Rezension
Duffyvor 8 Jahren
Im Herbst 1797 wird in einem Wald in Südfrankreich ein etwa 8jähriger verwilderter Junge gefunden. Alles lässt darauf schließen, dass er als Baby versucht wurde zu töten und seitdem keinen Kontakt mehr zur Zivilisation hatte. Er wird nach Paris in eine Institution gebracht, in der sich jahrelang ein junger Arzt um den Jungen kümmert und versucht, seine Defizite aufzuarbeiten. Leider werden ihm dabei Steine in den Weg gelegt, sodass er unter dem Strich scheitert.
Boyle hat seine Version des Kaspar Hauser so eindringlich und sensibel geschildert wie möglich. Die Betroffenheit beim Lesen lässt sich mit der Klasse der erzählerischen Umsetzung der Diskrepanz von absoluter Desorientierung und Zivilisationsanspruch erklären. Nicht jeder Autor würde mit diesem Stoff so meisterhaft umgehen können wie Boyle. Die Kürze des Buches (100 Seiten) verrät viel über die Qualität des Romans, denn dem Autor gelingt es, diesen zu Abschweifungen einladenden Inhalt auf dieser kurzen Distanz ohne inhaltliche "Verluste" aufzubereiten. Ein typischer Boyle, LIteratur auf höchstem Niveau.
Boyle hat seine Version des Kaspar Hauser so eindringlich und sensibel geschildert wie möglich. Die Betroffenheit beim Lesen lässt sich mit der Klasse der erzählerischen Umsetzung der Diskrepanz von absoluter Desorientierung und Zivilisationsanspruch erklären. Nicht jeder Autor würde mit diesem Stoff so meisterhaft umgehen können wie Boyle. Die Kürze des Buches (100 Seiten) verrät viel über die Qualität des Romans, denn dem Autor gelingt es, diesen zu Abschweifungen einladenden Inhalt auf dieser kurzen Distanz ohne inhaltliche "Verluste" aufzubereiten. Ein typischer Boyle, LIteratur auf höchstem Niveau.