Cover des Buches Götterdämmerung (ISBN: 9783499258183)
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Rezension zu Götterdämmerung von Sven Böttcher

Rezension zu "Götterdämmerung" von Sven Böttcher

von Die_Buecherfresser vor 12 Jahren

Rezension

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Die_Buecherfresservor 12 Jahren
"Kurzweiliger, aber sehr humorvoller Götterzorn" ** Inhalt: Die Götter im Olymp sind erzürnt über die Menschen, die immer weniger an sie glauben. Darum beschließt Zeus schließlich seine Blitze auf die Erde zu schießen, um Chaos zu verbreiten. Doch manche Götter sehen seine Tat mit anderen Augen, denn Athene ist schlicht und ergreifend dagegen die Menschen durch Chaos zum Glauben zu führen, sie ahnt, dass Zeus Blitze außer Kontrolle geraten und sie behält recht damit. Während die Götter untereinander streiten, wird die Welt zu einem chaotischen Ort. Menschen verschwinden und tauchen plötzlich in ganz anderen Epochen wieder auf. Überall erscheinen Äpfel. Die Welt und die Zeit scheinen auf dem Kopf zu stehen. Um diese Katastrophe zu beenden, wählt Athene drei Menschen aus. Cameron, einen Detektiv aus den 1930er Jahren, einen Salatbartechniker und seine Freundin aus dem Jetzt und Gwydiot einen Magier aus der Zeit Cameltos. Nun liegt es an ihnen die Menscheit zu retten … ** Story 4/5 Spannung3/5 Humor 3/5 Charaktere 3.5/5 Tiefgang 2/5 Idee 3/5 ** Meinung: “Götterdämmerung” ist eine fantastische Komödie, die schon in den 90er Jahren veröffentlicht wurde und nun bei Rowohlt als überarbeitete Neuauflage erschien (also angepasst an das Jahr 2012). Bei dem Autoren handelt es sich um Sven Böttcher, einem deutschen Autoren. ** Die Geschichte handelt davon, dass Zeus es nicht mehr ertragen kann, dass die Menschheit nicht mehr an ihn glaubt. Schließlich ignoriert er seine Brüder und Kinder, schleudert seine Blitze auf die Erde und hofft darauf dass nun die Menschen wieder an ihn glauben werden. Doch durch Zeus entsteht nur Chaos auf der Erde und nur Athene erkennt direkt, dass er so die Welt zerstören kann … Nun liegt es an drei Menschen die Welt vor dem Zorn Zeus zu retten. ** Mit ihrem Eintreffen waren die wichtigsten der Olympos-Bewohner zum ersten Mal einer unsterblichen Woche wieder fast vollständig versammelt. Zu einer Götterrunde, die sich nun eigentlich um den runden Tisch in der Mitte des Raumes versammeln müsste, um zu plaudern, zu trinken und andere göttliche Dinge zu tun … (Seite 21) ** “Götterdämmerung” besticht vor allem durch jede Menge Humor. Die griechischen Götter, sowie die Arsen spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte. Zeus ist schließlich der Grund für das Chaos auf der Erde und als Leser versteht man schnell, wieso es dazu kommen konnte. Denn der Autor lässt den Leser in die göttlich Welt eintauchen, sodass man sieht wie abgedreht sich die Götter benehmen. Sie betrinken sich, benehmen sich wie Tiere und streiten untereinander. Im Gegensatz dazu stehen die drei Helden der Geschichte, denn am Ende liegt es wieder an den Menschen selbst die Welt zu retten. Hier spielt der Dedektiv Cameron, der Salatbartechniker Erasmus und der Magier Gwydito die Hauptrolle. Alle drei Charaktere entstammen unterschiedlicher Epochen und sind zugleich skurrile Persönlichkeiten. Letztendlich hat Erasmus ein ausgezeichnetes Gespür für das Chaos in der Welt und trägt einen großen Teil zum Plot bei. ** »Aber es muss einen Weg geben”, sagte Athene händeringend und machte sich zum zwanzigsten Mal auf den Weg zu dem großen Stein, der fünf Meter von der Platane entfernt im hohen Gras las. “Wir dürfen das nicht zulassen.« (Seite 91) ** Insgesamt ist “Götterdämmerung” ein humorvoller Roman, der sich mit der Mythologie beschäftigt. Es wird hier ziemlich viel auf die Schüppe genommen, denn diese Komik steht hier im Vordergrund. Dazu gibt es dann verschiedenen Perspektiven, die immer wieder wechseln. Im großen und ganzen sind diese ganzen unterschiedlichen Perspektiven genauso chaotisch wie Zeus Blitze. ich fand es teilweise extrem schwierig von den Göttern zum Salatbartechniker, zu den Göttern, zum Magier zu wechseln. An sich ist der Plot aber ansonsten lustig zu lesen. Für mich war es aber auch nur eine nette Lektüre für zwischendurch, denn Tiefe sucht man in diesem Roman vergeblich, leider. “Götterdämmerung” besticht eher durch Sarkasmus und einem rollenden Plot, der relativ schnell zu einem Ende führt. Mir war das Ende etwas zu knapp geraten und ich fühlte mich etwas abserviert. ** Gwydito fühlte sich von aller Welt verlassen. Der Stein stand unbewegt im Licht der Nachmittagssonne und schwieg. Natürlich hatte Merlin nichts, aber auch gar nichts vom dem Ausbruch seines besten Schülers mitbekommen. (Seite 128) ** Ansonsten birgt die recht kurze Geschichte doch interessante Charaktere. Leider bleiben auch diese sehr flach durch diesen humorvollen Stil und man erfährt als Leser nur die wichtigsten Merkmale zu einem Charakter. Trotzdem fand ich die drei unterschiedlichen Menschen, die ausgewählt wurden wirklich gut. Mir hat vor allem der verpeilte Salatbartechniker Erasmus gefallen. Er erscheint verwirrend und intelligent zugleich. Aber dennoch bleibt die die Handlung vorhersehbar und einfach. “Götterdämmerung” bekommt deshalb von mir 3 gute Sterne, denn bei dem Roman handelt es sich zwar um eine humorvolle Geschichte, lauter Parodie, aber auch um eher eine kurzweilige Lektüre, die man schnell gelesen hat und danach nicht wirklich etwas hängen bleibt. ** Der Schreibstil ist einfach und locker. Man kann die Geschichte gut und zügig lesen. Der Autor tendiert eindeutig zu humorvoller Sprache, denn der Inhalt ist sarkastisch was sich auch auf den Schreibstil auswirkt. Dazu gibt es viele verschiedenen Perspektiven. Mir war diese humorvolle Art an manch einer Stelle allerdings zu aufgesetzt. ** Das Cover passt zum Inhalt, jedoch finde ich es nicht wirklich ansprechend. Nach kurzer Suche im Internet muss ich wirklich sagen, dass mir das erste Cover doch wesentlich besser gefallen hätte. Gut gelungen find eich jedoch die Aufmachung auf den Innenseiten. Es gibt Zitate und ausgiebige Randbemerkungen was das ganze interessanter macht. ** Erasmus ließ die Karte Karte sein und blickte nach vorn. Diesmal sah Thor noch etwas beeindruckender aus als auf dem Parkplatz. Auf seinem Hammer gestüzt, stand er breitbeinig im Gegenlicht auf der Fahrbahn und wirkte wie ein unbewzingbarer Felsbrocken mit Helm. (Seite 258) ** Fazit: “Götterdämmerung” erhält von mir 3 gute Sterne. Meiner Meinung nach ist der Roman eine humorvolle Lektüre für langweilige Stunden. Mehr aber auch nicht, denn es fehlt einfach an Tiefe.
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