Über Bloody Maiden bin ich zufällig gestoßen und war eigentlich direkt vom Klappentext angetan. Diese Geschichte ist in zwei Mangas abgeschlossen und aus dieser Sicht gesehen passiert mir leider zu wenig im ersten Band, bzw. es fehlt die Emotion und Tiefe hinter der Geschichte.
Bevor der Manag beginnt, wird man als Leser mit einem schaurigen Gedicht über Seepiraten eingeschworen. Es geht um die Insel der dreizehn Dämonen und der Text ist bluttriefend und gewaltvoll. Er beschreibt, was diese dreizehn Dämonen mit denen machen, die auf ihre Insel kommen. Sehr gruselig und prickelnd, wie ich fand und natürlich weckte das die Lust auf den Manga erst richtig.
Zwölf Mädchen sind mit ihrer Lehrerin auf einem Schulausflug zu einer Insel, über die es ein paar sehr gruselige Legenden zu erzählen gibt. Mit dieser stimmen sich die Mädchen natürlich voller Vorfreude auf eine tolle Zeit ein.
An ihrem Reiseziel angekommen herrscht das übliche Mädchenklima. Es wird ein bisschen gezickt, sich geärgert, sie haben miteinander Spaß und nach und nach passiert ein Unglück nach dem nächsten hinter ihrem Rücken. Etwas dunkles, maskiertes holt sich die Mädchen Häppchenweise und verbreitet immer mehr Angst, als ihnen klar wird, dass immer mehr von ihnen vermisst werden.
Die Zeichnungen sind - möchte ich meinen - wirklich eher was für den Jungsgeschmack. Viele der Mädchen streiten sich, weil die eine monstermäßige Brüste hat, während die andere nur Flachland vorweisen kann. Ich finde diesen Teil sehr übertrieben und ansprechen konnte er mich auch nicht, denn für die Story ist es egal ob die Mädchen jetzt große oder kleine Brüste haben. Die Zeichnungen neigen alleine dadurch schon zu Extremen, aber auch die blutigen Szenen werden sehr viel weiter ausgeschmückt, als es die Story vorschreibt.
Generell konnte mich der Text deutlich mehr fesseln als die Zeichnungen, allein schon durch das Gedicht am Anfang gelangt man in eine mysteriöse und nervöse Stimmung, die letztendlich für mich das einzige Highlight geblieben ist.
Wenn man bedenkt, dass diese Geschichte in zwei Teilen abgeschlossen ist, gibt dieser Auftakt inhaltlich sehr wenig her. Viele Vermutungen, viele Schatten und vergossenes Blut, um das man sich gar nicht wirklich kümmern kann, weil direkt das nächste passiert. Dramatisch kann "Bloody Maiden" reichlich punkten und auch mit geheimnisvollen Wendungen weiß der Manga ein wenig zu überraschen, aber wirklich tiefe Einblicke oder Hintergrundwissen bekommt man als Leser nicht.
Es gibt viele Charaktere, die bei ihrem ersten Auftauchen nochmal eine kleine Biographie neben sich haben, aber die Zeit sie kennen zu lernen, bekommt man auch nicht. Welcher Charakter welche Rolle einnehmen soll oder was sie darstellen sollen, bleibt somit unklar. Für mich sind sie namenlose Figuren, die sich nur wegen ihrer Oberweite bisher unterscheiden konnten.
Fazit:
"Bloody Maiden" ist bestimmt nicht für jeden Geschmack gemacht, aber weil es nur zwei Bände gibt, kommt man flott durch die Story. Es gibt Drama und Thrill und viel nackte Haut zu sehen, aber auch stümperhaft dargestellte Charaktere. Wer also auf tiefe persönliche Einblicke der Charaktere hofft, wird von ihrem Brüsten direkt abgeschmettert.
Wem das aber egal ist und einfach nur nach Nervenkitzel, bösartigen Schatten und Blut sucht, der wird seine Freude an diesem Manga haben.
Durch die Extreme, die dargestellt werden, ist es eigentlich eine klare Sache, ob man den Manga mag oder nicht.
Mir persönlich hat die Story gefallen und das sie schonungslos und große Einleitung loslegt, also ganz schwarz oder weiß ist es dann doch nicht. Mit ein wenig mehr Charakter hätte mir die Story aber deutlich mehr Spaß gemacht.