Cover des Buches Mission Hero: Ian - Im Herzen der Gefahr (ISBN: 9783956491887)
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Rezension zu Mission Hero: Ian - Im Herzen der Gefahr von Suzanne Brockmann

Was sich liebt das neckt sich

von Bücherfüllhorn-Blog vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Sehr schöner Erzählton, eine Action- und Liebesgeschichte in einem.

Rezension

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Bücherfüllhorn-Blogvor 8 Jahren

Schon im Vorfeld dachte ich, dass es eine umfangreiche Geschichte werden würde, da das Buch 604 Seiten hat und ich dachte nur, hoffentlich ist nicht die Hälfte davon erotischer Natur. War es dann aber nicht.

Die Autorin hat einen ganz wunderbaren Erzählton und Erzählstil. Irgendwie könnte ich stundenlang weiterlesen, alles passt. Dennoch war mir persönlich diese Geschichte einen kleinen Tick zu umfangreich, im Vergleich dazu, dass sich die Hauptprotagonisten mir nicht so ganz erschlossen. Ich denke, die Charakterisierungen hätten bei dieser Textmenge ziemlich tiefgehend sein können. Es war dann aber so, dass ich mich nicht in eine der Hauptpersonen, nämlich Phoebe, hineinversetzen konnte. Mir fehlte von ihr ein großes Stück Persönlichkeit, die Anwältin nahm ich ihr nicht ab. Bei Ian war es so ähnlich. Obwohl beide die Hauptprotagonisten waren, waren sie mir nicht tiefgründig genug und Ian erschein mir dazu noch „zu gut für die Welt“ dargestellt.

Die Liebesgeschichte beginnt langsam, obwohl von Anfang an eine gewisse Anziehungskraft vorhanden ist. „Was sich liebt das neckt sich“, könnte man sagen. So geht es auch mindestens bis zur Hälfte des Buches, bevor es zu einem Kuss kommt und dann wiederrum noch ein gutes Stück weiter, bevor beide sich „wirklich näher kommen“. Alle diese Szenen waren ganz süß dargestellt, mit tiefen Blicken, Bauchkribbeln, zittern etc. Obwohl das lange Hin und Her an den Nerven der Leser zehren kann, vor allem, dass Phoebe sich anfangs standhaft „verweigerte“.

Das Setting selbst lässt sich schwer erklären. Ian ist ein ehemaliger Seal, und übernimmt anscheinend private oder von Regierung Aufträge auf eigene Gefahr. Sein selbst zusammengestelltes Team, bestehend aus Aaron, Shel und Francine, kam mir vor, als hätten sie erst ein paar Aufträge ausgeführt und nur über einen wird im Buch berichtet, nämlich den Juwelenraub aus der Kazbekischen Botschaft. Das FBI zwingt Ian nun zur erneuten Aktion, dennoch muss er sich zunächst um seinen Bruder Aaron und dessen Lebensgefährten kümmern, die in Gefahr schweben. Das ist der Hintergrund der Geschichte. Es gibt dann sehr viele Fluchtszenen, Schießereien und Verfolgungsjagden, wie in einem Actionfilm, als alle von einem sicheren Versteck ins nächste fliehen müssen. Überall lauern Kameras und versteckte Wanzen, und jeder handelt aus einem anderen Antrieb. Es werden Pläne geschmiedet, Pläne durchkreuzt und Improvisation ist an der Tagesordnung. Diese Handlungen überwiegen.

In dieser Geschichte gibt es ein homosexuelles Paar, Ians Bruder Aaron und sein Lebensgefährte Shel, die wie alle Protagonisten eine Vergangenheit haben und sich zusammenraufen müssen. Es dauert, bis der Leser die ganze Geschichte der beiden erfährt, eine Mafia-Fehde die auch die anderen Team Mitglieder betrifft. Ich empfand dieses „Love-Interest“ als sehr ansprechend erzählt.

Ebenfalls wird die Geschichte von Francine und Berto erwähnt, die in der Vergangenheit eine ungute Wendung nahm. Dennoch denke ich, anhand der Andeutungen im Buch, dass es vielleicht eine klitzekleine Chance zwischen den beiden gibt, und das würde ich sehr gerne lesen.

Des Weiteren ist auch der Anwalt und frühere Detective Martell ein starker Hauptprotagonist, der hier zwischen zwei Frauen steht. Ich könnte mir vorstellen, dass er und FBI Agentin Deb eine Chance hätten.

Nun ja, und es gibt auch noch Jonny (John Murray), mit dem Ian öfter zusammengearbeitet hat und der hier eine sehr winzige Rolle hat. Ebenfalls ganz am Rande mit zwei Sätzen wird eine Freundin von Phoebe erwähnt, die nach einem Vorfall sehr zurückgezogen lebt.

Also, ich sehe, es gibt noch genug Protagonisten und Geschichten für weitere Bücher. Mal sehen, was daraus wird.

Fazit:

Erzählton und Erzählstil verführen dazu, immer weiter lesen zu wollen, selbst wenn die Geschichte Längen hat und vielleicht mal nicht so spannend ist. Die Handlung selber ist detailverliebt und „schmökerhaft“ geschildert, die Teile der Planungen, Improvisationen und Fluchtszenen wie in einem Actionfilm überwiegen. Die Liebesgeschichte zwischen Ian und Phoebe ist eher knapp dosiert, gerade bis zur Hälfte gibt es nur Andeutungen, um dann aber gegen Schluss intensiver zu werden. Allerdings sind die Charaktere der beiden nicht allzu tiefgründing ausgearbeitet, besonders Phoebe konnte ich mir nicht so richtig vorstellen und auch für Ian fehlte mir der „letzte Schliff“. Dennoch ist es eine gute Geschichte, die auf mehr hoffen lässt, vor allem, da einige Geschichten zwischen anderen Protagonisten hier schon „angelegt“ wurden.

Alles in allem war es schön zu lesen und ich hoffe auf eine Fortsetzung der Serie mit anderen Protagonisten.

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