Rezension zu "The Importance of Being Earnest and Other Plays" von Oscar Wilde
Ich werde meine Rezension einfach ganz sachlich beginnen: Wow, ich liebe diese Komödie; verdammt, dieses Stück ist ein Meisterwerk.
Okay, ja, ich gebe zu, wenn es um Oscar Wilde geht, kann ich nicht ganz objektiv sein, aber »The Importance of Being Earnest« ist schlichtweg großartig. Allein der Punkt, an dem sich herausstellt, warum es wichtig ist »ernst« zu sein, ist genial.
Worum geht es nun aber? Ich versuche, die Handlung kurz zu skizzieren, was allerdings nur sehr vage sein kann, damit ich euch den Spaß nicht nehme: Zwei adlige Männer verlieben sich in je eine Frau, der sie aber jeweils eine falsche Identität vorgespiegelt haben. Diese gilt es nun aufrecht zu erhalten. Da sich aber beide für dieselbe Person ausgegeben haben, muss der Betrug zwangsläufig auffliegen, als die zwei Freunde und ihre jeweiligen Geliebten aufeinander treffen. Dass auf diese Art und Weise – und durch die verzweifelten Versuche, die wahre Identität inkognito zu halten – die englische Oberklasse der Lächerlichkeit preisgegeben wird, ist leicht ersichtlich. Auch das Verhalten der Charaktere scheint nicht immer standesgemäß und die Unsinnigkeit vieler Dialoge lassen einen zwischen Kopfschütteln und lautem Lachen schwanken.
Ein sehr schönes Beispiel ist dieses hier:
CHASUBLE: Your brother [...] dead?
JACK: Quite dead.
MISS PRISM: What a lesson for him! I trust he will profit by it.
In der Signet-Ausgabe befindet sich außerdem noch »Lady Windermere‘s Fan«, eine Komödie, die ebenso mehr als lesenswert ist, da man hier Oscar Wilde – noch deutlicher als bei »The Importance of Being Earnest« – als Aphoristiker kennenlernt.