Rezension zu "Ich schreib dir jeden Tag" von Suzanne Hayes
In diesem Roman geht es um Rita und Glory, zwei Frauen, die sich 1943 anfangen Briefe zu schreiben, da sie beide allein und verzweifelt sind, da ihre Männer an der Front kämpfen. Schnell entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, welche geprägt ist von guten Ratschlägen, Rezepten und Hoffnungen, dass die jeweiligen Familien gesund sind. Alle fiebern einem Ende des Krieges entgegen, welches verschiedene Entwicklungen mit sich bringen wird, denn nach einigen Jahren haben sich die Frauen, aber auch die Männer verändert und somit kehrt ein neuer Alltag ein.
Suzanne Hayes und Loretta Nyhar schaffen es, ein Gefühl für diese Zeit zu vermitteln und hauchen ihren Protagonistinnen ein authentisches Leben ein. Sie zeigen diverse Geschehnisse und Entwicklungen auf, wie sie im Krieg durchaus so stattgefunden haben könnten und schaffen es dadurch, einen neuen Blickwinkel auf den Zweiten Weltkrieg zu legen.
Das Ende des Romans kommt für mich persönlich etwas zu plötzlich. Man steckt irgendwie noch mitten im Geschehen und plötzlich steht man schon am Ende. Natürlich könnte man hierbei argumentieren, dass dies dadurch auch wieder Ähnlichkeiten mit dem echten Leben hat, welches sie ja letztlich darzustellen versuchen. Dennoch hätte ich mir hier einen etwas sanfteren Ausklang gewünscht.
Sehr interessant finde ich das Konzept, welches als Grundlage für den Roman gewählt wurde. Wie auch ihre Protagonistinnen schrieben sich die Autorinnen zunächst wirklich nur Briefe und versetzten sich jeweils in eine Rolle hinein. Erst später wurde dann darüber beraten, welchen Handlungsstrang verfolgt werden soll.
Insgesamt ein schönes Buch mit viel Einfühlungsvermögen.