Cover des Buches Shakespeare and Company (ISBN: 9783518373231)
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Rezension zu Shakespeare and Company von Sylvia Beach

Rezension zu "Shakespeare and Company" von Sylvia Beach

von FabAusten vor 11 Jahren

Rezension

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Shakespeare and Company

Ein Buchladen in Paris

Die US-Amerikanerin Sylvia Beach berichtet in Shakespeare and Company von ihrer gleichnamigen Buchhandlung , die sie 1919 in Paris gegründet hat. Die Begegnungen mit zahlreichen Schriftstellern und Schriftstellerinnen werden episodenhaft erzählt. Besonders die Freundschaft mit James Joyce, dessen Werk "Ulysses" sie verlegt hat, prägten die Buchhändlerin und ihre Arbeit.

In Sylvia Beachs Erinnerungen wird vorallem die Epoche der Zwanziger Jahre in Paris lebendig. Ein neuer Geist wehte durch sämtliche Kunstrichtungen und hinterfragte bisherige Formen. Menschen erprobten sich und auch für die unerfahrene Sylvia Beach schien es naheliegend, einen eigenen Buchladen zu eröffnen. Hier gingen in der Folge unendlich viele Literaten ein und aus. Zu ihnen zählten James Joyce, Ernest Hemingway und Ezra Pound. Einige von ihnen sind heute eher unbekannt, doch der Leser wird in den oft sehr kurzen Episoden auf liebevolle und menschliche Weise mit ihnen vertraut gemacht. Die unterschiedlichen Charaktere und ihre Marotten zeichnen sich für so manche Anekdote verantwortlich. Die Autorin war mit ihnen befreundet und so ist auch der Blick mit dem sie diese Freunde beschreibt. Dennoch erzählt sie es so wie es eben war, z.B. dass James Joyce mehr Geldmittel benötigte als sie ihm als Verlegerin eigentlich gewähren konnte. Die Verfasserin hat eine wunderbare Art zu schreiben. Ihre Persönlichkeit spiegelt sich in ihrem Stil wider. Er vermittelt Lebensfreude, ist ebenso selbstironisch wie amüsant.

Insgesamt bietet Shakespeare and Company einen bezaubernden Einblick in die Pariser Künstlerszene zwischen 1919 und 1941. Es ist einfach spannend, die Atmosphäre und die daran teilhabenden Persönlichkeiten kennenzulernen. Man wird neugierig und möchte mehr über bisher unbekannte Schriftsteller/innen und ihre Werke erfahren. Gleichzeitig steht die Liebe zu den Büchern im Mittelpunkt und verbindet alle Personen. Die Buchhändlerin, die für James Joyce zur Verlegerin wird und die Schriftsteller, die oftmals mehr schlecht als recht von ihrer Arbeit leben können und sie dennoch tun. Sie läßt die Aufbruchstimmung jener Jahre aufleben und es wird schmerzlich deutlich, woran es in unserer Zeit mangelt. An Menschen, die ihre Kreativität frei entfalten wollen und auch können. Aber auch an Menschen, die sich gegenseitig unterstützen.

Niemand, der Literatur liebt, sollte sich Shakespeare and Company entgehen lassen.

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