Ausführliche Rezepte für Küchenneulinge
Ein weiterer Social-Media-Star, den ich nicht kenne, der aber mit „Svens Perfect Match“ einen Titel vorlegt, der im Kochbuchregal noch fehlen könnte, oder?
Das Buch beginnt mit einem kurzen Vorwort (hier wird klar, worauf es dem Autor ankommt, nämlich die eigene Kreativität seiner Leserschaft anzuregen) und Informationen zu Grillbasics; Temperatur, Garzeiten und Co.; Backbasics; Knet- und Backtechniken sowie zu Formtechniken und Equipment. Die Rezeptkapitel tragen Überschriften wie „Grill it, bake it“, „Build it“ oder „Mix it, dip it“, womit klar sein dürfte, dass die Rezepte Richtung Streetfood tendieren, genauer bzw. abstrakter gesagt: Es geht um vorwiegend an der frischen Luft (aber auch in der Küche) produzierte Gerichte. Ein Glossar sowie ein Rezept- und Zutatenregister runden das Ganze ab und erleichtern das Nachschlagen.
So einfach wie der Aufbau des Buches sind prinzipiell auch die Rezepte aufgebaut: Zutaten und Zubereitungsschritte sind gut erkennbar, die Rezepte sind mit einem Attribut als für bestimmte Ernährungsstile tauglich gekennzeichnet (wobei ein Icon schneller erfassbar wäre, aber immerhin). Die Zeiten für bestimmte Zubereitungsschritte sind detailliert angegeben, es gibt jeweils Hinweise zu Equipment und Proteingehalt, womit klar sein dürfte, in welcher Richtung die Zielgruppe des Buches zu suchen sein dürfte. Dass die Fotos Appetit machen, steht außer Frage, auch der Darstellung des Autors sind einige Fotos gewidmet. Da das Buch zudem eher auf Outdoorküche zielt, gibt es vielfach Hinweise, was bei der „Indoor-Zubereitung“ zu bedenken bzw. an der Zubereitung zu ändern ist. Das ist durchdacht, keine Frage – aber beinah schon ein Übermaß an Information. Wer bei „Perfect Match“ erwartet, dass man etwa Informationen Richtung Food Pairing o. Ä. bekäme, wird sich getäuscht sehen. Vielmehr geht es darum, dass Sven Teichmann seine perfekten Kombinationen vorstellt und dazu einlädt, selbst eigene zu finden. Einige Rezepte schaffen es auf meine „Sobald-als-möglich-ausprobieren-Liste“, als da etwa wären Grünes Apfel-Minze-Chimichurri oder Veggie-Burger mit Kidneybohnen-Patty. Allerdings finden sich auch einige „alte Bekannte“ (wie Falafel oder Pancakes – oder gar Tomate-Mozzarella-Baguette …). Der Detaillierungsgrad der einzelnen Rezepte steht für mich in leichtem Missverhältnis zum Neuigkeitsgrad der Rezepte, weshalb ich davon ausgehe, dass sich das Buch vorwiegend an Koch- bzw. Backnewbies richtet (oder Svens Follower, die die Rezepte in einem Buch haben wollen) – die werden ihre Freude daran haben, für mich enthielt das Buch einen eher überschaubaren „Aha-Faktor“, weshalb es 3 Sterne bekommt für ein Buch, bei dem jede(r) selbst entscheiden sollte, ob Lektüre bzw. Anschaffung lohnt.