Rezension zu "Mein Höhenflug, mein Absturz, meine Landung im Leben" von Sven Hannawald
Klappentext:
2001/2002 gewann Sven Hannawald als bisher einziger Skispringer alle vier Wettkämpfe der Vierschanzentournee – er war ein Ausnahmetalent und wurde zur Skisprung-Legende. In seiner Autobiografie schreibt er nicht allein über Höhenflug und Absturz, sondern auch über die ersten Schritte auf seinem Weg zum Erfolg, die er im „Wunderland des Sports“ tat.
Im sozialistischen Osten aufgewachsen, wurde Sven Hannawald früh Teil der DDR-Kaderschmiede. Als „allseitiger Normerfüller“ fiel er der Talentsichtung rasch auf und wurde gefördert wie gefordert. Er besuchte Kaderschulen und diente mit seinen ersten Erfolgen schon bald den gesellschaftlichen und politischen Zielen des DDR-Sportsystems. Die Wende bedeutete für Hannawald nicht nur mehr Freiheit, sondern auch die Ungewissheit seiner sportlichen Zukunft. Sprang er seinen frühen Erfolgen zunächst noch hinterher, erzielte er mit seinen sportlichen Leistungen bald Rekorde, die bis heute unangefochten sind.
Was macht Skispringen so unglaublich fordernd? In seiner Autobiografie liefert Sven Hannawald spannende Hintergründe aus dem Innenleben eines Athleten, der sich den gnadenlosen Mechanismen seiner Sportart auslieferte, um erfolgreich zu sein: Wie ihn der Kampf um immer noch weniger Körpergewicht fast in die Magersucht, Erfolgsdruck und Zukunftsängste in die Einsamkeit trieben. Und wie er sich und seine Balance schließlich findet – und seinen Weg zurück ins Leben.
Sven Hannawald und sein Triumph bei der Vierschanzentournee gehören zu den Meilensteinen der Wintersport- und Skisprunggeschichte. Er war und ist Vorbild für viele Nachwuchstalente und hat nun endlich seine Geschichte zu Papier gebracht. Geholfen hat ihm dabei Ulrich Pahmann, der die Geschichte des Ausnahmetalents in schön flüssiger Art und Weise dem Leser näherbringt.
Die Vierschanzentournee 01/02 steht im Mittelpunkt, doch auch die Kindheit und Jugend im Leistungskader der DDR und die Zeit danach – sein Burn-Out – werden thematisiert.
Gespickt ist das Ganze mit vielen Fotos, und auch leider mit etwas zu viel Skisprung-Geschichte und –Technik. Das Zielpublikum dieser Biographie sind meines Erachtens sehr viele Menschen wie ich – begeisterte Skisprungfans, die sowieso alles über diesen Sport wissen, was es zu wissen gibt. Hier hätten sich die beiden für meinen Geschmack etwas zurückhalten können.
Nichts desto trotz ist dieses Buch schön zu lesen und anzusehen.
Fazit: Teilweise etwas zu viel Hintergrundinformationen, die Skisprungfans ohnehin schon wissen. Abgesehen davon aber ein interessantes Buch, das viel über die Hintergründe seines Erfolgs und auch seiner Krankheit erzählt.