Ein Sachbuch, 600 Seiten stark, davon am Ende 20 Seiten Personenregister und 19 Seiten Stammbäume. Ein Buch über die Zeit vor der französichen Revolution, konsequent über die Frage der Nebenfrauen der französischen Könige berichtend und deren Verstrickungen in Intrigen.
Also, denkt man zunächst - langweilig und sperrig zu lesen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Flüssig und durchaus unterhaltsam geschrieben führt die Autorin in das Beziehungsgeflecht des französichen Königshofes der letzten drei Könige vor der Revolution, also des Sonnenkönigs Louis XIV und seiner Nachfolger Louis XV und Louis XVI, ein. Dabei erfährt man viel von den Gründen des Endes dieses Systems, seine Erstarrung und die persönlichen Intrigen, die nicht auf ein inhaltliches Ziel zur Machtumsetzung, sondern nur auf persönliche Gründe gestützt waren. Da war der Kampf um die Frage wer wo nahe des Königs stehen oder gar sitzen durfte viel wichtiger als eine ordentliche Ausbildung und das Wohl des Staates. Da versucht man als Interessengruppe dem König eine Frau bewusst unterzuschieben, um ihn manipulieren zu können. Ein spannendes Buch, weil es der Autorin gelingt die Atmosphäre aus Fassade, Glanz und Dekadenz an vielen Stellen zu hinterleuchten.
Fazit: Für alle, die sich für diesen Abschnitt der Geschichte interessieren ein wunderbarer Schmöker.