Als Sir Geoffrey seiner Kunstsammlung einen venezianischen Spiegel und ein Spinett mit dazugehörigen Noten hinzufügt, ahnt er nicht, dass er sich damit etwas zutiefst Böses ins Haus geholt hat. Als eine junge Musikerin beim Spielen des Instruments stirbt, beginnt das Verhängnis. Sir Geoffreys Neffe bittet den Dämonenjäger Gordon Black um Hilfe.
Ein Hörspiel, das mich etwas zwiespältig zurücklässt. Einerseits tolle Sprecher, toller Sound und eine spannende Geschichte – also alles, was ich von einem guten Hörspiel erwarte. Andererseits klingt vieles abgekupfert. Die Dämonenpeitsche und ein magischer Dolch sind mir doch von einem sehr bekannten anderen Geisterjäger vertraut. Dazu sind die Sprecher nicht immer überzeugend und der Schluss ist mir zu lang. Der sehr ausschweifende Prolog bleibt lange ohne Zusammenhang mit der Hauptgeschichte. Erst mit den Schlusssätzen wird noch kurz Bezug darauf genommen, doch der Inhalt spielt kaum eine Rolle. Dass der Prolog dazu von einer langen, unkommentierten, lateinischen Litanei eingeleitet wird, macht den Einstieg nicht einfacher.
Der Schluss verzettelt sich zu guter Letzt in zu vielen Motiven des Horrorgenres, ohne dass ihre Häufung einen Sinn machen würde. Vom Christentum über keltische Mystik bis zu klassischen Vampirelementen wird in wenigen Minuten alles ineinander gerührt.
Mein Fazit: Bisher mutet Gordon Black an wie John Sinclair in anderem Gewandt. Sehr gute neue Ideen, doch viel Klischee und Altbekanntes bis zu langatmigen Passagen. Dass ich von der Umsetzung der magischen Musik des Spinetts nicht überzeugt war, ist nur eine kleine Randnotiz, die Geschmackssache bleibt. Alles in allem ein Auftakt, der noch viel Luft nach oben hat, doch durchaus neugierig macht. Gute Grundidee, gute Umsetzung durch Sprecher und Tontechnik – jetzt muss der weitere Verlauf der Reihe noch mit Originalität und etwas mehr Tempo überzeugen. Fürs erste 3 ½ Sterne.