Rezension zu "In einer verschneiten Nacht" von Sven Westerberg
Während ein Schneesturm in Göteborg wütet, fallen Schüsse im Haus eines Universitätsprofessors. Die herbeigeeilte Nachbarin findet einen völlig verstörten jungen Mann bei der Leiche vor – die Waffe noch in der Hand. Niemand hat einen Zweifel, dass jener Robert, der augenscheinlich psychisch schwer gestört ist, seinen Lehrer getötet hat. Womöglich bis auf die Psychiaterin, der er in der forensischen Klinik als Patient zugeteilt wird. Aber die verschwindet bald darauf spurlos. Ihrer Freundin, der Psychologin Hanna Skogholm, wird der Fall übertragen. In den Akten ihrer Freundin stößt sie auf deren Zweifel. Und auf andere Ungereimtheiten. Hat ihr Verschwinden etwas mit dem Mord an dem Russischprofessor zu tun? Ist der Täter also in Wahrheit noch auf freiem Fuß – und folglich darauf bedacht, den Verdacht tunlichst von sich abzulenken, notfalls durch weitere Morde?
Im Vorwort schreibt der Autor von seinem Wunsch, „dass dieses Buch … Entspannung bietet“ (hat es) „und sich daraus vielleicht der eine oder andere Gedanke über sein Leben entwickelt“. Aha, weiß man also sofort: Ein Autor, ein Buch mit einer Botschaft. Selbstbezogenheit, „Gottlosigkeit“ zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Viele der handelnden Personen beklagen eine immer größer werdende Kälte unter den Menschen. Ansonsten: Das Buch hat mir gefallen, es war kurzweilig und teils durchaus spannend. Ich würde auch das andere aus dem Schwedischen übersetzte Buch des Autors lesen.