jährigen Söhn»chen« Jonathan in Berlin. Humor ist ihr Lebenselixier in guten wie in schlechten Zeiten (deshalb blödelt sie mit ihrem Filius auch extrem viel herum) und so entstand ihr erster Kurzgeschichtenband »Genießen Sie es in vollen Zügen«.
2013 hat sie damit begonnen, immer dann, wenn sie was tierisch geärgert hat, daraus eine Geschichte zu basteln, die den ganzen Scheiß auf die Schippe nimmt – sich selbst eingeschlossen. Zum Bespiel, weil die U-Bahn jedes Mal, wenn sie nicht kann, zu spät kommt. Oder die Hausverwaltung ihr mit Inkasso droht und sie mit Rechtsanwaltsschreiben bombardiert, weil sie die Kaution nicht bezahlt habe. Die aber seit 10 Jahren auf einem unantastbaren Konto liegt. Einmal hat sie sogar ein Sicherheitsbeamter bei der Passkontrolle so charmant wie eine Klapperschlange auseinandergenommen, dass sie sich wieder zusammensetzen musste.
Dazu hat sie sich plötzlich als ein Kuriositäten-Magnet entpuppt, der völlig bekloppte Dialoge aufschnappt wie ein Gespräch im Café über das weitverbreitete Small-Talk-Thema »Sadomaso« und auch einfach nur urkomische Situationen erlebt.
Dann wurden immer mehr Stimmen laut – so circa zwei bis drei – die gesagt haben: »Schreib doch endlich mal dein Buch, Susi«.
Also hat sie sich dieser überwältigenden Mehrheit gebeugt und 2019 alle Geschichten gesammelt, sortiert, in Form gebracht, korrigiert, in eine andere Form gebracht, neu dazu gedichtet, umgeschrieben und Wiederholungen ausgemerzt. Viele Wiederholungen ausgemerzt. Weil wiederholte Wiederholungen, die sich wiederholen, wiederholt langweilig sind.
Dann hat sie sich hingesetzt und gebetet, die richtige Lektorin zu finden, die ihr ihren Humor nicht zerschießt, weil die über andere Dinge lacht wie »Liegt ein Auge auf dem Tresen, ist ein Zombie dagewesen«. Der liebe Gott hat sie erhört und ihr Katharina gesendet, die ihrem Werk den letzten Schliff und echt schrägen Pfiff verpasst hat …