Susie Orbach

 3,8 Sterne bei 25 Bewertungen
Autorin von Bodies. Im Kampf mit dem Körper, Lob des Essens und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Susie Orbach, geboren 1946, ist Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin, Autorin und Sozialkritikerin.Sie therapierte u.a.Prinzessin Diana, ist Gründerin des Women’s Therapy Centre of London und war Kolumnistin für den ›Guardian‹, außerdem schrieb sie zahlreiche Sachbücher.Die ›New York Times‹ nannte Susie Orbach »die berühmteste Psychoanalytikerin, die nach Freud ihre Couch in Großbritannien aufstellte«.Orbach lebt in London und hält Vorträge auf der ganzen Welt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Susie Orbach

Cover des Buches Bodies. Im Kampf mit dem Körper (ISBN: 9783716040430)

Bodies. Im Kampf mit dem Körper

(18)
Erschienen am 19.10.2022
Cover des Buches Lob des Essens (ISBN: 9783442165308)

Lob des Essens

(3)
Erschienen am 01.05.2003
Cover des Buches Bodies (ISBN: 9783716026915)

Bodies

(2)
Erschienen am 13.04.2012
Cover des Buches Fat is a Feminist Issue (ISBN: 9780099481935)

Fat is a Feminist Issue

(0)
Erschienen am 05.01.2006

Neue Rezensionen zu Susie Orbach

Cover des Buches Bodies. Im Kampf mit dem Körper (ISBN: 9783716027998)
yezzs avatar

Rezension zu "Bodies. Im Kampf mit dem Körper" von Susie Orbach

yezz
Lehrreiche Lektüre, empfehlenswert

Ich habe ein bisschen mit der Bewertung gehadert. Sollte ich 3 oder 4 Sterne vergeben? Am Ende habe ich mich für die 3 Sterne entschieden, obwohl ich den Großteil dieses Buchs als empfehlenswert erachte. Leider ist das Buch in seiner Aussage in meinen Augen nicht ganz konsequent und konsistent. Dazu später mehr. 

Ich habe mich ebenfalls lange Zeit nicht gut in meinem Körper gefühlt und somit waren einige Passagen Balsam für die Seele. Auch schafft es die Autorin und Übersetzerin, das Buch trotz des ernsten und eher trockenen Themas interessant zu gestalten. Die Beispiele halfen ebenfalls sehr dabei, die Thematik greifbarer zu machen. 

Die Aussagen von Susie Orbach waren jetzt größtenteils keine Überraschung oder Augenöffner, dennoch ein sehr fundiertes Erklären, wie viele Dinge zusammenhängen (können).

Stellenweise war mir das Anprangern mancher Dinge aber zu plump und pauschal. Als jemand, der eine Brustverkleinerung hinter sich hat, die lt. Krankenkasse medizinisch nicht notwendig war (ehemals H-Cup, 1,5 kg Gewebe entfernt) habe also offiziell auch ich eine Schönheitsoperation hinter mir. Mein Rücken dankt sie mir seit Jahren sehr. Natürlich sind manche Bereiche zu heftig propagiert, bei manchen ist es aber gut, dass es sie gibt. 

Im Vorwort wird erwähnt, dass Susie Orbach eine der wenigen der Generation der Psychoanalytiker*innen sei, die auch Transfrauen als Frauen betrachten. Tut mir leid, das hervorzuheben ist eher ein Armutszeugnis, denn das sollte doch selbstverständlich sein. Gerade in dem Beruf. Darin in Widerspruch finde ich ihre Ablehnung von Androgynie. Sie spricht von Diversität und stellt gleichzeitig androgynes Aussehen in wenigen Sätzen und fast schon nebensächlich an den Pranger. Das passt für mich absolut nicht zusammen. 

Leider fand ich generell die letzten beiden Kapitel, auf die ich mit am meisten gespannt war, am Schwächsten in ihrer Aussage. Einiges wird verallgemeinert und manchmal hatte ich den Eindruck als wolle sie sagen, dass jeder, der was anderes im Bett möchte als Blümchensex, irgendein Trauma oder Unsicherheit verstecken bzw. verdrängen möchte... 

Dennoch war es in großen Teilen eine gelungene Lektüre. 

Cover des Buches Bodies. Im Kampf mit dem Körper (ISBN: 9783716027998)
L

Rezension zu "Bodies. Im Kampf mit dem Körper" von Susie Orbach

Lilaleselaus
Körperverunsicherung Ursachen Gefahren und Folgen

Bodies

ist ein Sachbuch zum Thema Körper in fortlaufender Romanform geschrieben. Der Grundgedanke des Buches ist, dass unser Körper nicht mehr als biologischer Organismus mit entsprechenden Begrenzungen angenommen wird, sondern als Projekt der Selbstpräsentation. Der heutige Fokus auf das, was an unserem Körper nicht «stimmt», führt zu Unzufriedenheit mit dem Körper. Aus Angst, er sei ausser Kontrolle geraten, wird er zum Arbeits- und Optimierungsprojekt. Indem ich erlange, was als akzeptierter Körper gilt, gewinne ich wieder Kontrolle über das verlorene Körpergefühl. Wir sehen uns als Handelnde, nicht als Opfer. Nicht die Bilder werden als falsch wahrgenommen, sondern die Frau fühlt sich falsch, weil sie den gängigen Bildern nicht entspricht. Ihre Perspektive hat sich verkehrt. Die neuen Bilder werden zum Leitbild und sie tut alles, um dieses zu erreichen. Die Kehrseite dieser Einstellung ist der Glaube, dass so gut wie alles am Körper vom Individuum verändert werden kann. Biologische Gegebenheiten waren einmal.

Es sind unsere eigenen Unsicherheiten, an denen die kommerziellen Interessen ansetzen. 

Einen grossen Einfluss auf unser Schönheitsideal und die Destabilisierung des Körpers beruht auf dem «Krieg», den hochprofitable Industrien für Kosmetik, Mode, Ernährung, Gesundheit, Anti-Aging, Wellness, Schönheits-Op, Pharma und Fitnessindustrie gegen uns führen. Die Züchtung von Körperunsicherheit macht uns anfällig für Ausbeutung in vielerlei Form. Körperunsicherheit und Körperinstabilität wecken den Wunsch nach Körpertransformation, von Muskelaufbau, über Schönheitsoperationen, bis hin zur Aufweichung unserer Geschlechtszugehörigkeit, die Frage bin ich Mann, Frau oder etwas dazwischen. Für alles scheint es Lösungen und Operationen zu geben.

Körperhass ist mittlerweile ein heimlicher westlicher Exportschlager. Warum ist Zufriedenheit mit dem eigenen Körper so schwer zu erlangen? Kann der Körper durch Perfektionierung erlöst werden? Das beginnt beim Retuschieren von Fotos. Kinder lernen ihre Fotos zu bearbeiten und sehen den Körper, den sie nach Vorstellung anderer hätten haben sollen. Mädchen bearbeiten ihren Körper in Apps und unterhalten sich, was sie alles durch Schönheits-OPs ändern werden….

Die Vielfalt der Körper geht verloren. Diese Probleme anzugehen und den Körper wieder zu einem verlässlichen Ort zu machen, von dem wir leben können, setzt voraus, dass wir unsere jetzigen Vorstellungen und Idealbilder vom Körper hinterfragen. Vielfalt und Individualität statt Konformität. 

Das Buch hat sehr viele Gedanken die wachrütteln, zum Weiterdenken anregen und erschreckende Fallbeispiele. Ansatzweise geht die Autorin darauf ein, dass mit dem Verfall der christlichen Ethik und der Freiheit des Körperlichen das Umdenken über den Körper begann. Da bleiben mir viele Fragen offen. Wenn ich gewollt bin, ein einzigartiges Geschöpf, eine Persönlichkeit, mit ihrem eigenen Charakter, ihren Begabungen, ihren Stärken und Schwächen, wenn ich verwurzelt bin in einem Schöpfer, hat dann mein Leben einen Sinn und Auftrag, der nicht so leicht zu kippen ist? Oder liegt der Sieg doch in der Freiheit, in Sexualisierung, in Körperanalysen und Transformation?

Für mich als Laien wäre das Lesen leichter gewesen, wenn der Text mit Illustrationen, Tabellen, Zusammenfassungen veranschaulicht ergänzt wäre. Trotzdem lohnt es sich dieses Buch zu lesen. Viele Aussagen dieses Buches haben meine Beobachtungen der vergangenen Jahre bestätigt und in vielem meine Gedanken erweitert. 

Cover des Buches Bodies. Im Kampf mit dem Körper (ISBN: 9783716027998)
Angelsammys avatar

Rezension zu "Bodies. Im Kampf mit dem Körper" von Susie Orbach

Angelsammy
Befreiter Körper versus Gefangen in den Konventionen

Susie Orbach hat einen amerikanischen Elternteil und ist britische Psychoanalytikerin sowie Journalistin. Sie ist am 06.11.1946 in Chalk Farm / London geboren. Sie wurde bald als streitbare Feministin bekannt, auch in den Tabloids als Psychotherapeutin Lady Dianas, die sie wegen ihrer Bulimie behandelte. Sie ist ebenso Klimaaktivistin. Verheiratet ist sie mit der Autorin Jeanette Winterson. 

Hier legt sie ein Buch vor, das ein wichtiges Thema, meines Erachtens zu wenig beachtet, aufgreift. Die Pervertierung des Körpers durch die Industrie und die visuelle Überflutung. 

Es ist ein Irrtum anzunehmen, der natürliche Körper sei gegeben - basta! Von wegen! Schon als Baby in Beziehung zu seinen Bezugspersonen bei seiner frühesten Entwicklung schon keimt in ihm ein frühes Selbstbild des Körpers. Wenn nun Unsicherheiten und andere negative Faktoren dort hineinspielen, kann das Körpergefühl schon von klein auf gestört sein - mit unter Umständen verheerenden Folgen. Von irgendwo her müssen ja Eßstörungen, das Ritzen und anderes herkommen. 

Wer einen falschen Körper generiert, schneidet sich selbst von seinem biologischem Dasein ab. Wir existieren nun einmal nicht rein geistig, auch wenn das wie ein Allgemeinplatz klingen mag. Aber all die Menschen, die mehr online als echt leben, konstruieren sich dort komplett andere Ichs. Und viele Menschen agieren so. Ich will damit nicht implizieren, daß das nur schlecht ist. Wenn aber jemand sich darin verliert, realer als die Wirklichkeit, kann das bedenklich werden. 

Denn dort ist eben auch die visuelle Lawine der perfekten Körper all der mit Filter und anderen Tricks optimierten Bilder, die dann als Backlash auf die User wirkt, die sich einen ebenso perfekten, realitätsfernen Körper wünschen. 

Nicht altern, schlank, oder besser dünn, sexy, dabei greift dann die Milliardenindustrie der Hersteller von Kosmetik, Mode, Schönheitschirurgen, Fitness, Pharmazie ...

Durch deren aggressiven Werbekampagnen wird uns allen, unseren Körpern Gewalt angetan. Denn es wird uns vorgegaukelt, daß wir mit diesen Produkten und Eingriffen, erfolgreicher seien, uns wohler fühlten, die Liebe fänden blablabla. 

Viele fallen darauf herein und manifestieren immer mehr ihren falschen Körper, der ihnen dann massive psychische Störungen bescheren kann. 

Susie Orbach berichtet sehr erhellend von diesen verborgenen psychischen Mechanismen und wie sich diese langfristig destruktiv auswirken. Sie nennt auch praktische, erschütternde Beispiele aus ihrer Praxis. 

Wir Frauen spüren den Optimierungswahn schon lange, aber nun werden immer mehr Männer davon ergriffen. 

Die Autorin zeigt zurecht die verschlungenen Geflechte des Konglomerats der Schönheitsindustrie auf und prangert sie folgerichtig an. 

Sie zeigt auch Auswege auf, wie man sich diesem Druck entziehen kann. 

Am Ende des Buches gibt es noch diverse Anmerkungen. 

Das Buch ist jedenfalls verständlich geschrieben und ein sehr wichtiger Beitrag sich seines Körpers wieder selbst zu ermächtigen. 

Wußtet ihr, daß es einige amerikanische Bundesstaaten gibt, in denen eine Frau, die Brustkrebs hat, aber festgestellt wird, daß sie schwanger ist, das Recht des Fötus vorgeht? Und sie entmündigt sich nicht gegen Brustkrebs behandeln lassen darf? Unglaublich und ungeheuer! 

Gespräche aus der Community

Aktualisierte und stark erweiterte Neuausgabe mit vielen neuen Aspekten: Social-Media, Photoshop, #Metoo, Rassismus …

Willkommen zur Leserunde »Bodies. Im Kampf mit dem Körper« von Susie Orbach. Dieses Buch zeigt, warum wir den permanenten Kampf mit unserem Körper nur verlieren können.

Bewerbt euch jetzt für eines der insgesamt 20 Rezensionsexemplare zur Leserunde.

Wir freuen uns auf Euch.

100 BeiträgeVerlosung beendet
Babsi123s avatar
Letzter Beitrag von  Babsi123vor 4 Jahren

Ich würde mich sehr über ein Däumchen auf meiner Seite freuen, wenn sie gefällt.

https://www.facebook.com/babsi1965/

LG Bärbel Mielenz

Zusätzliche Informationen

Susie Orbach wurde am 01. Januar 1946 in London (Vereinigtes Königreich) geboren.

Community-Statistik

in 43 Bibliotheken

auf 8 Merkzettel

von 1 Leser*innen gefolgt

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